Teil 2: Weitere geschichtliche Nachrichten über Ascheberg
bis zum Aufhören der fürstbischöflichen Landeshoheit
im Jahre 1802



Unsere Pfarrkirche

Sie gehört drei Bauperioden an:
  der Kirchturm aus den Jahren 1909/10,
  das Schiff, vollendet 1524,
  das Chor aus dem Jahre 1740.

Der neue Kirchturm

Mit Abbruch des vorigen Kirchturms hatte man am 05. Oktober 1908 begonnen. (siehe auch Teil 1)



Nach feierlichen Hochamte wurde unter Böllerschüssen in Gegenwart einer großen Volksmenge durch den jetzt verstorbenen Zimmermeister Joseph Klaverkamp der Hahn heruntergeholt.
Die schwierigen Abbrucharbeiten gingen ohne Unfall vonstatten, wie auch beim Neubau kein Unglück geschah. - Erwähnenswert ist noch das Uhrenglöcklein, das an der südlichen Außenseite der Turmhaube hing. Es wog nur 115 kg, und die Inschrift lautete:

  Gerd Thier, Pastor von Ascheberg
  Johann Wiggermann
  Bendt Heibrock
  Kerchere (= Kirchherren)
  Hans Hortmeyer me fecit 1618

An das Uhrenglöckchen knüpft sich folgende Episode

Es stand nach seiner Herabnahme lange Zeit zwischen den Steinen und Balken auf dem Kirchplatz, und die Ascheberger hatten Muße genug, ihren Vermutungen nachzugehen, ob das kleine Loch im Mantel nun ein Fehler beim Guß gewesen sei oder ob es - wie Schwieters erzählt - von der Gewehrkugel eines mutwilligen Bauern herstammte. Genug damit - in einer stürmischen und regnerischen Novembernacht wurde das Glöcklein von einem Lüdinghauser Althändler, der in einem Kutschwagen an dem Pastorat vorgefahren kam, gestohlen. Bei einer Hausdurchsuchung fand man die Glocke, in Stück zerschlagen, wieder. So entstand in anderen Gemeinden das Scherzwort: "Die Ascheberger lassen sich ihre Glocke stehlen!" - Auch ist interessant, dass als Grundmauern des vorigen Kirchturmes 80 cm dicke Findlinge dienten, die später ihre Verwendung beim sogenannten Kieselsteindenkmal (Völkerschlachtdenkmal) an der Herberner Straße gefunden haben.

Glocke verschwand in stürmischer und regnerischer Novembernacht

In einer stürmischen und regnerischen Novembernacht verschwand vom Kirchplatz das Uhrenglöckchen, das vom abgebrochenen Turm abgenommen und hier abgesetzt worden war. Der Heimatverein erhielt einen dichterischen Nachgesang.

Dazu wird geschrieben:
Im Jahre 1908 wurde der alte Turm der Lambertuspfarrkirche abgebrochen für den neuen spätgotischen Turm. An der südlichen Außenseite der alten Turmhaube hing das Uhrenglöckchen. Es wog nur 115 kg.

Seine Inschrift lautete:
Gerd Thier, Pastor von Ascheberg
Johann Wiggermann Bernd Heibrock Kerchre
Hans Nortmeyer me fecit 1618

Nach Herabnahme des alten Glöckchens von der Höhe des alten Turmes stand es zwischen Steinen und Balken auf dem Kirchplatz. Hierbei konnten die Ascheberger auch das Loch im Mantel sehen, das durch die Gewehrkugel eines mutwilligen Bauern entstanden war, und, wie Schwieters in seinen "Geschichtlichen Nachrichten" mitteilt, dadurch seinen hellen Klang verloren hat.

In einer stürmischen und regnerischen Novembernacht wurde das Uhrenglöcklein, von einem Lüdinghauser Altwarenhändler, der in einem Kutschwagen am Pastorat vorbeigefahren kam, gestohlen. Bei einer Haussuchung fand man die Glocke in Stücke zerschlagen wieder. Seitdem wurden die Ascheberger von den Nachbargemeinden mit dem Scherzwort geneckt: Die Ascheberger lassen sich ihre Glocken stehlen.

Das folgende Gedicht aus der Zeit des Turmneubaues, dessen Verfasser nicht bekannt ist, wurde dem Heimatverein übergeben:

Die "verschwundene" Glocke von Ascheberg

1. Nun hat Dir, Glocke von Ascheberg,
Die letzte Stunde geschlagen,
Die Du fast drei Jahrhunderte lang
Die Zeit in die Weite getragen.

2. Geraubt hat Dich verruchte Hand,
Aus Geldgier mit schnöder Tücke,
Und Dir zerschlagen den eheren Leib
Gewaltsam in viele Stücke.

3. Du hast in Deinem Leben so oft
Zum Tod des Menschen geschlagen.
Dein letzter Ruf war Dein eigener Tod!
`s war ein Jammern, Stöhnen und Klagen.

4. Und doch traf Dein Laut nicht des Menschen Ohr
Wie sonst, wenn bei Tag und Nacht
Die Zeit Du riefst gemessenem Schritt
Von Deines Turmes Wacht.

5. Es horchte der Mensch auf Deinen Schlag
Mit Furcht bald und bald zum Sehnen.
Du warst die stete Begleiterin
Von Frohsinn und bitteren Tränen.

6. Und wenn auch der Sturm durch die Lande blies,
Wenn Krieg und Feuer entbrannte,
Du bliebst die ewig gleiche doch,
Die innere Stürme nicht kannte.

7. Es rührte Dich nicht, wenn's aufs Schafott
Der Sünder wurde gebracht;
Ob die Hessen plünderten das Land
Ob zog die - "Katharinen-Jacht".

8. Nur damals, als mit der Kugel Dich traf,
Der übermütige Bauer,
Verlor Deine Stimme den reinen Klang
Und sprach seitdem in Trauer.

9. Du schlugst dem Kind in der Wiege zart,
Dem Knaben beim fliegendem Spiele,
Du führtest den Jüngling hinaus in die Welt
Und verhalfst der Jungfrau zum Ziele.

10. Du hörtest den Schwur der Treue Dir an,
Den das Paar am Altare gesprochen,
Du sahst auf das Glück der beiden hinab
Und auf den, der die Treue gebrochen.

11. Doch es musste im wechselnden Laufe der Zeit
Die Jugend das Alter verdrängen.
Der Greis ging dem Manne im Tode voran;
Dich - konnte die Zeit nicht sprengen.

12. So sahst Du Geschlecht auf Geschlecht vergeh’n,
Jetzt bist Du selber vergangen.
Mögst neu Du aus Deinen Trümmern ersteh’n,
Und am neuen Turme prangen.

13. Und schallen hinab auf ein glückliches Land,
Wo Friede und Frohsinn wohnet,
Und wo der Mensch es nimmer vergißt,
Dass ein Gott noch - über Dir thronet.

Grundsteinlegung des neuen Turmes

Der Grundstein des Kirchturmes wurde am 02. Mai 1909 in feierlicher Weise eingeweiht. An diesem für die Gemeinde bedeutungsvollen Tage hatte sich um 9 Uhr eine große Volksmenge auf dem reichbeflaggten Kirchplatz, wo bei der Golgathagruppe eine Kanzel aufgeschlagen war, versammelt. Als das Kirchenlied "Komm, hl. Geist" verklungen war, hielt Pfarrer Kerkhoff von Nordkirchen die Festpredigt. Dann bestieg Pfarrer Degener die Kanzel und las die Urkunde vor, zuerst in lateinischer, dann in deutscher Sprache.

Sie Lautet: "Zur größeren Verherrlichung des allmächtigen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des hl. Geistes; zu Ehren der allerseligsten Jungfrau und des hl. Joseph; zu Ehren des hl. Bischofs und Märtyrers Lambertus, des mächtigen und gütigsten Patrons dieser Pfarrkirche; zu Ehren der hl. Jungfrau und Martyrin Katharina, der Beschützerin dieser Pfarre; und zu Ehren des hl. Ludgerus, des ersten Bischofs von Münster, des Gründers der ersten Kirche von Ascheberg, dessen heiligen Todes elfhundertjährigen Gedenktag die Diözesanen in diesem Jahre in dankbarer Gesinnung feiern, haben die Pfarreingesessenen von Ascheberg diesen neuen Turm gebaut im Jahre des Herrn 1909. - In diesem Jahre war Pius X. Papst, Wilhelm II. Kaiser, Hermann Bischof von Münster, der in diesem Jahre sein goldenes Priesterjubiläum begeht, Joseph Degener Pfarrer von Ascheberg, August Rensinghoff Kaplan von Ascheberg, August Konermann Rektor von Ascheberg, Christoph Albers Vikar von Davensberg; - Wilhelm Schulze Heiling, Bernhard Neuhaus, Franz Wentrup-Bispinghof, Friedrich Westhoff, Wilhelm Bose, Hugo Schulze Hobbeling, Hubert Geismann, Franz Schulze Pellengahr waren Kirchenvorstandsmitglieder; - Friedrich Press, Amtmann, Wilhelm Greive, Gemeindevorsteher.



Die Einsegnung des Grundsteines vollzog Joseph Kerkhoff, Pfarrer von Nordkirchen, am 3. Sonntag nach Ostern, am Schutzfeste des hl. Joseph, am Oktavtage des hl. Ludgerus, am 2. Mai.

An diesem Tage wurde diese Urkunde in den gesegneten Stein eingeschlossen. - Das Feuer seiner Liebe entzünde Gott in unserem Herzen!

Es folgte ein kurzes Gebet um Gottes Segen zur glücklichen Vollendung des Turmbaues, und, während der Kirchenchor das mehrstimmige "Tu es Petrus" sang, wurde der Grundsein eingesegnet. Dann kam ein ergreifender Augenblick, der dem Pfarrer der Gemeinde, Joseph Degener, dessen nimmermüden Bemühungen der Turmbau zu danken ist, sicherlich ein erhebendes Gefühl brachte. Er zeigte der versammelten Menge die Gläserne Urne, legte vor ihren Augen die Urkunde nebst mehrerer Exemplare der "Lüdinghauser Zeitung" mit geschichtlichen Notizen über Kirche und Gemeinde, sowie einigen Ansichtskarten des Dorfes hinein und versenkte sie dann für viele Jahre in den Stein, worauf der Grundstein von ihm eingesetzt und vermauert wurde. Unter Absingen des Kirchenliedes "Fest soll mein Taufbund immer stehn" zogen die Gläubigen dann in Prozession zur Kirche, wo ein feierliches Levitenamt stattfand.

Der Turm ist nach den Entwürfen der vereinigten Architekten Professor Becker (Mainz) und Plaßmann (Münster) in spätgotischen Stile, wie das Schiff aus dem Jahre 1524, erbaut und aus Ibbenbürener Sandstein mit einem Kostenaufwand von 100.000 Mark aufgeführt. Die Ausführung der Bauarbeiten war den beiden hiesigen Bauunternehmern Baumeister Fritz Kalthoff und August Klaverkamp in Verbindung mit Bröker (Havixbeck) übertragen. Auch die beim Bau beschäftigten Arbeiter und Handwerker waren aus der Gemeinde Ascheberg. Bildhauer Rüller, Münster, auch ein gebürtiger Ascheberger, und Heinrich Plässer, Ascheberg, schufen das reiche Bildwerk, die acht Heiligenfiguren, die von der Höhe der Galerie aus (42m) in die Lande schauen.

Der Turm hat eine Höhe von 78m. Am 1. September 1910 konnte der Hahn und das Kreuz aufgesetzt werden, (Hahn und Kreuz wurden von Heinrich Stiens und Wilhelm Surmann angefertigt und aufgesetzt) und am 23. Oktober 1910 wurde durch den Weihbischof Illigens von Münster die kirchliche Einweihung des neuen Kirchturmes vollzogen.

Der Weiterbau (1909/10) bis zur Vollendung



Im ersten Baujahr wurde der Turm bis zur Galerie, einer Höhe von 42 m, gefördert. Die Entwürfe für den Kirchenbau (Turm und nicht ausgeführter Ostbau) stammen von den Architekten Prof. Becker / Mainz und Plaßmann / Münster. Die Ausführung unternahmen die beiden hiesigen Bauunternehmer Fritz Kalthoff und Baumeister August Klaverkamp in Verbindung mit Bröker / Havixbeck. Die beim Bau beschäftigten Handwerker und Arbeiter waren sämtlich aus der Gemeinde. Der Bildhauer Rüller, Münster, ein Ascheberger Kind, und Bildhauer Heinrich Plässer von hier schufen die acht Heiligenfiguren, die von der Höhe der Galerie nach allen Himmelsrichtungen schauen - u.a. nach Norden (Davensberg) die Patronia Anna, nach Westen (Billerbeck) Ludgerus und Gottfried (Cappenberg), nach Süden (Herzfeld) Ida, die bodenständige Heilige des Münsterlandes aus dem 9. Jahrhundert, nach Osten (Fulda) Bonifatius.

Der Turm hat den spätgotischen Stil des Schiffes beibehalten und ist mit einem Kostenaufwand von 100.000 Mark durch des verstorbenen Msgr. Degener nimmermüde Bemühungen aus Ibbenbürener Sandstein erbaut worden. Zu Beginn des Baues waren bereits 70.000 Mark von den Pfarreingesessenen aufgebracht.

Der Turm hat eine Höhe von ca. 78m. Kreuz und Hahn sind angefertigt von dem Schmiedemeister und Gastwirt Heinrich Stiens und dem verstorbenen Klempnermeister Wilhelm Surmann und wurden von den beiden Meistern selbst am 01. September 1910 aufgesetzt.

Am 23. Oktober 1910 wurde durch den Weihbischof Illingens von Münster die kirchliche Einweihung des neuen Kirchturms vollzogen.

Das Schiff unserer Pfarrkirche

Es ist im Jahre 1524 errichtet. Ein Stein an der Südseite zeigt die Inschrift: Anno 1524. Das Schiff ist aus Baumberger Sandstein in exakt gearbeiteten Hausteinen sauber und stilgerecht im spätgotischen Stile ausgeführt. Die dreischiffige, vierjochige Hallenkirche (alle Schiffe gleich hoch) bildet einen feierlichen, hohen und breiten Raum (27 x 18). Runde Pfeiler mit schlichten Kapitellen, kuppelige Kreuzgewölbe, in den hohen, dreiteiligen Fenstern reiches Fischblasen Maßwerk.

Landesverwaltungsrat Dr. Mühlen, Münster, sagt in einer Betrachtung der Baudenkmäler des Kreises Lüdinghausen, dass die Ascheberger Kirche ein anschauliches Beispiel für einen Hallenbau der Spätgotik biete.

In dem klar gegliederten Innenraum seien die schlanken Rundpfeiler nur Träger der weitgespannten Gewölbe. Sie wirken aber kaum noch als Abgrenzung und Unterteilung der einzelnen Schiffe und ihrer Gewölbefelder, die sich zu einem einheitlichen, von den Außenmauern klar begrenzten Raum zusammenfügen.


Pfarrkirche St. Lambertus bis 1950


Das Chor unserer Pfarrkirche

Hat der berühmte Baumeister
Johann Konrad Schlaun 1737 - 1740 auf Kosten der Gräfin Bernhardine von Plettenberg zu Nordkirchen in dem damals gepflegten Renaissance-Stil, mit einem weiten rundgeschlossenen Fenster beiderseits und geradem Abschluß an der Ostseite neu errichtet. Es ist ein Ziegelbau mit Rauhverputz.

Das Plettenberg’sche Wappen in der St. Lambertus Kirche

  siehe dazu den Bericht von Reinhard Schütte

An Altertümern sind vorhanden

1. Der prächtige Taufstein, spätgotisch. Er ruht auf einem gewundenen Schaft. Das achteckige Becken zeigt an jeder Seite verschiedene Muster von reichem Maß- und Stabwerk,



2. eine schöne schwebende Strahlen-Doppelmadonna, 1,50 m hoch, barock von 1690. Die Figur ist von Holz und war vollständig wurmstichig, von Rüller zu Anfang der 20ger Jahre renoviert.
Die verstorbene Frau Hedwig Deiting-Heitmann, geb. Wenge, deren Mutter eine geborene Kösters war, wußte zu erzählen, dass vor Jahren eine ihrer Ahnfrauen sich am späten Abend in der Davert zwischen Venne und Ottmarsbocholt verirrt und ein Gelübde gemacht habe, im Falle ihrer Rettung etwas Besonderes für die Pfarrkirche in Ascheberg zu stiften.

Mitten in der Kirche zu Ascheberg hängt eine Strahlenmadonna. Es handelt sich um eine Doppelfigur, das heißt um zwei gleiche Figuren, die mit dem Rücken aneinander befestigt sind und hier einen Strahlenkranz aufweisen. Es ist ein hervorragendes Kunstwerk. Der Fuß der Figur weist folgende Inschrift auf "Agnes Kösters vidua Antony Torlinsen dedit Anno 1690". Agnes Kösters wohnte damals in dem Hause, das jetzt Altenbegnungsstätte ist. Dies also war die Küsterei, wo der Küster von St. Lamberti wohnte. der Küster war auch regelmäßig der Lehrer der Gemeinde; eine Schulpflicht gab es ja noch nicht. So ist wahrscheinlich, dass sich hier die Kinder des Dorfes zum Unterricht versammelten, bis der Pfarrer Wennemar Uhrwerker 1652 in dem Speicher des Johann von Ascheberg zu Ichterloh, dort wo jetzt das Haus Bose (heute Lüningmeyer) am Kirchplatz steht, im Rahmen der Neuordnung des Schulwesens in Ascheberg die Schule einrichtete, wo auch weiterhin der Küster Unterricht hielt.



Agnes Kösters hatte sich in der Davert verirrt und fand nicht den Weg zurück, so dass sie fürchtete, bei Einbrechen der Dunkelheit in einem moorigen Kolk zu versinken. In ihrer Not legte sie das Gelübde ab, der Kirche ein wertvolles Geschenk zu machen, wenn sie heil und gesund wieder nach Hause käme. Sie hat ihr Gelübde gehalten.

Die Davert war vor der großen Davertteilung 1841 ein unheimliches Waldgebiet mit morastigen Flächen, Kölken und Mooren, aber auch mit trockenen Heideflächen, die vom Wald entblößt waren. Ein Drittel der Davert soll um 1835 nur Wald gewesen sein, das übrige Sümpfe, Buschwerk und sog. Blößen mit Heide und Gras.

3. Ein Osterkerzenleuchter (15. Jahrhundert)

4. Zwei kleine gotische Altarleuchter

5. Ein Vortragekreuz (16. Jahrhundert) Corpus 75 cm hoch, 75 cm Armweite. Es wurde bis vor kurzem benutzt bei Kinderbegräbnissen, in der Karwoche im Grabe und Ostern bei der Auferstehungsfeier.

6. Eine Strahlenmonstranz (barock), silbervergoldet, mit Inschrift: Sub. G:H: Hermelinck p.A. 1741,

7. eine alte Glocke aus dem Jahre 1503, (im Ton zwischen e und fis(, gegossen von dem berühmten münsterschen Glockengießer Wolter Westerhues, Durchmesser 1,15 m, die in Guß und Ton ein sehr wertvolles Stück darstellt. - Die lateinische Inschrift lautet zu deutsch:

"Katharina ist mein Name; ich halte fern die Blitze und
heiße deines Todes dich eingedenk zu sein.
Hl. Katharina, sei unsere Mittlerin.
Walther Westerhues hat mich gemacht im Jahre 1503."
(Wolterus Westerhues)

Sie findet noch immer ihre Verwendung als Totenglocke.

8. Eine alte Katharinenstatue in der Wandnische rechts neben der Kommunionbank, daneben zwei eiserne Kerzenhalter mit Haken zum Aufhängen von geopfertem Flachs und Wachs. Unter der Statue ist in der Wand der alte eiserne Opferkasten eingelassen. (Heute befindet sich die Katharinenstatue an der rechten Außenwand vorne in der Nähe des Taufbeckens.)

1649
Die uralte Katharinenprozession zu Ascheberg am Sonntag nach Jakobi

von Anton Otte

Seit alters her wird die Kirmes am Sonntag nach dem Apostelfest Jakobus (25. Juli) und dem darauf folgenden Tage gefeiert. Sie ist ein Überbleibsel der uralten Katharinenprozession, die auch St. Katharinenfahrt; Katharinentracht, Kath.= Jacht und Hilligenfahrt St. Katharinen genannt wurde.

Bei der Prozession wurden die Grenzen des Kirchspiels begangen. Sie ging durch sieben Kirchspiele. Gemeint ist die Urpfarre: Ascheberg, Drensteinfurt, Herbern, Nordkirchen, Ottmarsbocholt, Amelsbüren und Rinkerode. Man nimmt an, dass es sich um einen sogenannten Schnadgang (Grenzgang) handelt, bei dem in heidnischer Zeit Götzenbilder herumgetragen wurden, bis zum 12. Jahrhundert das Bild des Kirchenpatrons Lambertus und dann das Bild der hl. Katharina getreten ist (nach Tibus, Gründungsgeschichte).

In unserer Pfarrkirche befindet sich vorne rechts eine Katharinenstatue. Das Bild (Statue) der hl. Katharina weist sicherlich ein hohes Alter auf, ist aber leider (nach vorgefundenen Notizen) in ganz anderer Weise umgearbeitet und auch übermalt. Ob es nun dasselbe Bildnis ist, das bei der Prozession herumgetragen wurde, läßt sich nicht mit Bestimmtheit sagen.

Über die Abhaltung der Prozession berichtet eine alte Urkunde (Schwieters, Geschichtliche Nachrichten) wie folgt:

"Alte Ordnung der Ascheberger Prozession, wie solche von undenklichen Jahren bis hier hin gehalten.

Jährlich wird am 1. Sonntag nach Jakobi eine Prozession gehalten zu Ascheberg, so von vielen St. Katharinen Jacht genannt wird..... Es befindet sich, dass zu derselben Prozession ganz ärgerlich und abergläubisch sich etliche tausend Menschen zu Roß und zu Fuß aus verschiedentlichen Dörpfern Stetten und örtern stellen und erscheinen, etliche zwar aus guter Absicht, ihr gelnbt zu bezahlen, meistenteils aber durch Hechsen- und Teufelsbännerrath dahingewiesen, durch welcher rath wächsene bildnüssen unfruchtbarer biester, als pferden, kühen, schaafen und schweinen St. Katharina geopfert werden, in abergläubischer Meinung, als sollten durch sothane Opferung die biestern künftiges Jahres fruchtbar werden.

Berichtete Prozession wird folgender Gestalt gehalten. Des vorigen Tages versammelt sich das Volk zu Ascheberg; etliche, so einiges Vermögens sind, begeben sich in Wirtshäusern und Krügen, die Nachtzeit mit fressen, saufen, tanzen, spielen zubringend; andere verfügen sich in die Kirche, doch des ganzen nachts kein Gebet und Andacht, sondern Geschrei und unchristlich rufen.

Zu Mitternacht, um Zwölf Uhren wird eine kurze Predigt gehalten, und darnach gehet man in dicker Finsternis, bevor ab, wenn kein Mondschein vorhanden, ins feldt mit großer Konfusion und Unordnung und gedrückt, ohne Präsens einiges Pastors, ohne christliches Gebet, ohne Kreuz und Fahnen, und ohne schein christlichen Wesens, und ist die ganze Prozessionshandlung einer abgöttischen heidnischen Gottlosigkeit, als christlicher Andacht gleicher (so dass nicht selten Menschen, besonders Kinder, in dem Gedränge der Pferde getreten und verstümmelt werden, wie vor einigen Jahren ein Kind von den Armen der Mutter gerissen, zertreten und zerrissen wurde, zur großen Trauer der Mutter).

Die Andacht ist folgende: Es wird allein das Bild der hl. Katharina herumgetragen, aber ohne Gebet und Gesang, ohne Geistlichen (wenn es nicht dem Pfarrer gefallen sollte, zu Pferde mitzuziehen); die leuthe, so ihr Gelnbd verrichten, schlagen die vor dem St. Katharinenbild an einem Bügel hängenden fünf Schellen mit gewisser Zahl an, in abergläubischer Meinung, St. Katharina höre nicht, nehme auch das opfer nicht an, wenn mit selbigen Schellen nicht geläutet werde.

Selbiges Katharinenbild wird von vier aus jeder bauwerschaft dapurtirten starken Kerls, so sich alle stunde versetzen, herumgetragen. Die träger aber laufen mit gewalt durch dick und dünn, mit gedeckten Köpfen, mit unchristlichen Geschwätz. Und demnach solche in den benachbarten Kerspelen Herbern, Nordkirchen, Ottmarsbocholt, Rinkerode, Steinfurth, anlangen, gehen sie in selbigen Kerspelen in sechs bestimmte, benachbarte häuser, und setzen genanntes Bild auf eine Bank oder umgekehrten Kuhtrog so lange nieder, bis die Einwohner den trägern einen Käse verehren, so sie nachmittags in den Krügen versaufen. Dabei werden folgende gottlose Wörter ausgeplaudert:

"Moder, vader, dochter, wo sindt ihr, willt ihr Trineken Wallbaums ens besehen, ihr könnt sie umb einen kese sehen - Sehet, wie fien un hürk is unser Trineke!" (Spruch aus "Wittkamp, heimatlichen Sagen, Gebräuche und Geschichten")

Tr. Wallbaums wurde das Bild genannt, weil es aus Nußbaumholz verfertigt war. (Wallbaum= gleich Walnußbaum)

Damit nun die anwesenden leuthe in büschen und wäldern nicht ire gehen, wie oft geschehen, so reitet ein Tambour durch selbige wälder und schlägt auf die Trummen, bis man an die Stationen anlangt. Und wird die erste Station gehalten an Willerinkbaum, die zweite auf der Stymminkheide, die dritte vor die Freiheit Davensberg, die vierte am Schönefeldbaum.

Wann man nun endlich ans Dorpf anlangt gegen Hoppenbergs haus, da rennen die Träger mit gewalt dreimal mit dem Bild um einen Eichenbaum, zur abergläubischen Danksagung für die vollzogene Prozession; gleichfalls thun auch die reiter mit ihren Pferden.

Zur Mittagszeit umbe 12 oder halber 1 Uhr kompt man in Dorpf Ascheberg; alsdann gehet Pastor den leuthen vorm Dorpf mit dem hl. Sakrament entgegen und wird Te Deum laudamus gesungen; aber das Getummel, Kompression des Volkes, Frenschen der Pferde, so umb den Kirchhof getrieben werden, behindert alle Andacht und gebett u.s.w.

Weil nun der allmächtige Gott sich nicht spotten läßt, als wolle ich von dem Herrn zum Davensberg demütig gebeten haben, dieselben wollen gestatten, dass die Prozession eingezogen und kürzer gemacht werden möchte, umb das gemeine Volk zu gottgefälliger Andacht anzuhalten.

In dieser Zuversicht ich Dieselben dem Schutz des Allerhöchsten befehle, und tröstliche Antwort abwarte.

1. Juli 1649

Ew. Hochedelgeboren dienstbeflissener

W. Uhrwerker, Pastor."

Es heißt weiter:

Man kam überein (Pastor, Archidiakon und der Herr zu Davensberg - Erbmarschall von Morrien zu Nordkirchen - ), dass die Prozession auf 6 Std. abgekürzt wurde. 1953 wurde sie zuerst in dieser Form gehalten; die Schellen wurden von dem Bilde entfernt, das hl. Sakrament mit herumgetragen und von zwei Leviten begleitet; auch Musikanten und eine Abteilung Bürgerwehr mit Flinten begleiteten die Prozession, die immer noch nach dem Bericht des obigen Pfarrers 6.000 Menschen zählte, und woran sich selbst Leute aus der Mark, aus Dortmund und auch Andersgläubige beteiligten.

Über diese abgekürzte Prozession machte Herr Pfarrer Fechtrup im Heimatverein folgende interessante Angaben:

Sie begann um 1/2 4 Uhr mit einem Hochamt und kurzer Ansprache; daran schloß sich um 5 Uhr der Auszug. Der Weg war ungefähr derselbe wie bei unserer Fronleichnamsprozession, nur bedeutend länger. Die I. Station war bei Högemann im Jackenort, dann führte der Weg über Feldmanns Hof nach Wissingsbaum, Hegemann und von da nach Schnieder im Schliek, wo die II. Station gehalten wurde. Von da durch die Plaßstraße an "Guldenhovet" (jetzt Greive-Ahmann) und Ulenbrock = Hattrup vorbei nach Kamperts Haus (jetzt Grove-Kampert). Dort III. Station mit hl. Messe und Predigt, dann nach Platvoets Hof, zum Lohschlot (bei Falke am Steigerturm; Bügelkamp) Biete, Dorfheide nach Möllmanns Kapelle. Dort IV. Station. Um 1/2 12 langte man in der Kirche an, wo die Prozession mit einem feierlichen Hochamte beschlossen wurde.

"Auch in der abgekürzten Form," erwähnt Schwieters, " hat die Prozession lange nicht mehr bestanden; doch war es im vorigen Jahrhundert noch Gebrauch, dass man von weit und breit her mit dem Vieh, besonders Pferden und Kühen, am Tage vor der eigentlichen Prozession den Prozessionsweg zog, damit Gott Seuchen vom Vieh fernhalte. Es soll kein Hof gewesen sein, von dem nicht jedes Jahr mehrere Stück Vieh den Weg geführt wurden."-

Wie groß übrigens der Zudrang war, zeigt eine vom Pfarrer und vom Kirchenvorstande nach Rom gerichtete Eingabe vom Jahre 1809, in welcher es heißt, dass nach Ascheberg zum Bilde der hl. Katharina aus allen Gegenden eine unglaublich große Menschenmenge zusammenströme.

Anton Otte 1954

Die Bauerschaften und die Größe der Gemeinde Ascheberg

Zum Zwecke der Verteidigung und Rechtspflege schlossen sich mehrere Bauernhöfe zu einer Bauerschaft (burscap = Wohnstätte), kurz auf Platt "buer", zusammen.

Die Bauerschaft ist wohl als die älteste nicht familienmäßige Gemeinschaftsform anzusehen. Bis in die neueste Zeit führte ihr Vorsteher die Amtsbezeichnung "Burrichter", und die Volksversammlung, die er leitete, hieß "Burding".

In jeder Bauerschaft war schon bei unseren Vorfahren ein "Oberhof". Meistens war er der älteste und größere Hof. Am Oberhof versammelte man sich im Frühling und Herbst, um die allgemeinen Angelegenheiten zu beraten, Ehen zu schließen, die jungen Wehrfester durch Übergabe von Speer und Schild in ihr Recht und Erbe einzuführen - und bei einem großen Feuer zu feiern, zu schmausen und zu trinken.

Neben dem Oberhof finden wir fast überall den "Schulzenhof", an dem kleinere Streitigkeiten und Vergehen abgeurteilt wurden. "Schulze, Schulte" ist die Abkürzung von "Schultheiß", das ist der Mann, der eine Schuld befiehlt, anordnet und sie einfordert oder "heißt". In einer Bauerschaft konnte stets nur ein Hof ein Schulzenhof sein. Wenn sich heute manchmal zwei finden, so scheint diese verkehrte Bezeichnung damals aufgenommen zu sein, als man von dem Amt des Schulzen keinen Begriff mehr hatte - und nur in der Größe des Hofes die einzige Bedingung für einen Schulzenhof fand.

Der Bauerschaftsname Askasberge ging auf das Dorf über, für das bis in das vorige Jahrhundert noch der Name "Dorpbur" bestand. Die übrigen Bauerschaften sind : Oster-, Wester-, Nord-, Hegemer- und Lütkebauerschaft. Früher waren die Bauerschaften viel zahlreicher, weit kleiner und hatten auch andere Namen.

Oster-, Wester und Nordbauerschaft sind offenbar nach der Lage zur Kirche so benannt und können die Bezeichnung erst nach Gründung derselben erhalten haben. Bischof Sigfrid wollte Teile der Wester- und Osterbauerschaft (Westaringen und Ostaringen) um das Jahr 1022 der geplanten Pfarrei Ihtari (Capelle) zuweisen, was allerdings nicht ausgeführt worden ist. Darunter waren auch Garikinkthorp, der Bezirk beim Forsthaus Ichterloh, wo das Kolonat Gerkendorf und einige andere Höfe lagen, ferner das Haus des Razo (Vielleicht Ichterloh) und Kestsmithikinkthorp, über welch letzteren Namen sich nichts bestimmen läßt.

Eine ältere Bezeichnung für den nördlichen Teil der Westerbauer ist Rockenhulsen oder Roggenhülsen. In einem Nordkirchener Heberegister findet sich der Name Schomaker, genannt Roggenhüls. Es ist der Hof Rehr-Schomaker, rechts am Merschwege, jetzt im Besitze von Dabbelt.

Die Osterbauerschaft ist die größte Bauerschaft. Der nördliche Teil hieß früher Stenhorst und findet sich bereits in der älteren Werdener Heberolle und in der Freckenhorster unter dem Namen Stenhorst. Mit dem Hofe Schulte Steens, jetzt Pellengahr, war in früheren Zeiten ein Gerichtsbann, Beifang, über die umliegenden Höfe und Kotten verbunden mit dem Rechte der Bestrafung geringer Ausschreitungen und Vergehen. Das Haus ist das älteste Bauernhaus im Kreise (1575). Auf dem Hause Steinhorst befindet sich eine 1896 erbaute Hubertuskapelle, die an Stelle einer älteren aus dem Jahre 1661 getreten ist.

Eine ältere Bezeichnung für den südlichen Teil der Nordbauerschaft war Welinktrope, Wellentrup.

Die Hegemerbauerschaft, wovon ein kleiner Bezirk auch Hegemerort genannt wird, hieß in alten Zeiten Edelinktrope, und daraus hat sich Ellentrup, Ellentruper-Bauerschaft gebildet, welche Bezeichnung Jahrhunderte hindurch gebräuchlich war.

Die Lütkebauerschaft heißt so, weil sie als kleiner Rest übrig blieb, als 1150 bei Gründung der Pfarrei Herbern große Teile ihres jetzigen Kirchspiels, nämlich Parinkthorpe (die Höfe südlich Lendermann bei Pentrup), dazu ganz Arup und Forsthövel von Ascheberg abgepfarrt worden sind.

Außer dem Dorf und diesen fünf Bauerschaften gehört zur Gemeinde Ascheberg auch das Dörfchen Davensberg. Es entwickelte sich aus den sieben Burgmannhöfen der Burg Davensberg und hat eine reiche Geschichte.

Die Größe der politischen Gemeinde mit Davensberg beträgt 5934 ha; die der kirchlichen ist etwas größer, da noch zwei Höfe vom Kirchspiel Rinkerode hinzukommen, nämlich Gastwirtschaft Fälker (Osterbauerschaft) und Rolf Brinkmann (Davert).

Bei Fälker liegt der kuriose Fall vor, dass das Haus politisch nach Rinkerode (Amt Wolbeck), kirchlich und schulisch nach Ascheberg und postalisch nach Drensteinfurt gehört.

Die alte Gaueinteilung

Gau heißt soviel wie Gegend oder Landschaft, deren Grenzen aber nicht willkürlich gezogen waren, sondern die Gaue bildeten geographische, natürliche Einheiten von verschieden großem Umfange.

Die Gaueinteilung reicht herauf bis zu den Germanen. Dem hl. Liudger wurden zu seinem Sprengel die fünf Gaue: Dreingau, Stevergau, Skopingau, Bursibant und Hamaland angewiesen. Diese bildeten das spätere Münsterland.

Ascheberg gehörte zum Dreingau, dem größten der genannten fünf Gaue. Die Silbe "Drein" steckt in dem Worte Drensteinfurt; das ist die steinerne Furt (Werse) im Dreingau. Früher hieß es: Stenforde up den Dreyne. Die Silbe "Drein" ist gebildet von "dragan" = tragen und deutet auf ertragreichen, fruchtbaren Boden hin und bedeutet "Kleiboden" (Dragini, Dregini, Dreini, Dreni, Dren - 784). Wenn man sich ein Dreieck denkt mit der Lippe von Lippstadt bis Lünen zur Grundlinie und der Spitze bei Greven, so umschließt dieses den Dreingau.

An der Stever beiderseits lag der Stevergau. Unser Kreis Lüdinghausen hörte also zwei Gauen an.

Nördlich bei Havixbeck lag der Skopingau. Das Wort steckt in Schöppingen.

Im Norden längs der Ems lag der Gau Bursibant (so 838, Bant= Gau) mit Rheine als Mittelpunkt.

Im Westen, jenseits Coesfeld, begann der zweitgrößte Gau des Münsterlandes, das Hamaland oder der Bramgau, bewohnt von einer anderen germanischen Völkerschaft, den Chamaven, und den Westzipfel des Münsterlandes nebst dem anstoßenden Teil der Niederlande umfassend. Bram nennt man den stacheligen Ginsterstrauch, der auf sandigem Boden wächst. Der Bramgau hatte also Sand- und Heideboden, während der Dreingau fruchtbaren Kleiboden aufweist. Der Unterschied zwischen Sand und Klei macht sich geltend nicht nur in der Landschaft, sondern auch im Wohnbau, in der Tracht und besonders in der Sprache.

Dort wo Stever-, Skopin- und Dreingau zusammenstoßen, liegt im Kirchspiel Bösensell das Laerbrock, der alte Dingplatz der Brukterer und Sachsen. Dort wurden die Gauversammlungen und später in der fürstbischöflichen Zeit jahrhundertelang die münsterschen Landtage abgehalten, und zwar unter freiem Himmel. Dort wurden die Angelegenheiten des Landes im Verein mit dem Landesherrn, dem Bischof, von den Mitgliedern des Landtages, den Landständen, beraten. Die Landstände wurden gebildet:

1. durch das Domkapitel,
2. durch die Vertreter der 12 Städte,
3. durch die Ritterschaft

Im Jahre 1446 waren 110 Ritter vertreten, im Jahre 1704 werden in einer Liste der landtagsfähigen Rittergüter 31 Rittersitze das Amtes Werne aufgeführt.

Die Ritter pflegten, wenigstens in der älteren Zeit, auf den Landtagen gewappnet zu Pferde zu erscheinen.

Der Landtag entschied über Krieg und Frieden, machte die Jünglinge wehrhaft, richtete über Landesverrat und Feigheit im Kampfe und wählte aus der Reihe der vornehmsten Geschlechter den Gaufürsten. Im Falle eines Krieges wurde aus der Reihe der Gaufürsten der Herzog gewählt, der vor dem Heere "her zog", es befehligte - dessen Amt aber mit der Beendigung des Krieges erlosch.

Die Gerichtsbarkeiten im Mittelalter

1. Die geistlichen oder die Archidiakonatgerichte

Sie waren verbunden mit einer Visitation der Gemeinde und Kirchen und wurden alle drei Jahre von dem Archidiakon (Erzdiakon) abgehalten. Er war der Vertreter des Bischofs, ausgestattet mit richterlichen, verwaltungsrechtlichen Befugnissen innerhalb seines Archidiakonats.

Die geistlichen Gerichte hießen auch Sendgerichte oder Eyneden . Sie richteten in Vergehen gegen die Religion und die bischöflichen Verordnungen.

Der Tag musste an zwei Sonntagen von der Kanzel publiziert werden. Nach einem feierlichen Hochamte waren alle Pfarrangehörigen bei Strafe von drei Malter Hafer in der Kirche anwesend. Die Anklagen wurden von dem Pfarrer und den "Eidtschwerern" erhoben. Letztere waren vereidete Leute aus der Gemeinde, Bürger oder Bauern, die in der Zwischenzeit das Leben und die Sitten zu überwachen hatten.

Hier seien einige Anklagen angeführt, wie sie sich der Pastor Nagel (1718 - 1750) zu Herbern notiert hat:

1737 d. 31. Mai Moritz und Gerd Alfers um Mitternacht um die Kirche gegangen und laute gesungen: "Der Schäfer zu das Mägdlein sprach." Auf Laudate queri dominum gesungen zum Schimpf und Spott des Küsters.

1737 am Pfingsttage haben die Nelkenmägde und die Pingstbraut auf dem Kirchhofe vor dem Kreuze öffentlich getanzt; Musizi Franz Speckenhauer und Goswin Bohle.

1738 auf Lichtmeß an Schnettkers und Dykhoffs den Franz aufgezogen und gewaltig geschossen.

Aschetag an Rieven Haus den ganzen Mittag auf die Violin gespielt und getanzt.

Beim Begraben der Dorfsleuthe erschienen nicht die jenigen, welche müssen, wenigstens einer aus jedem Hause.

Alte Moder S. nicht mit den hl. Sakramenten versehen; die jungen Leute ufm Hoff müssen sich erklären.

In einer Verordnung von 1745 wurde nochmals verboten:

1. Alles Fuselsaufen und Zapfen an Sonn- und Feiertagen unterm Gottesdienst
2. Gleichfalls werden an Sonn- und Feiertagen unterm Gottesdienst, wie auch im Advent und Fastenzeit in den Wirtshäusern die Musik, Hochzeiten und Kindertaufliche Mahlzeiten inhibirt = verboten.
3. Sollen die Leichwege und Fußschewens in gutem Zustande gesetzet und darinnen nach Möglichkeit erhalten bleiben.
4. Der Küster und Schulmeister sollen wehrend des Gottesdienstes den Kirchhof sowohl, als die Wirths- und Fuselhäuser von Zeit zu Zeit visitiren; diejenigen, welche sich allda mit schwätzen und flahren aufhalten, ingleichen, welche Fusel zapfen oder trinken, annotiren und uns zur Bestrafung beim künftigen Eynode einliefern.
5. Sollen die Kinder zum zweiten oder höchstens zum dritten Tage zur hl. Taufe gebracht werden.
6. Dann wird Allen und Jedem erinnert, sich bei den Begräbnissen fleißig einzufinden, und soll wenigstens von den Benachbarten aus jedwedem Hause einer dieselben zur Kirche begleiten.

2. Die Gogerichte.

Darunter versteht man die bischöflichen Gerichte, die eigentlichen Landgerichte, denen die breite Masse der Bevölkerung unterstand. Ascheberg mit Ausnahme der Osterbauerschaft gehörte zum Gogericht Werne. Gerichtsherren waren schon um 1300 der Bischof und die Herren von Davensberg mit gleichen Rechten.

Vor das Gogericht gehörten alle bürgerliche Streitigkeiten und die Strafsachen, Vergehen und Verbrechen, besonders uch Hexerei. Bei dem Verhör wurde das "peinliche Verfahren" durch Folter, Spanische Stiefel, Daumenschrauben etc. angewandt. Todesurteile wurden am Galgen vollstreckt, Hexen verbrannt. Der Richter hieß Gograf, wohnte zu Werne, musste aber, von den Herren zu Davensberg aufgefordert, auch Gerichtstage in Davensberg und Ascheberg abhalten.

Wegen großer Schwierigkeiten, die sich bei der gemeinsamen Gerichtsherrlichkeit herausstellten, wurde 1696 eine Teilung vorgenommen, so dass jeder bestimmte Gemeinden zur eigenen Gerichtsbarkeit erhielt. Ascheberg gehörte gerichtlich nach Davensberg. Von dieser Zeit an hielt der Bischof einen Gografen zu Werne, und die Erben von Davensberg, die von Plettenberg und von Wolf, hatten ihren Gografen zu Nordkirchen.

3. Die Frei- oder Femgerichte

Sie sind entstanden aus den Grafengerichten Karls des Großen, die ursprünglich die Gerichte des Adels und der freien bäuerlichen Grundbesitzer waren, daher der Name Freigerichte. Die spätere Bezeichnung Femgericht kommt von dem Worte "Veme", d.i. Strafe.

Diese eigentümliche Sonderbildung, die Westfalen im Gerichtswesen hervorgebracht hat, die mit dem Schleier des Geheimnisses umworben war, hat seinen Namen in ganz Deutschland und darüber hinaus bekannt und gefürchtet gemacht. Zur Blütezeit der Feme, in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts, gab es in Westfalen 400 Freistühle, wie die Gerichtsstätten genannt wurden; mehrere bildeten eine Freigrafschaft mit dem Freigrafen als Richter.

Ascheberg hatte zwei Freistühle. Der eine lag in Rohlmanns Weide "auf dem Beningkampe" und gehörte zur Freigrafschaft Wildeshorst, auch Krumme Grafschaft (Hebengrafschaft) genannt. Der Hauptstuhl lag zu Wildeshorst unter der Linde (Hessen). Der andere lag "to Platfot" in der Osterbauerschaft und gehörte zur Freigrafschaft Wesenfort, Hauptstuhl zu "tor Wesenfort" in Selm.

Die Fehmgerichte wurden bei Tage und unter freiem Himmel, nicht in Gebäuden, sondern auf roher, gerodeter Erde (daher "Land der Roten Erde") abgehalten. Weiteres über das Gerichtsverfahren, die Blütezeit und den Verfall der Feme kann in jedem Geschichtswerke nachgelesen werden.

Die eigentliche Richtergewalt lag bei 7 Freischöffen. Sie hießen "Wissende", weil sie die rätselvollen Heimlichkeiten der Feme und die Bedeutung der Losung: Stock, Stein, gras, Greun kannten. Sie besaßen fast alle ein sog. Freistuhl- oder Freibankgut. Das Kolonat Greive (Hegemerbauerschaft) war ein solches Freibankgut und zwar der Freigrafschaft Wesenfort. Als Freigrafen finden wir hier zu verschiedenen Zeiten die "Selters". Das Gut ist 1623 im Pfarrarchiv als "Vrygreven Hof oder Selters Hof" bezeichnet.

An die Zeiten der Feme erinnert noch die Redensart: Aller guten Dinge sind drei, weil dreimal die Vorladung des Angeklagten erfolgen musste - und der Ausdruck "Steckbrief". Wenn es nämlich gefährlich war, den Ladebrief persönlich abzugeben, z.B. bei einem Raubritter auf fester Burg, so sollten die Freischöffen vor die Burg reiten, aus dem Riegel oder Rennebaum drei Kerben oder Späne aushauen und dem Ladebrief in einen Spalt stecken.

Die politische Einteilung des Fürstbistums

Das landesherrliche Hoheitsgebiet der Fürstbischöfe bildete das Hochstift Münster. Es zerfiel in das Niederstift Münster mit den Ämtern Meppen, Cloppenburg und Vechta und in das Oberstift Münster, das in 10 Ämter eingeteilt war:

1. Wolbeck
2. Sassenberg
3. Stromberg
4. Werne (nebst Lüdinghausen)
5. Dülmen
6. Ahaus
7. Horstmar
8. Rheine
9. Bevergern
10. Bocholt.

Zum Amte Werne gehörten die Gemeinden:

Altlünen, Ascheberg, Bockum, Herbern, Hövel, Lüdinghausen, Nordkirchen, Olfen, Ottmarsbocholt, Selm, Seppenrade, Südkirchen und Werne.

An der Spitze der Ämter, die ungefähr die Ausdehnung unserer Kreise hatten, standen die Amtsdrosten, die fast immer aus den ritterbürtigen Geschlechtern genommen wurden. Dem Drosten zur Seite standen der Amtsrentmeister und der Amtsschreiber.

Die Gemeindeangelegenheiten lagen in den Händen des Drosten und der Gutsherren der betroffenen Gemeinde. - Drosten des Amtes Werne waren in den letzten drei Jahrhunderten gewöhnlich die Herren von der Reck, oder von Büren, von Nagel, von Ascheberg.

Die Sonderstellung der Osterbauerschaft

Die Osterbauerschaft, die größte der Bauerschaften unserer Gemeinde, hat von alters her in verschiedenen Punkten eine besondere Stelle eingenommen.

Sie gehörte bis zum Ende des Fürstbistums 1802 zum Amte Wolbeck; der übrige Teil von Ascheberg aber zum Amte Werne. Beim Gogerichte war es ebenso. Infolgedessen pflegte man in der Osterbauerschaft meist nach Münster-Maß zu rechnen, in den anderen Bauerschaften nach Wernisch-Maß. Im Jahre 1571 waren Lendermann und Wiggermann in Wolbeck Schöffen. Silkenbömer hatte die Verpflichtung, am Amtshause dort Wachtdienste zu leisten, wenn Gefangene da waren und bei Hinrichtungen mit Gewehre zu erscheinen. Zur Zeit der Feme lag auch ein Freistuhl in der Osterbauerschaft auf dem Platfoete.

Die Bewohner der Osterbauerschaft haben sich immer sehr selbständig gefühlt. Nach dem 30jährigen Kriege wollten sie sich sogar von Ascheberg lossagen, sich Wolbeck anschließen. Der damalige Pastor Uhrwerker hat das aber beim Bischof zu verhindern gewußt unter dem Hinweis, dass in der Osterbauerschaft die größten und wohlhabendsten Bauern wohnten und dass nach deren Abtrennung Ascheberg nicht bestehen könne.

Siechenkamp und Pestamt

Diese Namen erinnern noch heute an die beiden furchtbaren Seuchen des Mittelalters, die auch in unserer Heimat ihre Opfer forderten. Es waren der Aussatz (Lepra) und die Pest, der sogenannte "Schwarze Tod".

Sichen- oder Seichenkamp ist eine Flurbezeichnung und kommt von "siech", d.h. krank. Er liegt links an der Steinfurter Straße, gleich hinter der Bäckerei Höhne. Dorthin wurden die Aussätzigen und Pestkranken gebracht, um abgesondert von der übrigen Menschheit, einen traurigen Ende entgegenzugehen. Geschichtsforscher Pfarrer Tenhagen in Werne schildert ihr bemitleidenswertes Los wie folgt:

"Das Los der Aussätzigen war überaus traurig. Ähnlich wie es Moses im Gesetz vorgeschrieben hatte, wurden sie auch im christlichen Mittelalter unter ergreifenden kirchlichen Zeremonien aus der menschlichen Gesellschaft ausgeschlossen. Der Leprose wurde unter Vorantragung des Kreuzes in der Kirche geführt und wohnte einem Totenamte bei, das für ihn gehalten wurde, als für einen, der aus der Ge-meinschaft der lebenden ausgeschieden ist; alles Gerät, das zu seinem Gebrauche diente, wurde gesegnet; er bekam ein besonderes schwarzes Kleid und wurde ermahnt, ein guter Christ zu bleiben.

Dann wurde er, das Kreuz vorauf, von Gläubigen und Geistlichen in die für ihn bestimmte abgelegene Wohnung geleitet. Der Priester verrichtete die Begräbnisgebete über ihn und warf eine Schaufel Erde über seine Füße. Ein Opferstock wurde aufgestellt, und alle gaben ein Almosen. Damit war die Handlung beendet. Fortan durfte der arme Leprose kein anderes Haus, kein Dorf, keine Kirche mehr betreten, aus keinem fremden Gefäße trinken und keinen Gegenstand berühren, den andere gebrauchten, und wenn sich ihm jemand näherte, musste er mit seiner Klapper ein Warnungszeichen geben. Er konnte über sein Vermögen nicht mehr verfügen, er galt als tot."

Fast alle Städte und die größeren Orte hatten draußen vor den Toren ein Siechenhaus, dessen Platz den Namen festhält, wenn auch das Haus längst verschwunden ist. - Münster hat seine Aussätzigenwohnung in Kinderhaus gehabt, eine Stunde von der Stadt entfernt. Ein altes Kapellchen daselbst zeigte einen Opferstock mit der Inschrift: "Wem es Gott gibt in den Sinn, der tue den armen Leprosen all hie etwas in."

Die kleine Gemeinde Venne verdankt ihren Ursprung dem Hospital (Leprosenheim) St. Johannis, das der Magistrat der Stadt Münster bereits im Jahre 1249 zur Aufnahme der aus den Kreuzzügen heimkehrenden Infektionskranken anlegte.

Noch schlimmer als der Aussatz wütete die Pest, auch das "Große Sterben" genannt. Im 14. Jahrhundert trat sie zum zweiten Male ihren Siegeszug durch ganz Europa bis hinauf nach Island an:

Im Jahre 1382 fand sie Eingang in Münster, uns als im folgenden Jahre der große Brand 400 Häuser, dazu die Ludgeri- und Ägidikirche in Asche legte, da gelobte die Bürgerschaft die "Große Prozession", die bis zum heutigen Tage am 2. Montag im Juli gehalten wird.

Zu Anfang des Jahres 1382 brach die Krankheit auch in Dülmen aus. In kurzer Zeit starben 3/4 der Bewohner dahin. Es war am Karfreitag, als auch der letzte Priester der Sage nach ein Opfer dieser Krankheit wurde. Am Osterfeste erschienen nur 18 Leute zur Auferstehungsfeier im Gotteshaus. Unter diesen war auch der Bürgermeister. Er tröstete das Volk und sprach:

"Mein armes Volk, verzage nicht!
Und sind dir Freund und Priester tot,
Es sieht der Heiland deine Not,
Heut' ist er auferstanden!"

Im Jahre 1635 wurden im Nachbarorte Herbern 1.700 Personen (Einwohnerzahl 2.000) dahingerafft. Der Küster musste schließlich die Verstorbenen auf einem Schubkarren zum Friedhof fahren und sie begraben. Im Jahre 1636/37 starben zu Werne 456 Personen an der Pest.

Wenn auch für Ascheberg die näheren Unterlagen fehlen, so können wir aus dem Gesagten doch schließen, dass auch unser Dorf von der furchtbaren Pestseuche nicht verschont geblieben ist; und damals ist wahrscheinlich das sogenannte Pestamt, das jeden Donnerstag in unserer Pfarrkirche vor ausgesetztem hochw. Gute gehalten wird, gestiftet worden. Am Schlusse, vor dem Tantum ergo wird vom Priester dreimal der "Pestsegen" gesungen. Darin werden die Schutzpatrone wider die Pest, die Schutzheiligen St. Rochus, Sebastian und Antonius (Swinetnns) um Hilfe angefleht.

"Vor Pest, Hungersnot und Krieg
bewahre uns, o Herr!"

Fehden und Kriege, Brand und Teuerung

1247 - am 27. Juni besiegte Bischof Ludolf in einer blutigen Schlacht in der Bauerschaft Ermen (Kirchspiel Lüdinghausen) die Meinhöveler und zwang sie, den vor 300 Jahren geraubten Domschatz wieder herauszugeben.

1507 durchstreiften große Haufen von bewaffneten Reitern und Fußknechten das Land; deshalb ließ der Bischof Konrad an die Ritter Befehl ergehen, sich mit Pferden und Harnischen zu rüsten und auf Glockenschlag zur Hand zu sein. Selbst die Geistlichen sollten sich abermals gerüstet halten und im Fall der Not beistehen.

1511 - trieben sich abermals herrenlose Reiter und Landsknechte im Stift Münster herum.

1534 - begann die Belagerung der Stadt Münster gegen die Wiedertäufer durch den Bischof Franz von Waldeck. Von der Ritterschaft hiesiger Gegend nahmen daran teil: Johann von Büren, Droste zu Werne, Rötger von Deipenbrock zu Westerwinkel (mit 7 Pferden), Hinrick von Herbern zu Itlingen (mit 3 Pferden), H. von Ascheberg zu Byink, Franz von Ascheberg zu Ichterloh (mit je 4 Pferden ), Gert von Morrien zu Nordkirchen, Erbmarschall, (mit 8 Pferden). Letzterer und Junker von Büren zu Davensberg waren als Feldherren angestellt.

1537 - kam es nach voraufgegangenen häufigen Streitigkeiten zwischen den Pächtern des Bispinghofes und ihrem Gutsherren von Morrien in Nordkirchen zu einer förmlichen Fehde, in der die Bispinghöfer durch Brandstiftung und Abstechung von Fohlen auf der Weide dem von Morrien zu schaden machten.

1540 - (nach anderen Angaben 1550 oder 1583) wurde von einem gewissen Gerkendorf (Haus lag beim Forsthaus Ichterloh) Heukmanns (Schlingermann, jetzt Tillkorn) Haus angezündet, wodurch dasselbe mit dem halben Dorf nebst Pastorat abbrannte.

1542 rotteten sich die Abdinkhöver Bauern (Werne) im Stift Münster zusammen, wollten keine Obrigkeit anerkennen und taten durch Raub und Brennen großen Schaden.

1555 unternahm Heinrich von Ascheberg auf Bying mit 50 Hakenschützen und einer Anzahl Bauern, mit Schüppen und Äxten bewaffnet, den Zug gegen Rauschenburg (bei Olfen an d. Lippe) und nahm es mit Gewalt.

1585 - Seit diesem Jahre fielen infolge des spanischniederländischen Freiheitskrieges Holländer und Spanier abwechselnd plündernd und raubend in das Hochstift ein.

1587 - am 11. April brannten die Spanier Senden bis auf die Kirche nieder.

1589 - wurde Dorf und Kirchspiel Rinkerode ausgeplündert. Auch in der Gegend von Werne wurde geraubt und gebrannt und Herbern arg mitgenommen.

1591 - im Mai kamen die sogenannten wilden Gänse (Holländische Soldaten, die dem Heere entlaufen waren, und jetzt auf eigene Faust das Rauben betrieben). Sie nahmen den Pastor in Handorf gefangen und führten ihn nach Schulze Hobbelink in der Davert, von wo er sich seine Ranzion (Lösegeld) verschreiben sollte; aber die Regierung in Münster bekam Nachricht und schickte Truppen nach Hobbelink, die am 17. Mai den Hof stürmten, 8 Räuber töteten und 9 gefangen nahmen, die zu Wolbeck enthauptet wurden. Der Pastor war wieder frei.

1595 wurde Drensteinfurt mit Wällen, Gräben und Toren befestigt. Die münstersche Regierung gab zum Abkauf der Spanier 800 Taler und eine schwere goldene Kette.

1598 fiel Admiral von Arragonien, Franz von Mendosa, mit 30.000 Spaniern und Italienern vom Rhein her in das Münsterland ein und überschwemmten den gesamten südlichen Teil... Im Amte Werne legte er einen großen Teil seiner Truppen in die Winterquartiere und bezahlte die Zeche mit Raub und Plünderung.

1599 wurde in Ascheberg ein Stück Kirchenland verpfändet, um die Kriegskontributionen zahlen zu können.

"Wüste " Höfe

Die wirtschaftlichen Verhältnisse der Bauern waren in diesem vergangenen 16. Jahrhundert und auch nachher derart trostlos, dass mancher Gutsherr beim Tode seines Eigenhörigen seinen Hof nicht wieder besetzen konnte, da niemand nach einem Bauernhof begehrte. Viele Kolonnen verließen auch mit Weib und Kind den Hof, um anderswo ein besseres Los zu suchen. Das Erbe wurde alsdann als "wüst" bezeichnet und war frei von Schätzungen.

Indessen sollte alles Elend, das die Spanier über Städte, Dörfer und Bauerschaften gebracht hatten, noch überboten werden durch die nun folgende Schreckenszeit des Dreißigjährigen Krieges (1618 bis 1648).

Wilde, zügellose Söldnerhaufen zerstörten und brandschatzten Stadt und Land, wobei sich Freund und Feind kaum unterschieden. Besonders taten sich zu Beginn des Krieges in hiesiger Gegend die Truppen des "tollen Christian", des Herzogs von Braunschweig, hervor, der sich "also tyrannisch und grausam erzeigte, als wenn es Ungläubige, Türken und andere barbarische Völker gewesen wären."

Gar oft herrschte große Teuerung, und zu allem Unglück machte damals auch noch die Pest im Lande ihre furchtbare Runde.

"Der Hunger kam und die Pest dazu
Und drückte den letzten die Augen zu."

1625 wurde die Kirche zu Ascheberg von den Kaiserlichen geplündert. Zur Zahlung einer der Gemeinde auferlegten Kontribution benutzte man das in dem Sankt Katharinen - Opferkasten vorhandene Geld. Der Chronist setzt hinzu: Gewiß ein Zeichen, wie sehr die Gemeinde ausgemergelt war.

1633 - Verwandte sich der Pastor von Südkirchen in Dortmund für seine Gemeinde und klagte über die bittere Not derselben, wurde aber abgewiesen. Damals entstand der Spruch:

"Wi armen Südkiärkschen,
Sullt Suldaoten haollen
Un hätt’ kin Braut int Schapp!"

1634 - Wurde die Kirche zu Ascheberg zum zweiten Male geplündert, diesmal von den Hessen.

1648 - Endlich erscholl in diesem Jahre die langersehnte Friedensbotschaft.

"Da flog nach dreißigjährigem Strauß
die Taube mit dem Ölzweig aus."

Jedoch vom wahren Frieden war anfangs recht wenig zu merken. Hessische, schwedische und Holländische Truppen hielten das Land besetzt, bis die Kriegsentschädigung bezahlt war.

1650 - am 29. und 30. August kampierte Major Lornehaupt (Löwenhaupt) mit 4 Schwadronen schwedischer Reiter zu Ascheberg und erpreßte, indem er die Kirche und das Kirchspiel zu plündern drohte, 50 Taler, die der Pastor in aller Eile zur Nachtzeit zusammenbrachte. Erst nach und nach zogen sich die Kriegstruppen aus dem völlig ausgesogenen Bistum zurück.

Trostlos sah es auf dem Lande aus

Die Äcker wurden nur mehr teilweise bebaut. Die Wölfe waren zu einer wahren Plage für die Bevölkerung geworden, sie wagten sich in ihrem Heißhunger bis in die geschlossenen Ortschaften.

Fast die Hälfte der Höfe waren von den Bewohnern verlassen, und die Bewohner der übrigen Höfe lebten in größter Armut. Sie hatten kein Vieh, keine Pferde, keine Kühe, keine Ackergeräte, kein Saatkorn, keine Arbeitskräfte. Ihre dachlosen Häuser waren in denkbar schlechtem Zustande. Nirgends gab es noch Handwerker. Eine große Schuldenlast ließ die Bauern auch in der Folgezeit wirtschaftlich nicht hochkommen. Sie waren nach dem Kriege völlig zu Grunde gerichtet.

Gründung der Schule

Nach dem 30jährigen Kriege, es war der 18. August 1649, machte sich Pastor Wennemar Uhrwerker - sein Name wird auch als Initiator der Umgestaltung der "Katharinendracht" genannt - an die Aufgabe, für die Schulbildung der Ascheberger Kinder zu sorgen. Er gründete eine Schule.

Bis zu dieser Zeit hatte der Küster auch als Schullehrer zu wirken. Gutsherren und Kerspelslüde hörten auf den Rat ihres Pastors. Für den nunmehr hauptamtlichen Lehrer wurde ein Jahresgehalt von 23 Talern ausgesetzt. Außerdem erhielt er zur Nutzung eine Kuhweide aus der Gemarkung des Alten Feldes.


Das alte Haus Bose (heute: Lüningmeyer) in ihm war die erste Schule


Des Lehrers Arbeit erschöpfte sich allerdings nicht im Unterricht. Er war Organist und Kantor, leitete also auch den Kirchenchor. Von Ritter Johann Heinrich von Ascheberg erhielt die junge Ascheberger Schule eine bedeutende Schenkung. Er stellte am Kirchplatz das Haus Spleiter (Kaufhaus Wilhelm Bose, heute Lüningmeyer) für den Bau des Schulhauses zur Verfügung. Tatsächlich hat dann dieses Haus auch von 1652 bis 1825 als Schule gedient.

Hexenverfolgungen

Dieses schwärzeste Kapitel in der Geschichte der Menschheit darf nicht übergangen werden, weil gerade in unserer Gemeinde, auf der Burg zu Davensberg, in den Jahren 1550 bis 1650 zahlreiche Hexenprozesse verhandelt worden sind.

Die Überzeugung, dass man mit dem Teufel im Bunde stehen, gegen Verpfändung seiner Seele und Seligkeit Zauberwerk verrichten könne, ist uralt.

Mit dem aus dem Orient stammenden Teufelsglauben hatten sich seit dem späten Mittelalter der aus dem germanischen Heidentume überkommene Glaube an schädigenden Hexen verbunden.



Der Wahn, von Hexen geschädigt zu werden, griff einer geistigen Seuche gleich, von Zeit zu Zeit um sich und war, von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, allgemein. überall im Abendlande loderten die Scheiterhaufen, kein Alter noch Geschlecht blieb verschont, Vornehme und Geringe, Gebildete und Ungebildete, fielen dem grausigen Aberglauben zum Opfer.

Jedes Mißgeschick, Dürre und Wassernot, Hagel und Viehseuchen, Krankheiten und Todesfälle, wurden den Hexen in die Schuhe geschoben und an Unschuldigen heimgesucht.

Durch das sogenannte peinliche Verfahren (Anwendung der Folter) hatte es der Richter in der Hand, jedes Geständnis zu erpressen. Auch die "Wasserprobe" wurde angewandt: schwamm der Gefesselte oben, so verweigerte die reine Flut ihn aufzunehmen, sank er unter, so war er schuldlos. Aber der Henkersknecht, der oben das Opfer an der Leine hielt, hatte es in der Hand, wie die Probe ausfallen sollte.

In dem Turmgemach zu Davensberg steht noch die alte Folter, ein "Streckbett" zum "Stocken und Blocken". Der Pastor von Ascheberg musste die armen Verurteilten zum Tode vorbereiten und auf ihrem letzten Gange begleiten. Es wird erwähnt, dass er dafür eine feste Jura von 1 Thaler bezog.

"Es war eine traurige Erscheinung, dieser Hexenglaube und die Prozesse, peinlichen Verhöre und Hinrichtungen, die sich daran anschlossen, eine tiefe Erniedrigung für Deutschland, wo dieser Wahn so üppig wucherte. Ungezählte Tausende von unglücklichen, unschuldigen, irregeleiteten Menschen fielen diesem Wahn zum Opfer. Daumenschrauben, Spanische Stiefel und die fürchterlichsten Qualen der Folter brachten jedes Geständnis hervor, was immer nur der Richter wünschte. Viele gestanden freiwillig, d.h. bejahten, wonach sie gefragt wurden, um nur der Folter zu entgehen; sie hatten dann wenigsten den Nutzen, nicht verbrannt, sondern mit dem Schwerte hingerichtet zu werden.

Um 1650 brach sich eine bessere Überzeugung Bahn.

Einige Hexenfälle aus unserer Heimat seien hier angeführt:

1574 - kommt in der Höveler Kirchenrechnung vor: "Item den köster gesandt na dem Devensberge, do men de molkentoverschen bernen wolde (als man die Hexen verbrennen wollte) 3 Schil."

1581 - wurde zu Dortmund Anna Küsters wegen Zauberei vor Gericht angeklagt; da sie bei der Wasserprobe oben schwamm, wurde sie verhört und der Tortur unterworfen. Sie starb vor der Hinrichtung. Die Richter erklärten, der Teufel habe ihr den Hals umgedreht.

1615 - wurde Peter Kleikamp zu Ahlen verurteilt. Er hatte ausgesagt (durch die Schmerzen der Folter dazu gezwungen), von seiner Frau habe er die Zauberei gelernt, sei als Werwolf herumgelaufen und habe zur Nachtzeit in den Kirchspielen Nordiek und Forsthövel Rinder und Schafe tot gebissen usw. Er wurde einige Tage nachher verbrannt.

1618 - wurde zu Davensberg Heinrich L. wegen Hexerei hingerichtet.

1619 - wurde zu Werne ein peinlich Halsgericht gehalten über Lyse Beerboms aus Hülsberge. Lyse Beerboms bekannte, Else H. habe sie die Zauberei gelehrt, sie sei auf Hoenfeldts Hofe mit verschiedenen anderen zum Hexentanz zusammengewesen, bei Hegemann und Lendermann im Kirchspiel Ascheberg .... Pferde, Kühe und Kälber vergiftet.

1620 - standen zu Werne drei Angeklagte der Hexerei vor Gericht.... Sie wurden alle am 19. Januar zum Feuertode verurteilt.

1649 - wurde zu Lüdinghausen Stina Jute aus Lünen wegen Hexerei verbrannt.

Unsere Heimat im Siebenjährigen Kriege (1756 bis 1763)

Nur wenige Jahrzehnte konnte sich unsere Heimat der Friedenssonne erfreuen, da brach der Siebenjährige Krieg aus.

Preußen und Österreich stritten um die Vormachtstellung auf deutschem Boden und Frankreich, das keine Seemacht besaß, kämpfte gegen England um seinen Kolonialbesitz in Nordamerika und Ostindien, indem es das den Engländern gehörige Hannover angriff. Der Fürstbischof von Münster stand auf Seiten Österreichs. Hannover, Braunschweig und Hessen hielten zu Preußen. So wurde auch unser Bistum Kriegsschauplatz und musste alle Leiden eines furchtbaren Krieges über sich ergehen lassen.

Dorf und Kirchspiel Herbern wurden des öfteren mit großen französischen Einquartierungen heimgesucht. Münster hatte wiederholt lange Belagerungen und heftige Beschießungen auszustehen, von Freund und Feind.

Wie haben wir mit dem "Alten Fritz" getrauert, als wir im Schulunterricht von seiner Niederlage bei Kollin hörten, wußten aber nicht, dass man in Münster aus Freude die Glocken geläutet hat.

Wie haben wir gejubelt, als wir von der siegreichen Schlacht bei Roßbach hörten:

"Und wenn der große Friedrich kommt
und klopft nur auf die Hosen;
dann läuft die ganze Reichsarmee,
Panduren und Franzosen!

In der Schlacht bei Roßbach (1758) waren übrigens Münstersche Truppen auf französischer Seite beteiligt und bezogen mit diesen ihre Hiebe. Von Gleim, der ein Siegeslied auf die Schlacht bei Roßbach dichtete, wurden sie in einer Strophe verspottet:

"Der Münstermann, der kriechend schlich
In dicker Finsternis,
Voll Furcht und Hunger ritterlich
In Pumpernickel biß."

1763 wurde der Krieg durch den Friedensschluß zu Hubertusburg beendet. Zu vielen Einquartierungen, Lieferungen und Kontributionen (Kriegsbeiträgen) kamen in den verflossenen Jahren noch die unaufhörlichen Kriegsfuhren, die die Bauern zu leisten hatten; hierbei gingen die meisten Pferde zu Grunde, da für Ablösung schlecht gesorgt wurde, und man die Bauern so weit mitnahm, bis die Pferde fielen.

Emigranten in Ascheberg

Im Jahre 1789 brach die große französische Revolution aus. Die Königstreuen, namentlich viele Adelige, Priester und Ordensleute, die den Eid auf die Verfassung nicht leisten wollten, sahen sich gezwungen, auszuwandern, um das nackte Leben zu retten. Schon bevor die Franzosen ihren König Ludwig XVI. am 21. Januar 1793 hingerichtet hatten, ergoß sich ein Strom von Flüchtlingen nach Deutschland und England. 7.000 solcher "Emigranten", dazu 2.174 Priester und Ordensfrauen, erhielten im katholischen Münsterlande gastliche Aufnahme.

Im Kreise Lüdinghausen hielten sich an Priestern auf:

In Lüdinghausen 19, in Senden 12, In Olfen 6, in Seppenrade 7, In Ottmarsbocholt 5, in Venne 1, in Bork 5, in Kappenberg 6, in Werne 23, in Bockum 8, in Hövel 4, in Walstedde 3, in Drensteinfurt 19, in Ascheberg 5, in Herbern 2, in Nordkirchen 3, in Südkirchen ebenfalls 3.

Die Namen der fünf Ascheberger sind:

1. Louis Henri Andrieux, Cure de Rouvrel, D. Amiens.
2. Ant. Adrien Despres, Vio. de St. Nic.; D. Amiens.
3. Gilles Aug. Hevin, Cure de Gratien, D. Amiens.
4. Pierre Lihomme, Cure de Campagne, D. Boulogne.
5. Jean Nic. Mamert Poiterix, Vio. d'Emmes, D. Seez.

Erst 1802 wurde durch Beschluß den Emigranten freigestellt, zurückzukehren in das Vaterland, aber manche ruhten damals schon in deutscher Erde.

1794 - und auch im folgenden Jahre lag hier in der Gegend (Herbern) österreichisches Militär auf dem Marsch nach Frankreich zur Unterdrückung der Revolution.

Im Pfarrarchiv zu Ascheberg findet sich die Notiz: "1794 entstand durch vielen Einquartierungen von Österreichern, Preußen, Hessen, Holländern, Engländern, Hannoveranern eine große Teuerung, so dass der Scheffel Weizen 25-30, der Scheffel Roggen 24 Taler kostete. Zur Beglaubigung Bothorn, Pastor." ("Scheffel" muß jedesmal "Malter" heißen).

Das Ende der fürstbischöflichen Landesherrschaft im Hochstift Münster und die Besitzergreifung der Hauptstadt Münster durch den preußischen General Blücher im Jahre 1802.

Der letzte regierende Fürstbischof war Max Franz (1784 bis 1801), Erzherzog von Österreich, Schwager des hingerichteten Königs von Frankreich, seit 1780 Kurfürst und Erzbischof von Köln. Er ließ Fürstenberg als "Kultusminister" freie Hand und regierte seine Länder von Mergentheim und von Wien aus. Münster besuchter immer nur auf kurze Zeit. Er starb am 26. Juli 1801 auf Schloß Hetzendorf bei Wien und wurde in der Wiener Kapuzinergruft beigesetzt.

Schon wenige Wochen später wurde der Neffe des Genannten, Erzherzog Viktor Anton, vom münsterschen Kapitel wiedererzählt. Aber dieser ist mit Rücksicht auf die kommenden Ereignisse nie in Münster erschienen.

Das Domkapitel führte die Regierung weiter, während die tatsächliche Gewalt bereits von den anwesenden Preußen ausgeübt wurde.

1801 - am 09. Februar war nämlich auf dem Frieden zu Lüneville (Lothringen) beschlossen worden, der Rhein solle die Grenze zwischen Frankreich und Deutschland sein, und die ganze linke Rheinseite solle an Frankreich fallen. Die dort, namentlich in dem heutigen Belgien Geschädigten, souveränen Fürsten, sollten eine Entschädigung aus geistlichen Gütern auf dem rechten Rheinufer erhalten. Dieses "Weltlichmachen" geistlichen Gebiete nannte man "säkularisieren".

Eine Reichsdeputation in Regensburg sollte demnächst Genaueres festsetzen.

General Blücher wartete den Beschluß der Reichsdeputation nicht ab, sondern rückte von dem preußischen Tecklenburg aus am 02. August 1802 über die Grenze und zog am 03. August 1802, von Greven kommend, in die Stadt Münster ein, die er für die preußische Regierung in Besitz nahm.

Damit war das Ende des Bistums Münster als Fürstentum nach 1.000-jährigem Bestande herbeigeführt.





  
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Quellennachweis: Münstersche Zeitung, Ruhr Nachrichten, Lüdinghauser Zeitung
und Vereine und Verbände der Gemeinde Ascheberg