Teil 6: Ascheberg in den Jahren 1970 - 1979



1970



Ordnungsamt achtet auf schnee- und eisfreie Bürgersteige
05. Januar 1970

Wenn der Schnee zur Erde fällt, werden die Hausbesitzer zu Frühaufstehern. Vermummt in warme Kleidung befreien sie den Bürgersteig vor ihrem Haus sorgfältig von der weißen Pracht. Einige Hände voll Salz, etwas Asche oder Sand erledigen den Rest. Der winterliche Frühsport wird keineswegs aus reiner Liebe zum Nächsten ausgeübt, der auf dem ungeräumten Gehsteig ausgleiten und sich die Knochen brechen könnte.

Das Freihalten der Fußgängerwege von Eis und Schnee ist vielmehr eine der ersten winterlichen Pflichten der Hausbesitzer. Das Ordnungsamt wird streng darauf achten, daß niemand vor dieser Arbeit sich drückt.

Keine Mittel mehr für Heimatmuseum
05. Februar 1970

Durch Beschluß bekräftigte der Gemeinderat auf Antrag der SPD-Fraktion, was nach Mitteilung von Gemeindedirektor Bernhard Rothers seit geraumer Zeit praktiziert wird: Für das einmal vorgesehene Heimatmuseum sollen keine Mittel mehr zur Verfügung gestellt werden.

Gemeinde in Zahlen
06. Februar 1970

Insgesamt 5.935 ha umfaßt das Gebiet unserer Gemeinde Ascheberg. Bei der Volkszählung 1961 wurden noch 5.511 Einwohner registriert, am 01.10.1969 waren es 6.205.

Bei der Gemeindeverwaltung sind neun Beamte, elf Angestellte, zwei Lehrlinge und zehn Arbeiter beschäftigt.

Acht Lehrer unterrichten an der Katholischen Grundschule 382 Kinder, während an der Gemeinschaftshauptschule 323 Kinder von elf Lehrkräften unterrichtet werden.

Die Realschule wird von 242 Kindern besucht, die elf Lehrkräfte unterrichten.

Narrenzug der Ascheberger Schüler
10. Februar 1970

Während in anderen Orten die professionellen Narren am gestrigen Rosenmontag für die närrischen Umzüge gesorgt hatten, veranstalteten die Jugendlichen der Hauptschule einen solchen. Und die kleinen und jungen Narren konnten stolz sein auf das, was sie mit relativ geringem Aufwand geschaffen hatten. Da konnte man nur noch sagen "Ideen muß man haben." Ob es die Kostüme waren, oder die Wagen mit Szenen aus dem Schulleben und damit zusammenhängenden Dingen. Es war zu sehen, daß das Raketenzeitalter auch in den Schulen Einzug gehalten hat. So war auf zwei "Raketenwagen" zu lesen: " Wir schießen alle Lehrer auf den Mond" und "Schulausflug im Jahre 2000". Außerdem kam bei der närrischen Kritik auch die Gemeinde mit Sprüchen und entsprechenden Karikaturen wie "Gut in die 70er Jahre - wir haben ein Schwimmbad" nicht ungeschoren davon. Aber nicht nur die Kinder selbst, auch die Schaulustigen hatten viel Spaß an dem Treiben, daß von Ideenreichtum zeugte.

Anschließend feierten Schüler und Lehrer intern im Vereinshaus (Pfarrheim).

Schwester Seraphine 80 Jahre alt
Gleichzeitig 25 Jahre im Krankenhaus tätig
21. März 1970

Sr. M. Seraphine, Franziskusschwester aus Münster St. Mauritz, vollendet am Palmsonntag ihr 80. Lebensjahr. Gleichzeitig blickt sie an diesen Tagen zurück auf eine 25jährige unermüdliche Tätigkeit im St. Lambertus Hospital. Schwester Seraphine ist als Josephine Schmitz am 23.03.1890 in Bramahr, Kreis Lingen, geboren.

Seit 1945 kennt und schätzt nun die ganze Gemeinde diese aktive und dynamische Ordensfrau. Bei aller Sorge um das Fortkommen des Krankenhauses fehlt nicht ihr freundliches Wort bei den stationären und ambulanten Kranken.

Täglich rüstet sie für die Schwesterngemeinschaft Kapelle und Sakristei für den liturgischen Dienst. Obwohl sie 80 Lebensjahre vollendet, setzt sie gern all ihre Kräfte mit in den Dienst an der Verwaltung und der Pforte des Hauses ein.

Die Pfarrgemeinde dankt mit Hochachtung und Wertschätzung für diesen Einsatz: leidenschaftlich Gutes zu tun.

Und es gelang doch
Unbekannte brannten vorzeitig das Osterfeuer nieder
31. März 1970

Einige hundert Besucher waren in der ersten Dunkelheit des Ostersonntages gekommen, um das Schauspiel des brennenden Osterfeuers beizuwohnen. Daß sie nicht vergeblich kamen, verdanken sie den Männern der Freiwilligen Feuerwehr. Noch am Nachmittag machten sie sich daran, große Mengen Brennholz heranzuschleppen, damit nicht gerade den Kindern die Freude eines solchen Tages genommen wurde. Diese Möglichkeit bestand nämlich, als am Samstagabend bisher Unbekannte in flegelhafter Weise das bis dahin mühsam aufgeschichtete Holz gegenüber der Reithalle in Brand steckten. Nun, dennoch wurde unter den Augen der zahlreichen Zuschauer ein Osterfeuer entzündet, das die Anreise lohnend machte und weithin zu sehen war.

Theo Roberg Brandmeister der Freiwilligen Feuerwehr
08. April 1970

Auf der monatlichen Versammlung der Freiwilligen Feuerwehr am vergangenen Montagabend ernannte ihr Wehrführer Anton Baumhöver Theodor Roberg zum Brandmeister und überreichte ihm das Zeugnis des Brandmeister-Lehrganges, den Theodor Roberg mit ausgezeichneten Leistungen absolvierte.

Seine Primiz war in Ascheberg
08. April 1970

Papst Paul VI. hat den Direktor des Borbert-Werkes in Magdeburg, Prälat Johannes Braun, zum Weihbischof-Koadjutor des Erzbischöflichen Kommissars in Magdeburg mit dem Recht der Nachfolge ernannt.

Weihbischof Braun wurde am 28. Oktober1919 in Dortmund geboren. Seit seiner Priesterweihe zu Paderborn im Jahre 1948 ist er in Magdeburg tätig. Da die Eltern des Weihbischofs Johannes Braun infolge der Bombardierung der Stadt Dortmund damals einige Jahre bei der Familie Drees auf der Sandstraße wohnten, feierte er seine Primiz in der St. Lambertus-Pfarrkirche. Die Pfarrgemeinde freut sich über seine Ernennung und erbittet ihm Gottes Segen für die Aufgaben des bischöflichen Amtes.

Arbeiten bis zur Kirmes abgeschlossen
18. April 1970

Die Sandstraße als Hauptstraße des Dorfes kann zur Zeit ihren Zweck nicht erfüllen, da sie wegen der breiten Rohrgräben unpassierbar geworden ist. Es wird große Mühe und Kosten erfordern, sie wieder in einen ordnungsgemäßen Zustand zu versetzen. Bis zur Kirmes sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Schützenfest - ein wahres Volksfest
25. Mai 1970

Ernst Strücker und seine Ehefrau Mathilde haben seit dem Wochenende die Herrschaft für ein Jahr über die Bürgerschützen angetreten. Die beiden Festtage waren vom Vorstand besonders gut organisiert. Die Tage wurden zu einem wirklichen Volksfest. Das Platzkonzert auf dem Kirchplatz hatte besonders viele Zuhörer angelockt und wurde für alle ein ganz besonderes Erlebnis. Die Verlegung des Schützenfestes auf das Wochenende hat bei den meisten einen guten Anklang gefunden. Man wird von diesem Termin kaum wieder abgehen.

Besonders die Berufstätigen, die am Montag einen Arbeitsausfall hatten, haben das begrüßt.

Ein treuer Mitarbeiter
01. Juni 1970

Mit der Ehrennadel der Industrie- und Handelskammer Münster wird heute Heinrich Schilling, Bispingheide 9, ausgezeichnet. Sie ist Anerkennung für treue Mitarbeit. Seit 25 Jahren ist der Jubilar bei der Wepu-Brotfabrik beschäftigt. 10. Juni 1970

"Egbert" wechselt seinen Besitzer
01. Juni 1970

CDU-Landtagskandidat Dr. Möcklinghoff überreichte den VW 1500 an den Gewinner des JU-Preisausschreibens Heribert Otte.

Kinderarbeit ist verboten
13. Juni 1970

Alljährlich mit Beginn der Feldarbeit und besonders während der großen Schulferien in den Sommermonaten werden von der Polizei und den Beamten der Gewerbeaufsicht Verstöße gegen das Kinderarbeitsverbot festgestellt. Vor allem in der Landwirtschaft, aber auch in Gewerbebetrieben und im Einzelhandelsgeschäften werden dabei immer wieder schulpflichtige Kinder als Aushilfskräfte angetroffen.

Hagel vermutet, als Dachstuhl brannte
Schaden über 15.000 DM
30. Juni 1970

In der Nacht zum Samstag erwachte eine ältere Bewohnerin in einem Doppelhaus an der Dorfheide durch ein Geräusch. Das Prasseln auf dem Dach deutete sie als plötzlich einsetzenden Hagel. Als sie jedoch die Tür zum Boden öffnete, schlugen ihr schon die Flammen entgegen. So kann man von Glück sprechen, daß den nächtliche Brandherd so frühzeitig entdeckt wurde. Ein Federbett und einige andere Dinge des Alters, die, wenn sie ausgedient haben, zunächst auf dem Boden abgestellt werden, verbrannten. Die Feuerwehr war bald zur Stelle, so daß der Dachstuhlbrand rasch gelöscht werden konnte. Die Brandursache konnte bisher nicht ermittelt werden.

Schützenbruderschaft St. Lambertus
04. - 06. Juli 1970

Schützenfest, 14 Uhr Andacht, anschließend Marsch nach Füchtling zum Vogelschießen, abends öffentlicher Ball bei Brüggemann,

Königspaar: Franz I. Sasse und Ehefrau Hedwig I.

Zweiter Schützenfesttag, 11 Uhr Frühschoppen mit Töttchenessen, 19.30 Uhr Großer Königsball im Festzelt.

Erstmals findet am Abend im Festzelt ein froher Ausklang in sehr lockerer Atmosphäre statt.

Tanzschule Debbelt
10. Juli 1970

Auch die Teilnehmer des Tanzkursus bei Bultmann wählten zum Abschluß ein Königspaar. Manfred Hannig und Maria Klaverkamp wurden von 80 Schülerinnen und Schülern gewählt.

Beim Wettschießen mit KK-Gewehren hielten sich die Soldaten zurück
Begegnung mit dem Jägerbataillon 441 wurde zu einem Volksfest
20. Juli 1970

Für zwei Tage stand die Gemeinde im Zeichen des Partnerschaftstreffen mit der zweiten Kompanie des Jägerbataillons 441 aus Ahlen. Mit Hubschraubern waren sie am Freitagnachmittag über Ascheberg "hereingebrochen", doch anschließend lernte man sich auf Manöverball und Sportveranstaltungen von der besten Seite kennen.

Jakobi-Kirmes
27. Juli 1970

Unsere Jakobi-Kirmes stand gestern unter einem schlechten Stern. Erstmals seit Jahren war das Wetter schlecht. Die Besucherzahl ließ infolgedessen sehr zu wünschen übrig. Heute hat die Feuerwehr ihren großen Tag. Vielleicht bringt der heutige Tag noch einen kleinen Ausgleich. Dabei ist das Angebot an Unterhaltung und Spiel diesmal besonders groß.

Baufällige Scheune zur Übung
28. Juli 1970

Ganz zünftig begannen gestern morgen die Männer der Freiwilligen Feuerwehr den zweiten Kirmestag. Diesmal stand ihnen eine abbruchreife Scheune unmittelbar neben dem Gerätehaus zur Verfügung. Pünktlich um 9.30 Uhr ging die Sirene. Doch da schlugen schon die Flammen bereits aus dem Dach der Scheune. In wenigen Minuten waren die Schläuche ausgelegt und der Befehl "Wasser Marsch" kam. Doch war man mehr bemüht, die in der Nähe stehenden Obstbäume kalt zu halten. Die mit brennbarem Material gefüllte Scheune brannte indes völlig nieder. Eine große Zuschauerkulisse beobachtete diese realistische Übung. Im Anschluß daran zogen alle mit Musik ins Dorf. Dort wurde der traditionelle Frühschoppen der Feuerwehr ausgiebig gefeiert.

Es blieb nicht als ein Trümmerhaufen
13. August 1970

Ein trauriges Bild! Nichts als ein schwelender Trümmerhaufen ist vom Hof Naber in der Lütkebauerschaft geblieben. Wegen der drohenden Einsturzgefahr war die Feuerwehr gezwungen, die Giebel einzureißen, so daß nun das Gehöft mit dem angrenzenden Stall bis auf die Grundmauern zerstört ist. Obwohl die Feuerwehr schon kurz nach Ausbruch des Feuers eingetroffen war, konnte die Vernichtung des Hauses nicht verhindert werden. Heu von 25 Morgen Wiese und Stroh von elf Morgen Ackerland gaben den Flammen zuviel Nahrung. Hinzu kam die erschwerende Tatsache, daß die Wehr mit Wasserknappheit zu kämpfen hatte.

Sehr schnell war der nahegelegene Bach leergepumpt. So ging wertvolle Zeit dadurch verloren, daß zwei Löschfahrzeuge zwischen Dorf und der Brandstelle pendeln mußten, um für Wasser zu sorgen.

Beliebte Mitbürgerin
13. August 1970

Heute feiert eine Frau ihren 80. Geburtstag, die durch ihre aufopfernde Hilfsbereitschaft und beständige Freundlichkeit in der ganzen Gemeinde bekannt ist: Maria Bücker wurde am 13. August 1890 in Ascheberg geboren und konnte vor zwei Jahren auf eine 50jährige Tätigkeit und einen Dienst am Nächsten im St. Lambertus Krankenhaus zurückblicken.

Ihre Aufgaben erstreckten sich über Haus- und Gartenarbeit, Krankenpflege, das Austragen von Zeitungen und die Versorgung ihrer Mitmenschen.

Spar- und Darlehenskasse begrüßte 1000 Mitglied
15. August 1970

Die Spar- und Darlehenskasse konnte in diesen Tagen ihr 1000. Mitglied begrüßen. Dieses gewiß erfreuliche Ereignis soll durch die Übergabe eines Erinnerungspräsentes an das Neumitglied Otmar Panhans, Nordkirchener Straße, auf der im nächsten Monat stattfindenden ordentlichen Generalversammlung dieser Bank besonders hervorgehoben werden.

Feierliche Übergabe der Altenbegegnungsstätte.
17. Dezember 1970

"Ich sehe in der Einrichtung dieser Altenbegegnungsstätte nicht nur eine soziale Aufgabe, sondern auch eine seelsorgerische Aufgabe", sagte Pfarrer Hugo Horstmann, der zur offiziellen Übergabe zahlreiche Gäste begrüßen konnte." Unter ihnen sah man Landrat Kortmann, Bürgermeister Bose, Hubert Schulze Pellengahr als stellvertretenden Vorsitzenden des Kirchenvorstandes, Vertreter der beiden Kreditinstitute, Ehrenbürger Ludwig Jürgens und die Frauen, die künftig die älteren Leute betreuen werden. Für den erkrankten Gemeindedirektor Rothers war Gemeindeinspektor Heinz Stiens gekommen.

1971



Kolpingspielschar
06. Januar 1971

Die Laienspielschar der Kolpingfamilie fand mit dem Lustspiel "De vergnögte Tankstiär" großen Anklang.

Zwei 25jährige Jubilare bei der Firma Wepu
18. Januar 1971

Für langjährige Treue zur Firma Wepu wurden im Hause Merten, Bultenstraße Nr. 5, zwei Jubilare vom Geschäftsinhaber und Prokuristen geehrt und belohnt. 25 Jahre lang gehören Frau Klara Scholz und Fritz Micha dem Unternehmen an.

Die Gemeinde im Zahlenspiegel
21. Januar 1971

Einheimische: 5.183; Vertriebene: 1.207; Ausländer: 41; Staatenlose: 6

Insgesamt: 6.437 Einwohner.

Neuer Wehrführer
21. Januar 1971

Als Nachfolger für den bisherigen Wehrführer Anton Baumhöver, der das 65. Lebensjahr vollendet hat, bestimmte der Rat einstimmig den 31jährigen Erich Hattrup. Die Mitglieder der Wehr und der Kreisbrandmeister hatten Unterbrandmeister Hattrup vorgeschlagen. Hattrup wird das Amt zunächst kommissarisch übernehmen; denn in nächster Zeit soll sich Erich Hattrup bei einem Brandmeister-Lehrgang in Münster bewähren müssen.

Schon bald bezugsfertig
02. Februar 1971

Der Bau der Hauptschule macht gute Fortschritte. Die Fenster werden zur Zeit eingesetzt. Es handelt sich um Aluminium-Holzfenster, die sofort mit Isolierverglasung versehen sind. Wegen der Elektroheizung ist diese Art der Verglasung, sowie auch die sonstige Vollisolierung des Hauses erforderlich.

Pendlerstrom eindämmen
Gemeinde sucht Arbeitskräfte für neue Betriebe
02. Februar 1971

In einem Schreiben an alle Haushaltungen wirbt die Gemeinde, die sich schon immer stark gemacht hat für Industrieansiedlungen, nun auch um die dafür notwendigen Arbeitskräfte. In dem Schreiben heißt es unter anderem:

"Mehr als 900 Auspendler verlassen jeden Morgen die Wohngemeinde, um in einer anderen Stadt ihren Beruf in einem Betrieb auszuüben. Viele Fahrstunden gehen dadurch jährlich verloren und damit kostbare Freizeit, die man sonst in der Familie verbringen könnte."

Motorfreunde gründeten ihren Club
Wilhelm Patberg ist Vorsitzender
08. Februar 1971

Die Sache ist perfekt. Etwa 40 Motorfreunde waren zur Gründungsversammlung für einen Orts-Automobil-Club in die Gaststätte Bultmann gekommen. 22 davon trugen sich gleich in die Aufnahmelisten ein. Ein Zeichen dafür, dass die Gründung eines solchen Clubs schon lange überreif war. Und der Club hat auch schon einen Namen und einen Vorsitzenden. Wilhelm Patberg wurde einstimmig zum 1. Vorsitzenden des Vereins gewählt, der nun bald unter dem Namen AC Ascheberg in das Vereinsregister eingetragen werden soll.

Heimatabend mit Paula Wilken fand großen Anklang
02. März 1971

Die geborene Aschebergerin Paula Wilken geb. Röckener war wieder "zu Hause". Alle, die diese forsche und liebenswerte Frau aus ihrer Jugendzeit kannten, waren gekommen und darüber hinaus eine große Zahl anderer Heimatfreunde, so dass der Saal besetzt war. "Ernst und heiter" war ihr Thema. Der Bogen war weit gespannt und erstreckte sich über Johannimloh, Augustin Wibbelt, Natz Thier, Toni Schmedding-Elpers, Anton Aulke, Gustav Merten u.a. Dazu kamen einige ihrer eigenen Gedichte aus der letzten Zeit.

  Das Ascheberger Heimatlied von Paula Wilken findest du hier.

Müllabfuhr nur mit Marken
06. März 1971

Nach Ablauf der Frist musste festgestellt werden, dass eine große Anzahl Bürger eine Müllkontrollmarke noch nicht abgeholt haben. Wir machen nochmals darauf aufmerksam, dass Müllgefäße, die bei der Abfuhr am 14.05.1971 nicht mit einer neuen Kontrollmarke versehen sind, nicht mehr geleert werden.

TuS zog Bilanz
Dr. Theo Grote wieder 1. Vorsitzenden
11. März 1971

Zahlreiche Mitglieder waren der Einladung des TuS zur Jahreshauptversammlung im Vereinslokal "Surmanns Hof" gefolgt. Nach der Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden Dr. Grote gaben die Übungsleiter der Abteilungen Fußball, Handball, Tischtennis und Turnen einen Überblick über die im Jahre 1970 geleistete Arbeit.

Besonders erfreulich war festzustellen, dass in allen Abteilungen die Jugendarbeit weiterhin verstärkt worden ist. So werden z.Z. etwa 260 Schüler und Jugendliche im TuS betreut.

Die Versammlung beschloss die Erhöhung des Monatsbeitrages wie folgt:

Erwachsene 2,50DM, Jugendliche 1,50DM, Schüler 1,00DM.

Wartezeit geht zu Ende
13. März 1971

Mit der Inbetriebnahme einer neuen Wählervermittlungsstelle kann - wie wir vom Fernmeldeamt Münster erfahren - noch in diesem Sommer gerechnet werden. Im letzten Jahr wurde das Fernmeldedienstgebäude aus genormten Fertigbauteilen in der Nähe des Feuerwehrhauses erstellt. Der Innenausbau und die Installation der haustechnischen Einrichtungen sind abgeschlossen. Am 25. Februar haben Montagekräfte einer Fernmeldefirma mit dem Einbau des neuen Wählsystems für das Ortsnetz Ascheberg, zu dem auch Davensberg gehört, begonnen. Nach Planung und unter Bauleitung des Fernmeldeamtes werden im Erstausbau 1000 Anschlussmöglichkeiten geschaffen. In der derzeitigen Vermittlungsstelle, die noch in einem Nebenraum des Postamtes untergebracht ist, sind alle vorhandenen 600 Anschlussorgane mit Fernsprechanschlüssen beschaltet. Wartende Kunden, deren Anträge bei der zuständigen Anmeldestelle des Fernmeldebezirks Coesfeld vorliegen, werden also im Sommer mit der Einrichtung des Fernsprechanschlusses rechnen können.

Dorfmeisterschaft der Kegelvereine
14. März 1971

1. Ran-tip-tip 3998 Holz
2. Neuntöter 3894 Holz
3. Böse Buben 3852 Holz
4. Die Zehn Aufrechten 3796 Holz
5. Experten 3775 Holz
6. Gassenjungs 3712 Holz
7. Dollarcah 3634 Holz
8. Püppchen leg dich 3612 Holz
9. Lass gehn 3525 Holz
10. Club 65 3525 Holz

Die besten Einzelkegler waren:
1. Hubert Kalthoff (Böse Buben) 686 Holz
2. Oswald Rodenstein (Die Zehn Aufrechten) 682 Holz
3. Manfred Stanke (Ran-tip-tip) 681 Holz
4. Reinhard Grundkötter (Böse Buben) 679 Holz
5. Heinrich Mersmann (Ran-tip-tip) 675 Holz
6. Theo Roberg (Ran-tip-tip) 673 Holz
7. Wolfgang Tschirner (Neuntöter) 672 Holz
8. Edmund Hannig (Ran-tip-tip) 669 Holz
9. Reimund Klaverkamp (Ran-tip-tip) 662 Holz
10. Reinhold Vertgevall (Püppchen leg dich) 661 Holz.

Jahreshauptversammlung des Kirchenchores
19. März 1971

Zu der Versammlung konnte der Vorsitzende Josef Rösner Pfarrer Horstmann als Präses, die Ehrenmitglieder Ludolf Middendorf und Theodor Heubrock und fast alle aktiven Chormitglieder begrüßen. Chorleiter Heinz Hembrock hielt in seinem Tätigkeitsbericht Rückschau auf das vergangene Jahr. In zahlreichen Proben - vor besonderen Veranstaltungen wöchentlich an zwei Abenden pflegte der Chor die Kirchenmusik vom gregorianischen Choral bis zum modernen neuzeitlichen Gesang und brachte sie im Gottesdienst und bei anderen Veranstaltungen zu Gehör.

Besonders zu erwähnen ist die Einstudierung einer Mozartmesse mit Begleitung durch das sich neu gebildete Streichquartett. Die Darbietung des Chores mit dem Streichquartett haben in der Pfarrgemeinde guten Anklang gefunden.

Erich Hattrup neuer Wehrführer
23. März 1971

Erich Hattrup, Sohn des früheren Wehrführers Gottfried Hattrup, erhielt in einer kleinen Feierstunde die Ernennungsurkunde zum Wehrführer aus der Hand von Bürgermeister Walter Bose. Hattrup ist Nachfolger des ausgeschiedenen Wehrführers Anton Baumhöver, der in der Feierstunde offiziell verabschiedet wurde. Mit 31 Jahren wird Erich Hattrup, so hofft man in Ascheberg, recht lange an der Spitze der freiwilligen Feuerwehr von Ascheberg und Davensberg stehen.

Einführung und Abschied klangen in fröhlichem Beisammensein der Feuerwehrmänner aus, zu dem der alte Wehrführer und Bürgermeister Walter Bose je ein Fass Bier beigesteuert hatten.

Das Fronleichnamsfest in einer neuen Gestalt
13. Mai 1971

In der Begegnungsstätte fand die erste Sitzung des Pfarrkomitees St. Lambertus statt. Zu Beginn gedachten die Mitglieder des Verstorbenen Franz Brügger, der ebenfalls ins neue Pfarrkomitee gewählt war. Als wichtigster Punkt stand die Gestaltung des diesjährigen Fronleichnamsfestes auf der Tagesordnung. Nach umfangreicher Vorbereitung durch den Liturgieausschuss, nach Prüfung zeitgemäßer Gestaltungsmöglichkeiten und nach ausgiebiger Diskussion entschloss sich das Komitee einstimmig für eine Neugestaltung des Festes in diesem Jahr.

Folgende Gründe führten zu dieser Neugestaltung:

  Eucharistiefeier, Mahl und Prozession sollen eine sinnvolle Einheit bilden.
  Die ganze Pfarrgemeinde soll möglichst gemeinsam teilnehmen können.
  Die Länge der Prozession soll auf ein sinnentsprechendes Maß beschränkt werden.
  Statt der vier Stationen soll eine, allen verständliche Station eingefügt werden, das Krankenhaus, um die Gemeinschaft mit den Kranken zu bezeugen.
  Die Texte und Lieder bei der Feier sollen ansprechend und zeitgemäß ausgewählt werden.
  Familien sollen ihr Bekenntnis gemeinsam vollziehen können.

Feuer auf Schlingermanns Hof
17. Mai 1971

Die heulende Sirene der Freiwilligen Feuerwehr setzte gestern gegen 12 Uhr eine Menge Leute in Bewegung - Richtung Schlingermann, wo in der Scheune altes Stroh brannte und qualmte. Die Männer der Wehr waren schnell Herr der Lage. Über die Ursache lagen noch keine genauen Angaben vor.

Hunde nur noch mit Marke
19. Mai 1971

Der Rat der Gemeinde hat am 08. Dezember 1970 eine Hundesteuersatzung beschlossen, die am 01. Januar 1971 in Kraft getreten ist. Auf Grund dieser Steuersatzung ist jeder Hundehalter, der im Gemeindegebiet einen Hund hält, steuerpflichtig.

Die Steuer beträgt jährlich, wenn von einem Hundehalter oder von mehreren Personen gemeinsam nur ein Hund gehalten wird 24,00 DM, wenn zwei Hunde gehalten werden: je Hund 72,00 DM und drei oder mehr Hunde gehalten werden je Hund 96,00 DM.

Der Hundehalter ist verpflichtet, einen Hund innerhalb von zwei Wochen nach Aufnahme bei der Gemeinde anzumelden.

Goldene Hochzeit in der Lütkebauerschaft
24. Mai 1971

Das Fest der Goldenen Hochzeit feiern heute die Eheleute Heinrich Heubrock und Maria geb. Kock, Lütkebauerschaft1. Heinrich Heubrock wurde am 05. Oktober 1898 in Ascheberg geboren und seine Ehefrau am 22. Juni 1895 in Ottmarsbocholt, wo das Paar auch vor 50 Jahren getraut wurde. Aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor, von denen noch vier leben. 12 Enkelkinder werden heute unter den Gratulanten sein. Der Jubilar ist von Beruf Maurermeister und hat bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1964 im Baugeschäft seines Bruders in Münster gearbeitet. Er war immer ein eifriges Mitglied der Schützenbruderschaft "Berg und Tal".

Flutlichtanlage für Sportplatz
27. Mai 1971

Der Sportplatz wir eine Flutlichtanlage erhalten. Die Kosten in Höhe von rund 18.000 DM sollen durch Vermietung von Reklameflächen am Sportplatz wieder hereinkommen. Die Planung und Durchführung hat der TuS übernommen.

Kontrollschächte jetzt für alle obligatorisch
27. Mai 1971

Um nicht die staatlichen Zuschüsse für die Tiefenkanalisation zu verlieren, beschloss der Gemeinderat, den Bau von Hausanschlussschächten (Kontrollschächten) für alle Bürger, die einen Anschluss an die Kanalisation haben oder bekommen, bindend festzulegen.

Kindergarten feierte Sommerfest
01. Juni 1971

Zu ihrem lustigen Sommerfest starteten die Jungen und Mädchen des Kindergartens. Die Jungen mit bunten Helmen, die Mädchen mit Stirnbändern. Nach dem Umzug konnte die muntere Schar sich an Limonade und Kuchen im Kindergarten laben.

Unfall durch Pferd / Fünf Verletzte
07. Juni 1971

Fünf Leichtverletzte, ein totes Pferd und 8.000 DM Sachschaden forderte ein Unfall auf der Davensberger Straße. Ein Pkw-Fahrer aus Münster fuhr nach Davensberg, als hinter der Kreuzung B 58 / Davensberger Straße plötzlich ein Pferd auf die Fahrbahn lief. Trotz einer Vollbremsung konnte der Autofahrer einen Zusammenstoß nicht vermeiden. Das Pferd verendete in der Nähe der Kreuzung.

Neuer König: Eugen Stiens
07. Juni 1971

Eugen Stiens heißt der neue König der Bürgerschützengilde, der am Samstag mit dem 161. Schuss den Vogel von der Stange holte. Seine Frau Hanni wurde traditionsgemäß die neue Königin. Eugen Stiens setzte mit diesem Schuss auch die Tradition seiner Familie fort. Bereits Vater und Großvater hatten diese Würde in den beiden Generationen erreicht. Beim großen Königsball gestern Abend im Saale des Hauses Klaverkamp wurden Präsident Wilhelm Schlingermann für 50jährige Zugehörigkeit zur Gilde und die drei ersten Sieger im Plaketten-Schießen geehrt. Die Sieger sind: B. Wielage, W. Dortmann und B. Heppner. Die Musik stellte - wie schon viele Jahre - die Bergmannskapelle aus Dortmund-Huckarde.

St. Lambertus
09. Juni 1971

Ein Ereignis von besonderem Rang erlebte gestern die renovierte St. Lambertus Kirche in feierlicher Form: Weihbischof Baaken (Münster) firmte 237 Kinder und einen Erwachsenen in einer mehr als eineinhalbstündigen Zeremonie. Die Firmung geschieht nur in einem Turnus von fünf Jahren. Vorher hatte der Bischof das Krankenhaus besucht. Vor der Kirche hatten sich zahlreiche Gläubige eingefunden. Als der Bischof vom Pfarramt zur Kirche schritt, segnete er mehrere Kinder.

Ein schwerer Bulle
26. Juni 1971

Fast 30 Zentner wog ein dreijähriger Bulle, der am Wochenende im Schlachthaus Bonkhoff geschlachtet wurde.

Besitzer war "Vater" Theodor Bonkhoff.

Einbruch in Apotheke
29. Juni 1971

In der Nacht zum 28. Juni schlugen unbekannte Täter an der Apotheke auf der Dieningstraße ein Fenster ein, stiegen in die Räume und durchsuchten sie. Ihnen fielen kleinere Bargeldbeträge in die Hände. Sie wurden aber dabei gestört und konnten unerkannt flüchten.

Straßen nehmen wieder Form an
01. Juli 1971

Allmählich nehmen die Dorfstraßen wieder Form an. Die Bultenstraße wurde völlig wiederhergestellt und die Bürgersteige befestigt. Nachdem die Kanalisationsarbeiten abgeschlossen und auch die Straßeneinlaufschächte gebaut und angeschlossen waren, hat man nun eine abschließende saubere Asphaltdecke aufgebracht. Damit sind nicht nur die durch die Kanalisation entstandenen Schäden beseitigt, sondern, dem Wunsche der Anlieger entsprechend, ist auch die alte Pflasterdecke verschwunden.

Schützenbruderschaft St. Lambertus
03. Juli 1971

Schützenfest, 14 Uhr Andacht, anschließend Marsch nach Füchtling zum Vogelschießen mit anschließender Königsproklamation. 20 Uhr öffentlicher Ball im Festzelt bei Brüggemann.

Königspaar: Hans I. Krüper und Ehefrau Brigitte I.

Tanzschule Debbelt
16. Juli 1971

Mal etwas anderes in der hohen Zeit der Schützenkönige: Auf dem Abschlussball der Tanzschule Debbelt bei Bultmann "wählten" die jungen Damen mit je einer Blume einen "Tanzkönig". Die jungen Damen entschieden sich für Klaus Köppen, der wiederum erkor sich zur Königin Annette Höhne.

Sturm wütete!!
28. Juli 1971

Wüst sah es gestern nach dem sintflutartigen Unwetter vor allem an vielen Stellen auf dem Daverthauptweg aus. Abgerissene Telefondrähte und ausgerissene und umgeknickte Bäume kennzeichneten das Bild, das sich ab 13 Uhr bot. Ganze Dächer waren nach dem Sturm abgedeckt. Der Sturm war so stark, dass sich die Dächer von den Häusern abhoben.

Atta ist wieder da!
Seit 12 Jahren bei der Kirmes
31. Juli 1971

"Atta ist wieder da!" riefen sich die zahlreichen Kinder in diesen Tagen beim Aufbau der Kirmes wieder zu. Atta ist kein Hund und kein Kirmespferd, sondern ein robuster Mitarbeiter des Unternehmers Röper aus Ahlen, der auch in diesem Jahr wieder mit zwei Fahrgeschäften auf der Kirmes vertreten ist.

Hauptschüler zogen in "ihr" neues Haus
13. August 1971

Mit dem ersten Schultag sind die Hauptschüler in ihr neues Gebäude am Bahnhofsweg eingezogen, das nach genau zweijähriger Bauzeit fertiggestellt wurde. Damit hat ein Provisorium ein Ende gefunden, worüber nicht nur Lehrer und Schüler, sondern auch die Gemeinde als Schulträger froh sein dürfte.

Franz Högemann tot
16. August 1971

Mit großer Anteilnahme wurde am Samstag in der Gemeinde die Nachricht aufgenommen, dass der sehr bekannte, geschätzte und beliebte Malermeister Franz Högemann plötzlich und unerwartet im Alter von 63 Jahren gestorben ist. Vorbildlich war Franz Högemann auch als Freund der Jugend und des Sports. Er war ein erfolgreicher Turner im Sinne des trunvaters Jahn. Nach dem Krieg sammelte er besonders die Jugend wieder um sich, begeisterte sie für die Ideale des Sports. Er war ein Amateur im Sinne des Wortes, da er den Sport über alles liebte. Sein Vorbild verkörperte das wahre Sportideal eines Amateurs.

Goldene Hochzeit
17. August 1971

Das Ehepaar Heinrich Markhoff und Frau Elisabeth geb. Havers feiern heute das seltene Fest der Goldenen Hochzeit.

Heinrich Markhoff ist von Beruf Maler, doch im Nebenberuf war er auch Landwirt. Seine Liebe galt gerade dieser Landwirtschaft, die etwas außerhalb Aschebergs am Haselburgerdamm gelegen ist.

Neue Band in Ascheberg
Es spielen: Hempen, Raters und Schüttelhöfer
21. August 1971

Der Schmiedegeselle Alois Hempen, der aus dem Emsland stammt und bei der Firma Wohlhorn seit längerer Zeit beschäftigt ist, ist ein leidenschaftlicher Musiker. Das veranlasste ihn jetzt, eine eigene Band zu gründen. Die neue Drei-Mann-Kapelle setzt sich aus Ludger Raters, Franz Schüttelhöfer und Alois Hempen zusammen.

Willi Weber ist der neue König
31. August 1971

Die Kolpingfamilie und die Schützenbruderschaft "Berg und Tal" veranstalteten ein gemeinsames Schützenfest auf dem Hof Schlingermann. Dem Schützen Willi Weber gelang in diesem Jahr der Königsschuss, er wurde mit dem Eichenkranz dekoriert. Zu seiner Königin erkor er sich seine Frau Irmgard.

Patenschaft mit Langenölsern
06. September 1971

Die Gemeinde hat - einem Ratsbeschluss entsprechend - die Partnerschaft über die Langenölser übernommen. Bürgermeister Walter Bose überreichte dem Vorsitzenden der Gemeinschaft Langenölser, Willi Bufe aus Essen, die Urkunde der Partnerschaft über Langenöls durch die Gemeinde Ascheberg.

Ein fröhliches Wiedersehen wurde in vielen Fällen auf dem Treffen der Langenölser gefeiert. Der Männergesangverein Cäcilia sang zum Auftakt des Heimattreffens einige Lieder.

Die KAB feierte Schützenfest
14. September 1971

Das Schützenfest der KAB St. Josef fand in Davensberg statt. Der zweite Vorsitzende Willi Pelster eröffnete nach seinen Begrüßungsworten das Königsschießen. Das Glück war beim 241. Schuss dem Vorsitzenden Josef Waltermann hold. Seine Frau Regina übernahm die Rolle als Königin des diesjährigen Schützenfestes.

Taubenverein
01. Oktober 1971

Der Verein wechselt von der Reisevereinigung Drensteinfurt und Umgebung zur Reisevereinigung Lüdinghausen.

Auf dem Bispinghof eine Pony-Reitschule
16. Oktober 1971

Rudolf Wentrup versteht sich auf den Umgang mit Kindern und Pferden. Der Vater von vier Kindern hat seine Reitlehrerprüfung in Münster abgelegt und schon ein Jahr in Dr. Klimkes Reiterverein St. Georg in Münster Pony-Unterricht gegeben. Eine Reihe von Kindern hat sich schon angemeldet. Demnächst gibt Rudolf Wentrup vielleicht hier auch Reitunterricht für Erwachsene.

Erster öffentlicher Münzfernsprecher
23. Oktober 1971

Was lange währt, ist gestern in Betrieb genommen worden. Der erste öffentliche Münzfernsprecher vor dem Postamt steht nun zur Verfügung.

Patenschaft für Jägerbataillon
27. Oktober 1971

Die Gemeinde wird auf einstimmigen Ratsbeschluss die Partnerschaft über die zweite Kompanie des Jägerbataillons Ahlen übernehmen. Die Partnerschaftsurkunde wird voraussichtlich im kommenden Frühjahr anlässlich einer Vereidigung, bei uns, überreicht.

Die Gemeinde im Zahlenspiegel
28. Oktober 1971

Einheimische: 5.250; Vertriebene: 1.202; Ausländer 55; Staatenlose: 5;

Insgesamt: 6.512 Einwohner.

Heinz Hembrock zieht in den Rat
28. Oktober 1971

Von Bürgermeister Walter Bose wurde das neue Ratsmitglied Heinz Hembrock verpflichtet. Heinz Hembrock ist Nachfolger des kürzlich verstorbenen Ratsmitgliedes Johannes Worms.

Beförderungen beim Postamt
29. Oktober 1971

Beförderungen gab es beim Postamt in Ascheberg: Posthauptschaffner August Ernst wurde zum Betriebsassistenten befördert. Und die beiden Postoberschaffner Alfons Hanke und Wilhelm Kehrenberg wurden zu Posthauptschaffern ernannt.

Volkstrauertag
14. November 1971

Zu einer eindrucksvollen Feierstunde am Ehrenmal auf dem Friedhof kam es am Volkstrauertag. Nach dem Hochamt ging der Zug vom Kirchplatz aus zum Friedhof. Am Ehrenmal auf dem Friedhof gedachten die Teilnehmen der Millionen Toten zweier Weltkriege.

Grabschändungen
25. November 1971

Empört ist unser ganzes Dorf über die Grabschändungen auf dem Friedhof. Wie die Polizei mitteilt, fehlt von den Tätern noch jede Spur.

Rundfunk- und Fernsehfachgeschäft
25. November 1971

Karl-Heinz Mühlenbeck eröffnete gestern zusammen mit seiner Frau Christa an der Dieningstraße 30 ein Rundfunk- und Fernsehfachgeschäft mit einem breitgefächerten und modernen Angebot.

12.000 Küken verbrannt
30. November 1971

Einen Schaden von rund 100.000 DM verursachte gestern morgen ein Brand auf dem Gehöft des Landwirtes Karbrede, Lütkebauerschaft 19. Etwa 10.000 bis 12.000 Küken kamen bei dem Brand um. Gegen 11 Uhr wurden die Feuerwehren von Ascheberg und Davensberg alarmiert. Auf dem Hof stand eine Scheune, die als Hähnchenmaststall diente, in hellen Flammen. Sie brannte bis auf den Grund nieder.

Brandsirene
01. Dezember 1971

Innerhalb von gut 24 Stunden heulte zum zweitenmal die Brandsirene. Nach dem Brand auf dem Gehöft Karbrede stand gestern Nachmittag eine Scheune des Gehöftes Quante, Westerbauerschaft, in hellen Flammen. Die Löscharbeiten dauerten bis in die späten Abendstunden. Über die Ursache und Umfang des Schadens konnte die Polizei keine Abgaben machen. Nach ersten Aussagen sollen in der Scheune Schweine und auch Maschinen gewesen sein.

Ascheberg fürchtet Feuerteufel
03. Dezember 1971

Bei den Ascheberger Bauern macht sich die Angst breit. Nachdem am Montag auf dem Gehöft Karbrede 12.000 Küken verbrannten und ein Schaden von 100.000 DM entstand, am Dienstag das Feuer im Schweinestall des Bauern Quante 50.000 DM Sachschaden forderte, stand am Mittwoch gegen 19.25 Uhr die Scheune von Albert Schöler in der Osterbauerschaft in hellen Flammen. Der Schaden wird mit 45.000 DM beziffert.

Wie erst gestern bekannt wurde, kam es bereits Montag in einem Behelfsheim im "Hexenbusch" zu einem mysteriösen Brand, der einen Schaden von etwa 13.000 DM anrichtete.

Mülltonne: 21 DM
04. Dezember 1971

Wie auch in anderen Gemeinden stand in Ascheberg eine neue Satzung über die Müllabfuhr und damit eine neue Gebührensatzung im Rat zur Debatte. Demnach wird im kommenden Jahr die Mülltonne 21 DM kosten, bisher 20 DM.

Brand auf dem Hof Mennemann
06. Dezember 1971

Nur am Donnerstag der vergangenen Woche brannte es in Ascheberg nicht: An Samstagabend heulte wieder die Brandsirene. Die Leute stürzten gegen 19.20 Uhr aus der Abendmesse. Die Großscheune auf dem Gehöft Mennemann stand in hellen Flammen.

Ehrenwehrführer Gottfried Hattrup: "Die Angst geht um in den Bauerschaften! Die Bauern werden sicher bald ihre Höfe bewachen."

Bald verschwindet die letzte Baracke
08. Dezember 1971

Die letzte Baracke mit Notwohnungen im Hexenbusch soll in Kürze abgebrochen werden, nachdem drei andere bereits beseitigt wurden. Damit wird dann ein besonders schwieriges Nachkriegskapitel abgeschlossen sein. Fast ausschließlich aus den Bauerschaften stammen die Familien, die nach 1945 in die Notwohnungen einzogen. Es waren Landarbeiter, die nach Aufgabe ihrer Arbeit die Landarbeiterwohnungen verlassen mussten und keine andere Unterkunft fanden. Seit langem hat sich die Gemeinde bemüht, die Familien in geordnete Verhältnisse zu bringen. Ein großer Teil von ihnen wurde bereits vor sieben Jahren in Mietwohnungen untergebracht. Andere konnten mit Wohnungsbaumitteln Eigenheime errichten oder bezogen Mietwohnungen, die für sie besonders erstellt worden waren. Eine Familie ist in der vorigen Woche in ein Mietwohnhaus gezogen; die letzte Familie wartet auf die Fertigstellung des Neubaues.

Weihbischof Böggering weiht neuen Hauptaltar
18. Dezember 1971

Weihbischof Laurenz Böggering konsekriert heute um 17 Uhr den neuen Altar in der renovierten Pfarrkirche St. Lambertus. Nach der liturgischen Reinigung des Altares werden die Reliquien der hl. Märtyrer Ewalde und Magdalene im Steingrab des Altares beigesetzt. In der Salbung des Altares mit Chrisam, dem Feuersymbol auf dem Altar und in der Weihepräfation durch den Bischof bekommt die Gemeinde den Tisch des Herrn als sakralen Ort. Das Mahl, das anschließend in der Form der Conzelebration mit dem Bischof gefeiert wird, verdeutlicht die innere Verbundenheit des Opfertodes Christi mit der Gemeinschaft der Erlösten. Der Künstler Hubert Janning aus Münster-Angelmodde hat außer dem Altar auch die bronzene Abdeckung des alten Taufsteines mit der Möglichkeit der Weihwasserentnahme aus dem Kreuzornament und zwei neue Stelen für das Weihwasser an den Türen der Kirche künstlerisch gestaltet. Noch gestern morgen wurde der neue Ambo in der Kirche aufgestellt

1972



"Dank für Verständnis"
Bürgermeister Bose zum Jahreswechsel
01. Januar 1972

"Liebe Mitbürgerinnen und Bürger!

Mit Dank für Ihr Verständnis, Ihre Hilfe und Unterstützung bei den zu bewältigenden Problemen in der Gemeinde Ascheberg im verflossenen Jahr 1971 und im Bewusstsein unserer gemeinsamen Aufgaben einer wachsenden Gemeinde im Jahre 1972 im Interesse aller positiv zu lösenden, übermittele ich Ihnen die besten Wünsche für ein glückliches neues Jahr."

Walter Bose, Bürgermeister der Gemeinde

Erste Begegnung mit türkischen Gastarbeitern
04. Januar 1972

Eine erste offizielle Kontaktaufnahme türkischer Gastarbeiter fand gestern Abend im Sitzungssaal der Verwaltung statt. Gemeindedirektor Bernhard Rothers und Bürgermeister Walter Bose hatten die Türken mit ihren gesamten Familien eingeladen; 42 Personen hatten sich zu dem geselligen Abend angemeldet. Für die Kinder gab es bunte Tüten mit Süßigkeiten. Bei Kaffee und Kuchen berichteten die Gäste über ihre Herkunftsorte. Junge Türken, die schon seit Jahren in Deutschland arbeiten oder hier zur Schule gehen, betätigten sich als Dolmetscher.

Hubert Schwipp ist tot
12. Januar 1972

Der langjährige Bürgermeister, Hubert Schwipp, ist am 09. Januar 1972 nach längerer Krankheit verstorben. Schwipp war gebürtiger Ascheberger. Nach seinem Lehrerexamen hat er das Amt des Volksschullehrers u.a. in Mesum und Crommert ausgeübt, bis er in Ascheberg die Leitung der Schule in der Westerbauerschaft übernahm. Vor dem Zweiten Weltkrieg ließ er sich reaktivieren und wurde Soldat und im Kriege Oberleutnant. Als Lehrer hat er sich auch der Gemeindepolitik gewidmet und wurde 1952 zum Bürgermeister gewählt. Dieses Amt hatte er bis 1959 inne. Nach seiner Pensionierung im Jahre 1959 zog Hubert Schwipp mit seiner Frau nach Sendenhorst und später nach Bad Salzuflen.

Vorfahrt mißachtet - 71jähriger starb
20. Januar 1972

Ein Todesopfer forderte ein Verkehrsunfall auf der Kreuzung Nordkirchener Straße / Merschstraße. Ein Pkw-Fahrer fuhr auf der Nordkirchener Straße in Richtung B 58. Zur gleichen Zeit fuhr der 71jährige Theodor Heuckmann, Westerbauer 41, mit seinem Wagen auf der Merschstraße Richtung Wester-bauer. Beim Überqueren der bevorrechtigten Nordkirchener Straße beachtete er die Vorfahrt des anderen Wagens nicht und stieß mit diesem zusammen. Beide Fahrer mussten schwerverletzt ins Krankenhaus eingeliefert werden, wo Theodor Heukmann an den Folgen des Unfalls verstarb. An beiden Fahrzeugen entstand Totalschaden in der Gesamthöhe von 11.000 DM.

Kolpingspielschar
20. Januar 1972

Einen Bombenerfolg wurde die Aufführung des plattdeutschen Bühnenstücks "Dat Hörrohr" Heinrich Mersmann spielte die Hauptrolle.

St. Lambertus Osterbauer
22. Januar 1972

An jedem Mittwochabend treffen sich die jungen und älteren Schützen des St. Lambertus-Schützenvereins bei Brüggemann zum eifrigen Training. Der neue Schießmeister Schneider legt besonderen Wert darauf, dass alle Schießbegeisterten hier willkommen sind.

Ratsherr verließ SPD und Fraktion
27. Januar 1972

Das SPD-Ratsmitglied Günter Nitsche hat gestern mitgeteilt, er sei aus der SPD und der SPD-Fraktion ausgetreten. Er begründete diesen Schritt mit Hinweis auf die "zunehmende politische Fanatisierung und Polarisierung der beiden Parteien CDU und SPD im Gemeinderat". Er will jedoch sein Mandat im Rat als freier Gemeindevertreter beibehalten.

Überfall auf Mädchen - Täter erbeutete 1.500 DM
27. Januar 1972

"Mach keinen Scheiß, sonst passiert was", sagte am Dienstag abend gegen 17.45 Uhr ein Unbekannter zu einer 19jährigen Angestellten der Firma Erkmann, als sie einen Teil der Tageseinnahme von 1.500 DM in den Nachttresor der Spar- und Darlehenskasse einwerfen wollte. Der Betrag setzt sich aus Ein- und Zweimarkstücken zusammen, die in drei Geldbomben in einer Aktentasche verpackt waren. Unter Vorhalten einer Pistole verlangte er die Herausgabe des Geldes. Das Mädchen ließ die Aktentasche fallen, der Täter flüchtete unter Mitnahme der Aktentasche zu Fuß in die Himmelstraße. Der Unbekannte ist etwa 35 bis 40 Jahre alt, 1,70 Meter groß, hat helle Augen und hellblondes Haar. Er trug einen dunkelgrünen Mantel und einen altmodischen Hut mit breiter Krempe. Vor der unteren Gesichtshälfte trug er einen einfarbigen, dunklen Wollschal.

AC - Ascheberg
18. Februar 1972

Auch der Automobilclub Ascheberg konnte die Sieger des vergangenen Jahres ermitteln. Willi Högemann und der aus Werne stammende Walter Wohl errangen viele Pokale, die im letzten Jahr bei Geschicklichkeitsturnieren und Orientierungsfahrten ausgefahren wurden.

45.000 DM Brandschaden
23. Februar 1972

Rund 45.000 DM Schaden verursachte der Brand am Montag in der Osterbauerschaft am Hause der Familie Engbers. Die Ursachen sind noch unbekannt. Die kriminalpolizeilichen Ermittlungen laufen noch.

Uwe Seeler machte kurz Station
09. März 1972

"Uns Uwe" ließ es sich schmecken. Zusammen mit seinen Mannschaftskameraden vom Hamburger SV hatte er im "Jagdschlößchen" Rast gemacht. Deutschlands Rekordinternationaler, nur von wenigen Besuchern im "Jagdschlößchen" sofort erkannt, war einmal mehr der Alte, bescheiden und zurückhaltend, gutgelaunt und ein wenig verspielt, ließ er sich von den Kellnern Autogramm auf Autogramm "abjagen" und trug sich brav - sogar zweimal - in das Gästebuch ein.

Kirchenchor St. Lambertus
10. März 1972

Die Jahreshauptversammlung fand im Vereinslokal Forsthoff statt. Man gedachte zunächst der Toten der Chorgemeinschaft, ganz besonders des im Oktober durch einen tragischen Unfall ums Leben gekommenen Mitgliedes Heinz Theermann. Pfarrer Horstmann richtete ein Grußwort an die Versammlung und sprach den Dank der Kirchengemeinde aus. Chorleiter Heinz Hembrock hielt einen Rückblick auf die Arbeit des Chores. Pfarrer Horstmann konnte zwölf neue Mitglieder im Chor begrüßen und aufnehmen. Nachdem auf Antrag des Kassenprüfers Ernst Strücker dem Kassierer und dem gesamten Vorstand Entlastung erteilt worden war, fand satzungsgemäß die Neuwahl des Vorsitzenden statt. Da der bisherige Vorsitzende Josef Rösner wegen beruflicher Überlastung und aus Gesundheitsgründen nach vierjähriger Amtszeit nicht mehr kandidierte, wählte die Versammlung Helmut König zum neuen Vorsitzenden.

Wieder ein Brand auf einem Bauernhof
13. März 1972

"Das scheint geradezu eine Ascheberger Pest zu sein", so kommentierte ein Polizeibeamter den jüngsten Brand in Ascheberg. Gestern gegen 13.30 Uhr heulte wieder einmal die Brandsirene, und die Feuerwehren fuhren los. Eine Scheune des Gehöftes von Franz Westerholt in der Osterbauerschaft stand in hellen Flammen. Ehe die freiwilligen Feuerwehren von Ascheberg und Davensberg die Flammen unter Kontrolle hatten, war eine Scheune mit landwirtschaftlichen Geräten und Stroh abgebrannt. Der Schaden beläuft sich nach ersten Angaben auf etwa 40.000 DM. Die Brandursache ist noch ungeklärt - wie bei allen Bränden der letzten Wochen und Monate auch.

"Ran-tip-tip" machte das Dutzend voll
14. März 1972

Es kam, wie es Experten fast sicher erwartet hatten. Das Ergebnis gab Bürgermeister Walter Bose, halb im Scherz, halb ernst zu sagen: "Jungen, laßt doch mal andere `ran!" Aber die "Jungen" dachten gar nicht daran und holten sich zum zwölften Mal (!) die Dorfmeisterschaft im Kegeln : "Ran-tip-tip" - schier unschlagbar! Oder wer schlägt diese Rekordmeister? Hinzu kommt, daß diese Meisterschaft zum 6. Mal in ununterbrochener Reihenfolge gewonnen wurde.

Kegelschwestern waren außer Rand und Band
20. März 1972

Junge, Junge - Aschebergs Kegelschwestern sind nicht ohne! Was eine Woche vorher bei den Kegelbrüdern zu einer gemäßigten, beinahe "offiziösen" Siegesfeier anläßlich der Dorfmeisterschaft im Kegeln wurde, das geriet Sonntagabend bei Surmann zu einem übermütigen Festival der guten Laune. Und als dann auch noch die "Bärentöter" mit klingendem Spiel hereinmarschierten, riß (übrigens buchstäblich) der Film. Was der Ausgelassenheit keinen Abbruch tat. Dabei soll nicht vergessen werden, was sich getan hat: Die "Sandroller" eroberten, soweit der Chronist richtig orientiert ist, zum dritten Mal in ununterbrochener Reihenfolge die Dorfmeisterschaft der Damen im Kegeln.

Palmweihe
27. März 1972

Die traditionelle Palmweihe fand am gestrigen Sonntag wieder viele Teilnehmer: Hunderte von Kindern zogen mit ihren Eltern zur Kapelle am St. Katharinen Stift, wo Pfarrer Hugo Horstmann mit einer Gruppe von Meßdienern die Weihe vollzog. Es war ein buntes Bild - die vielen Kinder mit Blumensträußen und den geschmückten Palmstöcken.

100. Mitglied der CDU
05. April 1972

"Ich begrüße Sie als 100. Mitglied des Ortsverbandes Ascheberg-Davensberg." Mit diesen Worten und einem guten Tropfen überraschte der Vorsitzende Dieter Heineke den Landwirt Heinrich Holtschulte in seiner Wohnung.

50 Jahre in Treue vereint
22. April 1972

Das Fest der Goldenen Hochzeit können am Montag die Eheleute Hugo und Anna Surmann, geb. Högemann, festlich begehen. Hugo Surmann wurde am 18.11.1892 geboren, seine Ehefrau am 22.01.1896. Beide sind "Ur-Ascheberger". "Onkel Hugo", wie er weit und breit bekannt ist, gehört mit zu den Gründern der Musikkapelle der Freiwilligen Feuerwehr Ascheberg. Er war Bassist, spielte aber auch Schlagzeug. Sein Herz gehört heute noch der Musikkapelle und er versucht immer noch, dem Instrument Töne zu entlocken("Man müßte noch mal 20 sein!") 25 Jahre lang war Hugo Surmann beliebter Gastwirt vom "Kaiserhof". Noch heute hilft er seinem Sohn im "Surmannshof" und erzählt dabei gerne "Dönkes".

Unsere Gemeinde im Zahlenspiegel
04. Mai 1972

Einheimische: 5.274; Vertriebene: 1203; Ausländer: 53; Staatenlose: 5

Insgesamt: 6.535 Einwohner.

Klarstellung um Kirmes!
Jetzt immer am letzten Wochenende im Juli
06. Mai 1972

Unsere Kirmes wird von jeher als großes Volksfest gefeiert. Einige Zeit herrschte die Meinung, daß die Kirmes am Sonntag nach St. Anna (26. Juli) stattfinde. Dem gegenüber war aber auf Grund der geschichtlichen Entwicklung festzustellen, daß die Kirmes alljährlich am Sonntag nach Jakobus (25. Juli) stattfindet. Das wiederum hatte zur Folge, daß die Kirmes mit der Kirmes in Davensberg zusammenfiel. Auf Wunsch der Schausteller hat der Rat der Gemeinde sich im vergangenen Jahr mit dieser Angelegenheit befaßt und eine solche Regelung gefunden, die diesen Schwierigkeiten aus dem Wege geht. Zur Klarstellung wird deswegen nochmals darauf hingewiesen, daß die Kirmes nach Abstimmung mit den Schaustellergewerbe künftig am letzten Wochenende des Monats Juli stattfindet.

Neues aus der Geschäftswelt
10. Mai 1972

Die "frisurbewußten" Damen waren gestern zum Teil schier aus dem Häuschen: "So etwas Schönes gibt es ja in Münster nicht", war der Kommentar zur Inneneinrichtung des neuen Salons von Gerda und Albert Borgmann an der Steinfurter Straße.

Eheleute Krampe feiern heute das Fest der Goldenen Hochzeit
15. Mai 1972

Hubert Krampe und Gertrud geb. Silkenbäumer, Burgwall 5. feiern heute das Fest der Goldenen Hochzeit. Viele Jahrzehnte betrieb der Jubilar (76) ein Friseurgeschäft und eine Seilerei. Das Geschäft hat er verpachtet, da sein einziger Sohn nicht aus dem Kriege zurückkehrte. Über 50 Jahre war Hubert Krampe Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr und der Bürgerschützengilde.

Willi Schlingermann ist tot
16. Mai 1972

Ein Bürger, der sich um die Gemeinde und besonders um die Landwirte Verdienste erworben hat, ist nicht mehr. Wilhelm Schlingermann starb im Alter von 74 Jahren. Dem langjährigen Vorsitzenden der Bürgerschützen war es nicht mehr vergönnt, am diesjährigen Fest teilzunehmen, mit dessen Vorbereitungen er noch beschäftigt war. Wilhelm Schlingermann war Ratsmitglied von 1952 bis 1956 und von 1967 bis 1969. Er war Vorstandsmitglied des landwirtschaftlichen Ortsvereins seit der Wiederbegründung nach dem Krieg, als passionierter Jäger Jagdvorsteher von 1959 bis 1964, außerdem noch Vorstandsmitglied des Hegerings und Aufsichtsratsmitglied der Viehverwertungsgenossenschaft Ascheberg.

Kuhle zugeschüttet
26. Mai 1972

Die ehemalige Gräfte, deren Teil als "Pastoratskuhle" in der Pastoratsweide bekannt ist, wurde vor Jahren als feuerlöschteich angelegt. Nachdem die Zentrale Wasserversorgung gebaut ist, und auch genug Hydranten vorgesehen sind, wird die Kuhle hierfür nicht mehr benötigt. Der Teich ist über zwei Meter tief. Wegen der Gefahren für Kinder wurde nun beschlossen, die Kuhle zuzuschütten.

Bürgerschützenfest
29. Mai 1972

Gerhard Ott ist seit Samstag der neue Schützenkönig der Bürgerschützen. Er ist damit Nachfolger von Eugen Stiens. Zur Königin erwählte er sich seine Ehefrau. Ganz Ascheberg freute sich besonders über das erste öffentliche Auftreten des Kinderspielmannszuges. Nach zweijährigem Training unter der Leitung von Heinz Hembrock und Willi Kuhn hatten die 28 Jungen und Mädchen die Grundbegriffe des Musizierens erlernt.

Gemeinde mit Herz für Kinder!
Beispielhaft in der Anlegung von Spielplätzen
03. Juni 1972

Unsere Gemeinde bemüht sich nicht erst seit heute darum, im Rahmen der Notwendigkeiten Kinderspielplätze zu schaffen. Bereits vor 20 Jahren wurden in unserer Gemeinde die ersten Kinderspielplätze mit Landesmittel errichtet. Damals erstellte die Verwaltung selbst die Pläne für den Platz. Die Pläne wurden dem Landschaftsverband vorgelegt und für gut befunden. Nach den Entwürfen der Verwaltung gestalteten Gemeindearbeiter die Plätze und zum Teil auch die Geräte.

Fröhliches Wiedersehen
10. Juni 1972

Zu einem fröhlichen Wiedersehen trafen sich die ehemaligen Schüler vom Geburtsjahrgang 1932 und 1933. Als Ehrengäste konnten begrüßt werden die ehemaligen Lehrer: Frl. Julia Merten und Heinrich Schomberg.

45 Verein beim TT-Turnier zum Jubelfest
Westfalia Wethmar mit Abstand vorne
19. Juni 1972

Aus Anlaß des 5jährigen Jubiläums der Tischtennisabteilung des TuS Ascheberg fand ein Turnier statt, zu dem Sportler aus 45 Vereinen eingeladen wurden. Erfreulich viele Tischtennisspieler sind dieser Einladung gefolgt und lieferten sich an zwei Tagen "heiße" Kämpfe. Erfolgreichster Verein war TuS Westf. Wethmar der sich 5mal in die Siegerliste eintragen konnte.

50 Jahre vereint!
19. Juni 1972

50 Jahre leben Heinrich Weber-Stenkamp und seine Frau, eine geborene Merten, jetzt zusammen. Der 81jährige bewirtschaftete mit seinem Pferdewagen früher zahlreiche Kleinbetriebe der Umgebung und wurde dadurch sehr bekannt. Jetzt beschäftigt er sich allerdings lieber mit seinem "Piepken" und einem Schnaps dazu.

Wieder eine Goldhochzeit
27. Juni 1972

Heinrich Große-Hagenbrock und seine Frau Maria geb. Schöler, Dorfheide 31, feiern heute ihre Goldene Hochzeit. Heinrich Große-Hagenbrock war schon im Ersten Weltkrieg dabei. Jetzt ist er Mitglied im Vorstand der ehemaligen Soldaten und bei den Bürgerschützen. Sein Hobby sind die Schweine- und Bienenzucht. Früher ist Große-Hagenbrock aktiv als Maurer beim Aufbau der WEPU-Brotfabrik beschäftigt gewesen.

Kein Geheimnis mehr in Ascheberg
Kanalisation kostet 12 Mill. DM
28. Juni 1972

Seit vielen Jahren beschäftigt sich die Gemeinde Ascheberg und ihre Bevölkerung mit dem Problem der Kanalisation. Die Schwierigkeiten, die sich aus der aufgelockerten Bebauung der Ortsteile, aus den schwierigen Untergrundverhältnissen und aus der schlechten Vorflut in der Emmerbachniederung ergeben, sind allgemein bekannt. Auch die Gesamtkosten in Höhe von rund 12 Millionen DM für das gesamte Kanalisationssystem sind in Ascheberg kein Geheimnis mehr. Der größte Teil der Arbeit ist geschafft. Die restlichen Maßnahmen werden zur Zeit ausgeschrieben, die Maßnahme läuft planmäßig weiter.

Hotelier Reher kaufte Hof Schlingermann
01. Juli 1972

Der Donnerstag, 29. Juni 1972, ist ein Datum, das für die künftige Entwicklung in der Gemeinde Ascheberg von Bedeutung sein wird. An diesem Tag wurde einer der ältesten Höfe des Münsterlandes, der alte Heuckmannshof, auch Schlingermannshof genannt, verkauft. Gekauft hat den Hof mit 10.000 qm Fläche Hotelbesitzer Hubert Reher. Der Hof liegt keine 200 Meter vom Hotel Hubertus und dem Jagdschlösschen entfernt in Richtung Nordkirchen dem Friedhof gegenüber. Wer jemals Ascheberg besucht hat, wird sich der zahlreichen alten Eichen erinnern, die den Hof säumen. Diese Eichen stehen unter Naturschutz.

Zum Hof gehören ein Herrenhaus und einige große Scheunen. Dieser Besitz wird urkundlich schon in der altsächsischen Zeit vor 1200 Jahren genannt und gehört zu den sieben Urhöfen der Gemeinde Ascheberg.

Wer den unternehmungsfreudigen Hotelier Hubert Reher seit Jahrzehnten kennt und sein Lebenswerk verfolgt hat, braucht nicht lange zu raten, was in Zukunft aus dem herrlichen Hof in der unmittelbaren Dorflage werden soll.

Geplant ist ein großzügiges Erholungszentrum, hotelartig mit 30 Betten und modernen Nebeneinrichtungen.

Schützenbruderschaft St. Lambertus
08. Juli 1972

Schützenfest, 14 Uhr Andacht, anschl. Marsch nach Füchtling zum Vogelschießen mit anschl. Königsproklamation, Absturz des Kugelfanges (Drahtseil gerissen) erhebliche Verzögerung.

Königspaar: Heinrich II. Real und Ehefrau Irmgard I..

20 Uhr öffentlicher Ball im Festzelt bei Schneider ("zur Mühle").

Der Supermarkt ist Aldi.
29. Juli 1972

Franz Merten, Textilien, Bultenstraße, hat für immer die Pforten geschlossen und wird einem Supermarkt Platz machen. Der Supermarkt ist Aldi.

Jakobikirmes
31. Juli 1972

Ganz Ascheberg war auf den Beinen, als sich am Wochenende auf der traditionellen Jakobikirmes wieder die Karussells drehten. Alljährlich werden viele Besucher aus der näheren und weiteren Umgebung angelockt, die sich dieses Volksfest nicht entgehen lassen wollen.

90. Lebensjahr
08. August 1972

Aloys Englender, Steinfurter Straße, vollendete gestern in blendender geistiger und körperlicher Verfassung sein 90. Lebensjahr. Dem lebens-lustigen ehemaligen Schneidermeister und Friseur galten die herzlichsten Glückwünsche seiner Familie und den Nachbarn.

Neubau auf der Sandstraße
26. August 1972

Zur Zeit baut die Familie Siebeneck ein mehrgeschossiges Haus. Unten entsteht ein Ladenlokal und oben die Wohnung.

Dieses Gebiet gehört im Zuge der Sanierung zum eigentlichen Ortskern.

Kolping und Berg und Tal
28. August 1972

Heinz Kleykamp ist der neue König der Schützengilde Berg und Tal, die gestern zusammen mit der Kolpingfamilie das traditionsreiche Schützenfest feierte. Seine Frau Anni wählte er zur Mitregentin.

Leichenhalle geplant
30. August 1972

Die Errichtung einer Leichenhalle beschloss gestern der Rat der Gemeinde. Die Kosten werden sich auf etwa 200.000 DM belaufen. Ratsherr Gerd Ott erläuterte die Planung, bei der kostensparende Zweckmäßigkeit im Vordergrund stand. Die Trauerhalle wird Platz für etwa 70 Personen haben, im flachen Anbau werden drei Leichenstellen mit Platz für vier Tote, ein Priesterraum, ein Vorraum und die sanitären Anlagen untergebracht. Die Trauerhalle wird von innen verklinkert, der Anbau wird von außen verklinkert, die Front der Trauerhalle mit einem Sichtbeton-Bindersystem gestaltet.

St. Georg
02. September 1972

35 Betten sind durch das Sozialwerk St. Georg e.V. Gelsenkirchen im früheren Internat der Jesuiten "St. Katharinen Stift" belegt worden.

90 Jahre Freiwillige Feuerwehr
04. September 1972

Ganz Ascheberg schien gestern Nachmittag auf den Beinen, als die jubilierende Freiwillige Feuerwehr selbst einen Großalarm auslöste, um anschließend ihre Wehrtüchtigkeit unter Beweis zu stellen. Der Kirchplatz an St. Lambertus war Ort des Geschehens. Wo Minuten vorher noch zurückkehrende Wallfahrer aus Telgte hinweggegangen waren, rollte kurz nach 16 Uhr eine echte Demonstration ab. 90 Jahre Freiwillige Feuerwehr Ascheberg, das sind auch 90 Jahre technische Entwicklung in der Brandbekämpfung. Die Bevölkerung der Gemeinde durfte nach dreiviertel Stunden den Eindruck mitnehmen, daß in den Reihen ihrer Feuerwehr alles stimmt. Da paart sich Begeisterung mit Schlagkraft. Die Feuerwehr Ascheberg wird - wie in der Vergangenheit - auch die nächsten zehn Jahre mit Bravour nehmen, um 1982 ebenso stark das 100jährige Bestehen zu feiern.

Maria Heukamp 80 Jahre alt
09. September 1972

Am Sonntag vollendet die Volksschullehrerin i.R. Maria Heukamp ihr 80. Lebensjahr. Maria Heukamp hat fast 30 Jahre an der Kath. Volksschule als Lehrerin unterrichtet. Mit Liebe und Hingabe hat sie jahrzehntelang die Mädchenoberklassen auf den Eintritt ins Leben vorbereitet und ihren Schülerinnen neben einem reichen Fachwissen viele innere Werte vermittelt. Viele Stunden ihrer Freizeit widmete Maria Heukamp der Borromäusbücherei, um deren Ausbau sie sich besonders verdient gemacht hat.

Lambertus-Spiel
19. September 1972

Im traditionellen Rahmen wurde am Sonntagabend auf dem Kirchplatz Lambertus gefeiert. Zum Fest des Namenspatrons der Pfarrkirche hatten sich wieder viele mit Lampions eingefunden, um das alte Spiel vom Bauern und seiner Familie mitzuerleben.

Katholische Landjugend
29. September 1972

Aus Anlaß des 25jährigen Bestehens lud die Katholische Landjugend alle ehemaligen Mitglieder in die Gaststätte Bultmann ein. Die ehemaligen Vorsitzenden erzählten aus ihrer Amtszeit, viele "Matadoren aus alten Tagen" wußten in gemütlicher Runde über manches Döneken zu berichten.

Haus Jansen
30. September 1972

Das Haus "Jansen", heute Karl Nientidt, wird abgebrochen. Es soll ein neuer Friseursalon entstehen.

Der Gefallenen wurde gedacht
Ehemalige Soldaten feierten 100jähriges
30. September 1972

Mit Kranzniederlegungen und einer Ehrung der Gefallenen begann die Kameradschaft ehemaliger Soldaten am Samstag die Feierlichkeiten anlässlich ihres 100jährigen Bestehens.

Wie Bernhard Jürgens in seiner Ansprache betonte, eröffnet die Kameradschaft den Reigen der 100jährigen Jubiläen in Ascheberg. So folgt im Jahre 1974 der Männergesangverein Cäcilia und 1982 die freiwillige Feuerwehr. Erste Pflicht bei einem solchen Jubiläum sei es, der für das Vaterland Gefallenen aller Kriege zu gedenken. Ebenso gedachte man der 64 seit der Neugründung des Vereins verstorbenen Mitglieder.

Nach dem Kaffeetrinken ließ Bernhard Jürgens die Vereinsgeschichte noch einmal Revue passieren. Am Abend trafen sich die Mitglieder zu einem Festball. Am Sonntag gedachte man in zwei Gottesdiensten der Gefallenen.

Unsere Gemeinde in Zahlen
31. September 1972

Einheimische: 5.337; Vertriebene: 1.207; Ausländer: 69; Staatenlose: 7

Insgesamt: 6.620 Einwohner.

Dreiste Diebe hatten reiche Zigarettenbeute
10. Oktober 1972

Opfer eines dreisten Diebstahls wurde in der Nacht vom Sonntag auf Montag die Firma Wilhelm Erkmann an der Sandstraße. Bisher noch unbekannte Täter stahlen hier aus den Lagerräumen Zigaretten im Werte von mindestens 70.000 DM. Nach Auskunft der Geschäftsinhaberin kann der Schaden auch höher sein.

Reiterhochzeit
11. Oktober 1972

Gestern nachmittag holten über 20 Reiterinnen und Reiter des Reitervereins das Brautpaar Wilhelm Beutelmann und Elisabeth Höhne vor der Kirche ab und geleiteten das Paar nach einem herzlichen Horrido im Viererzug durch das Dorf.

Kripo feierte Erntedank - Hanffeld geerntet!
24. Oktober 1972

Hinter einem Kötterhaus an der Straße Ascheberg - Nordkirchen hatten junge Leute die Grundlage für ihr Rauschgift angebaut.

Schützenbruderschaft St. Lambertus
11. November 1972

Auf der Generalversammlung werden 2 Vorstandsposten neu besetzt: Franz Sasse wird als Nachfolger von Alfons Kalthoff zum neuen Brudermeister gewählt, Wilhelm Westhues wird zum neuen Oberst berufen.

Die Laternen angezündet
15. November 1972

Der zweitälteste Bürger der Gemeinde Ascheberg, Hermann Möthe, Dieningstraße 18, vollendete gestern sein 93. Lebensjahr. Der ehemalige Gemeindearbeiter konnte dazu Bürgermeister Bose und Gemeindedirektor Rothers begrüßen.

Möthe, so Rothers, habe lange Jahre daran mitgewirkt, daß der Bauhof, früher einmal eine kleine Arbeitsgruppe, heute wesentliche Aufgaben in der Gemeinde ausführen konnte. Bis zum 72. Lebensjahr ging Möthe dieser Arbeit nach Früher einmal hatte der Jubilar die Aufgabe, allabendlich die Laternen in den Straßen zu überprüfen, sie in Gang zu setzen und - wenn es sein mußte - neues Petroleum nachzugießen. - Lang, lang ist's her.....

Bundestagswahl
20. November 1972

Wahlberechtigt 4.150; Abgegeben 3.738 = 90,07% Gültigestimmen = 3.687; SPD = 1.105; CDU = 2.491; FDP = 81; DKP = 7; NPD = 3

Erich Binder 20 Jahre im Gemeinderat
12. Dezember 1972

Für 20jährige Tätigkeit im Gemeinderat überbrachten Bürgermeister Bose und Gemeindedirektor Rothers Erich Binder (SPD) die Glückwünsche und den Dank der Gemeinde. Gleichzeitig überreichten sie dem verdienten Kommunalpolitiker einige Präsente. Bürgermeister und Verwaltungschef erinnerten dabei an die sachliche und loyale Mitarbeit während dieser 20 Jahre. Binder sei zwar immer kritisch gewesen, habe aber immer, wenn es um die Gemeinde ging, über den Parteien stehend mitgearbeitet.

1973



Ehrung verdienter Mitarbeiter
04. Januar 1973

In einer Feierstunde in der Firma Theodor Heubrock, ehrte Kreishandwerksmeister Fritz Wesselmann zwei verdiente Mitarbeiter der Firma und überreichte im Auftrage der Handwerkskammer Münster Ehrenurkunden für 25jährige Dienstjubiläen an Bruno Heppner und Ewald Heitkötter. Für ihre Treue zum Betrieb und in Anerkennung ihrer Verdienste wurde den Jubilaren vom Firmeninhaber gleichzeitig ein Geschenk überreicht.

Praktisch und modern: Schwesternwohnheim ist fertig
05. Januar 1973

Umgezogen wird in diesen Tagen im St. Lambertus-Hospital: Das neue Schwesternwohnheim ist fertiggestellt, die Möbel sind eingetroffen. Jetzt gilt es für die Bewohner des Neubaus, Kissen, Kisten und Koffer zu packen und Einzug zu halten in das neue schmucke Haus.

Spielschar der Kolpingfamilie
10. Januar 1973

Nach der gelungenen Premiere des Stückes "Dat Doktorbook" der Spielschar der Kolpingfamilie wird dieses Stück noch dreimal aufgeführt. Sie erhielten tosenden Beifall.

Pavillon für Grundschule an einem Tag aufgestellt
17. Januar 1973

Die unmittelbare Schulraumnot an der Grundschule ist bald gebannt. Gestern traf der seit langem in Auftrag gegebene Schulpavillon ein, der an Ort und Stelle montiert wurde. Damit verfügt die Grundschule über die benötigten 12 Klassen, womit der Raumbedarf vorerst gedeckt sein dürfte. Zwar wird die Endmontage der aus mehreren Raumzellen bestehenden Klasse in Fertigbauweise noch einige Zeit in Anspruch nehmen, das Ende der qualvollen Enge ist jedoch in Sicht.

Sozialwerk St. Georg baut das St. Katharinenstift zum Heim für geistig behinderte Menschen um
23. Januar 1973

Zur Zeit sind bereits 40 Patienten im Heim untergebracht, die zum Teil bei leichten Arbeiten helfen. Das Essen wird mittags noch vom Stammhaus in Gelsenkirchen herübergefahren, in der Endausbaustufe ist jedoch vorgesehen, die Heiminsassen aus eigener Küche zu versorgen.

Endlich: Trauerhalle
24. Januar 1973

Ein langgehegter Wunsch der Bevölkerung ging gestern in Erfüllung: Die Arbeiten zur Errichtung einer Trauerhalle auf dem Friedhof wurden auf der Gemeinderatssitzung vergeben. Die Firma Hubert Kalthoff übernimmt die Bauarbeiten für 66.000 DM.

Die Besamungsstation Ascheberg wird bald die größte in der BRD
27. Januar 1973

Die größte Besamungsstation für Schweine in der Bundesrepublik wird in Ascheberg entstehen: Die Genossenschaft zur Förderung der Schweinehaltung hat den Hof Wickensack in der Lütkebauerschaft für 30 Jahre gepachtet und inzwischen mit dem Umbau begonnen. Im Frühjahr soll der Betrieb bereits aufgenommen werden. 30 Eber werden zunächst dort stationiert sein. Allmählich soll die Station zur größten ihrer Art in der Bundesrepublik ausgebaut werden.

Parksündern Kampf angesagt
30. Januar 1973

Das Ordnungsamt der Gemeinde wird demnächst einschreiten, um die Parksünder zum Einhalten der Ordnung zu bewegen. Seit Monaten werden Erhebungen durchgeführt darüber, ob in den Neubaugebieten, aber auch im Ortskern ausreichend Einstellplätze vorhanden sind. Dies gilt besonders für Geschäfte mit Publikumsverkehr.

Drogerie Worms und Haus Empting
31. Januar 1973

Drohend steht der eiserne Mast des Baggers im Ortskern. In diesen Tagen sind die Drogerie Worms und die Emptingschen Häuser an der Reihe, sie sollen im Rahmen der Ortskernsanierung fallen. Wehmut wird da viele Ascheberger erfassen. Will man aber weiter vorwärtsschreiten, dann muß man es dulden, daß die Zeugen lieber alter Erinnerungen fallen.

Gerhard Ott neuer TuS - Chef
05. Januar 1973

Die 45. Generalversammlung des TuS Ascheberg in der Gaststätte Surmann stand ganz im Zeichen des angemeldeten Führungswechsels: Der langjährige Vorsitzende Dr. Theo Grote bat um Entbindung vom Amt. Gerhard Ott wurde sein Nachfolger und verlangte in einer ersten Stellungnahme "Disziplin aller Mitglieder, um die Aufgaben des Vereins erfüllen zu können". Sein Vorgänger wurde einstimmig zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Dr. Grote: "Ich freue mich, auf diese Weise am aktiven Leben des Vereins teilnehmen zu können!".

Bombenstimmung
20. Februar 1973

Eine Bombenstimmung herrschte bis in den frühen Morgenstunden beim Karneval des Reitervereins in der Gaststätte Bultmann.

Viel Freude beim bunten Nachmittag
20. Februar 1973

Die Karten für den bunten Nachmittag der Frauengemeinschaft waren schnell vergriffen. Dieses ist immer ein gutes Zeichen!

Das Vereinshaus war bis auf den letzten Platz gefüllt als die Vorsitzende der Frauengemeinschaft Berta Flamme alle begrüßte. Pfarrer Hugo Horstmann sprach einige besinnliche Worte zu den Anwesenden. Aber dann ging es los! Besondere Freude bereiteten da die Tanzeinlagen, kleine Einakter, Spiele und Lieder. Thea Borgmann hatte mit ihrem Lied von den schönsten Bohnen der Welt gleich die rechte Stimmung für das Kaffeetrinken gesorgt. Beifall gab es dann für das Spiel von dem Fotomodell, dessen Großmutter schließlich nur fotografiert wird, für das Lied von der Oma, für den Einakter "So wird's gemacht", für die Scharade und die Dönkes von Thea Borgmann.

Die Linden auf der Albert-Koch-Straße sollen verschwinden Anlieger stellten Antrag
01. März 1973

Als Ärgernis empfinden einige Anlieger der Albert-Koch-Straße die Lindenbäume. Freiliegendes Wurzelwerk, viel Laub, das in die Vorgärten fällt, und Lichtundurchlässigkeit sind nach Mitteilung von Bürgermeister Walter Bose vor dem Rat die Gründe für dieses Ärgernis, das nach Meinung der Bürger beseitigt werden müßte.

Wertvolle Schätze
03. März 1973

Wertvolle Schätze liegen auf dem Dachboden des Amtshauses. Sie wurden von Gemeindedirektor und Vorsitzenden des Heimatvereins Ascheberg Bernhard Rothers gesammelt. Es handelt sich um alte Gebrauchsgegenstände des täglichen Bedarfs ländlicher Familien, um Geräte für Haus, Hof und Feld. Eine "Expertenkommission", darunter Kreiskulturbeauftragter Dr. Mertens, besichtigten gestern diese Schatzkammer. Derzeitig werden Überlegungen angestellt, in welcher Form diese wertvollen alten Gegenstände der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden können.

Osterfeuer bei Gisa-Frenking
09. März 1973

Auch in diesem Jahr soll ein gemeinsames Osterfeuer abgebrannt werden. Bauer und Gastwirt Gisa-Frenking hat in der Weide gegenüber der Gastwirtschaft einen Platz zur Verfügung gestellt. Von der Gemeinde wurde ein Haufen Abfallholz angefahren. Alle Ascheberger werden gebeten, Holzabfälle sowie Hecken und Sträucher (kein Müll) bis spätestens Dienstag vor Ostern zum Feuerplatz zu bringen, damit es von den Gemeindearbeitern aufgeschichtet werden kann. Das Abbrennen des Osterfeuers erfolgt in der gleichen Weise wie in den früheren Jahren, und zwar am Ostermontag gegen 19.45 Uhr ab der Kirche St. Lambertus.

Einen Schritt zur Ortskernsanierung getan
10. März 1973

Im Zuge der Ortskernsanierung hat die Gemeinde bereits einen guten Schritt voran getan. Der Kirchplatz an der Drogerie Walter Bose ist von der Diening und Appelhofstraße abgebunden. Von dieser Kreuzung aus bietet sich dem Betrachter jetzt die Kirche aus einer besonderen Perspektive.

Die ganze Pfarrgemeinde nahm Anteil am goldenen Priesterjubiläum von Norbert Felsmann
Dem feierlichen Hochamt folgte ein Festakt im Vereinshaus
19. März 1973

Konsistorialrat Norbert Felsmann (74), eine im Kreis Lüdinghausen und darüber hinaus bekannte geistliche Persönlichkeit, beging am gestrigen Sonntag in seiner zweiten Heimat Ascheberg das goldene Priesterjubiläum. Die ungewöhnlich große Anteilnahme beim Festhochamt, das der Jubilar mit einigen Mitbrüdern in Konzelebration in St. Lambertus feierte, und beim anschließenden Empfang waren Ausdruck der Hochachtung und Verehrung für einen Priester, den Herzensgüte und Frohmut gleichermaßen auszeichnen.

So fehlte auch kaum eine der Ascheberger Vereinigungen - gleich ob es sich wie selbstverständlich um kirchliche Institutionen, den Schützenverein oder die Freiwillige Feuerwehr handelte - unter den Gratulanten, deren lange Reihe für die Gemeinde Pfarrer Hugo Horstmann anführte.

Pfarrer Hugo Horstmann brachte vor der Festversammlung einen Brief von Domkapitular Stammkötter zur Kenntnis, in dem dieser das priesterliche Wirken von Norbert Felsmann würdigte. Trotz aller Erschwernisse glaube er (Stammkötter) für den Goldjubilar feststellen zu können, daß dessen priesterlicher Dienst doch ein erfüllter und glücklicher gewesen sei, "auch wenn Krieg und Vertreibung. Sie durch einen so schmerzlichen und harten Abgrund geführt haben". Der Domkapitular sprach die Hoffnung aus, daß Norbert Felsmann noch lange von seiner ungebrochenen Arbeitskraft, seinen Humor, seiner Lebenskraft und Dynamik zehren möge.

Pfarrer Hugo Horstmann knüpfte ein paar persönliche Worte an: "Das Besondere Deines Priesterseins kommt nicht darin zum Ausdruck!, daß Du aller irdischen Belastung entrückt worden bist, sondern daß Du ihr in besonderer Weise ausgesetzt warest, daß Du in der die Kraft Christi die Belastungen mit Gelassenheit und Humor getragen hast, ohne an ihnen zu zerbrechen".

Ein erlesenes Geschenk - ein Meßgewand und einen neuvergoldeten Kelch, der in Schlesien vor dem Zugriff Unberufener lange vergraben gewesen ist - überreichte der Vorsitzende des Pfarrkomitees, Dieter Horstmann, im Auftrag aller kirchlichen Vereinigungen. Für das Dekanat Drensteinfurt überbrachte Pfarrer Brockhinke Grüße und Glückwünsche auch von Bischof Heinrich Tenhumberg, der in einem Begleitschreiben die Bedeutung des Priesteramtes gerade in einer Zeit akuter Glaubenskrisen hervorhob.

Die lange Reihe der politischen und gesellschaftlichen Repräsentanten führte Bürgermeister Walter Bose an, der das gute Verhältnis zur Bevölkerung von Norbert Felsmann hervorhob und sein priesterliches Wirken würdigte. "Die Gemeinde ist stolz auf Sie, und ich stelle fest: Sie haben sich um Ascheberg verdient gemacht", sagte Bose. Dabei überreichte der Bürgermeister einen wertvollen heimatlichen Geschichtsband.

Für die ev. Kirchengemeinde gratulierte Pfarrer Hagendorf. Zahlreiche Vereinigungen und Verbände und die Schwestern des Krankenhauses schlossen sich an, ehe Konsistorialrat Norbert Felsmann eine erneute Probe rhetorischer Begabung gab. "Humor aus 50 Priesterjahren" hatte er seine kleine Sammlung überschrieben.

Die Feierstunde wurde umrahmt durch einige Musikstücke und von zwei Darbietungen des Kirchenchores, der auch das Hochamt festlich gestaltet hatte.

Heinrich Holtschulte 90 Jahre
26. März 1973

Herzliche Glückwünsche galten gestern Heinrich Holtschulte zur Vollendung seines 90jährigen Lebensjahres. Der Bürgerschützenverein ehrte den Jubilar mit dem Verdienstorden in Silber. Nach einem Gruß des Bläserkorps des Hegerings überreichte Hegeringsleiter Egon Schulze Bomke dem Jubilar die Treuenadel des Deutschen Jagdschutzverbandes für 50jährige Mitgliedschaft.

Schauturnen
31. März 1973

Überfüllt war die Turnhalle gestern abend, als die Turner und Turnerinnen des TuS ihr Können unter Beweis stellten. Die Betreuer Schmidtke, Schäckermann, Schmidtke, Pahl, Edeling, Terlau, Espenkort, Bultmann, Goß, Stanke und Zumdick hatten ihre 200 Zöglinge gut auf diesen Abend vorbereitet. Vorsitzender Gerhard Ott, der die zahlreichen Zuschauer begrüßte, gab seiner Genugtung über den guten Ausbildungsstand Ausdruck. Ganz besonders waren die Jüngsten bei der Sache. Die Betreuer, die neben dem wöchentlichen Training auch noch jeden Dienstag etwa 60 Kinder im Vorschulalter trainieren, freuten sich über die Leistungen ihrer jungen Sportler. Für derartige Veranstaltungen ist die Halle (Herberner Straße) offensichtlich zu klein geraten wie der Andrang von Zuschauern bewies.

"Ran-tip-tip" Dorfmeister
02. April 1973

In der Dorfmeisterschaft ist die Entscheidung gefallen.

Wiederum wurde der Kegelklub "Ran-tip-tip" Dorfmeister mit 4.008 Holz.

Es folgen: Neuntöter 3.944, Experten 3.911, Gassenjungs 3.861, Böse Buben 3.831, Lass gehen 3.741, Die zehn Aufrechten 3.703, Dieseljungs 3.555, Optimisten 3.542 und Masselfreier 3.509 Holz. Die drei besten Einzelkegler: Manfred Stanke von "Ran-tip-tip" mit 690 Holz, Alfred Forsthoff, "Experten" mit 688 Holz und Heinrich Mersmann von "Ran-tip-tip" 676 Holz. Von jedem Klub waren acht Kegler auf der Bahn, von denen die sechs besten gewertet wurden. Es wurde auf den Bahnen bei Surmann und Forsthoff gekegelt.

Bürgerschützenverein
02. April 1973

Zur ordentlichen Generalversammlung hatten sich die Mitglieder des Bürgerschützenvereins im Vereinshaus eingefunden. Hier standen Vorstandswahlen im Mittelpunkt. Nach der Begrüßung durch Anton Ernst als amtierenden Vorsitzenden und dem Totengedenken leitete König Gerhard Ott als zweiter Vorsitzender die Versammlung, deren Höhepunkt die Wahl Walter Boses zum neuen Präsidenten in der Nachfolge des verstorbenen Wilhelm Schlingermann war.

Neueröffnung
06. April 1973

In der Bultenstraße eröffnete gestern der Albrecht - Aldi - Markt ein Filialgeschäft mit etwa 350 Quadratmetern Verkaufsfläche.

Heinrich Greive zu Grabe getragen
06. April 1973

Heinrich Greive, der Ehrenvorsitzende des Reitervereins St. Hubertus, wurde gestern unter großer Beteiligung der Öffentlichkeit und der örtlichen Vereine zu Grabe getragen.

Damen-Dorfmeisterschaft
11. April 1973

Acht Mannschaften beteiligten sich an der Damen - Dorfmeisterschaft im Kegeln.

Sieger wurde mit 3.377 Holz die Mannschaft "Goldener Wurf".

Es ist bemerkenswert, daß diese Mannschaft den Vorjahressieger "Sandroller" mit zwei Holz schlagen konnte. Vereinswirt Strathaus hatte seinen erfolgreichen "Goldenen Werfern" ein Faß Bier versprochen. Die weiteren Plazierungen:

3. Rollendes Glück 3.363 Holz; 4. Die Unverbesserlichen 3.345 Holz; 5. Tolle Elf 3.315 Holz; 6. Vergnügte Runde 3.304 Holz; 7. Pumpergirls 3.251 Holz und 8. Piggycome 3.034 Holz.

Die Einzelwertung:
  1. Elisabeth Mersmann "Sandroller" 622,
  2. Doris Timpen "Vergnügte Runde" 608,
  3. Gerda Borgmann "Tolle Elf" 604,
  4. Gerda Büding "Rollendes Glück" 598,
  5. Traudel Pällchen "Goldener Wurf" 594,
  6. Gisela Dullo "Pumpengils" 587,
  7. Marlene Peitz "Rollendes Glück" 586,
  8. Marianne Koch "Die Unverbesserlichen" 584,
  9. Rosel Broek "Goldener Wurf" 581
  10. Christa Hölscher "Goldener Wurf" 578 Holz.

Das Abbrennen verhindert
Die Feuerwehr konnte schnell das Feuer eindämmen
14. April 1973

Glück im Unglück hatte am gestrigen Tage die Familie Heubrock in der Lütkebauerschaft 1. Gegen 11 Uhr hatte nämlich Frau Heubrock von der Tenne aus Rauch in der Heulagerung aufsteigen sehen. Das Feuer befand sich praktisch im Entstehen und hatte die Oberfläche der Heulagerung noch nicht erreicht. Dadurch konnten Nachbarn und die sofort alarmierte Feuerwehr das Feuer auf einen Teil der Heulagerung beschränken und ein Abbrennen des Wohnhauses mit Stallungen verhindern. Vernichtet wurden lediglich ca. 2 Fuder Heu. Die Kriminalpolizei führt die Brandentstehung auf einen Erdschluß in der Leitung zur Hoflampe zurück. Die Ermittlungen hierfür sind jedoch noch nicht abgeschlossen. Es soll zunächst ein Elektrosachverständiger hinzugezogen werden.

Julius Wohlhorn tot
19. April 1973

Mit großer Anteilnahme wurde die Nachricht vom Tode des Schmiedemeisters Julius Wohlhorn aufgenommen, war er doch ein hervorragender Vertreter seines Berufsstandes und ein Bürger, der am Geschehen der Gemeinde stets rege interessiert war. Jahrzehntelang war er Mitglied im Bürgerschützenverein und anderen Vereinen und Organisationen. Er war ein Dorfschmied, wie man sich ihn vorstellt. Von breiter und großer Statur und starken Körperkräften. Sein Können und seine Kraft brachten ihm den ehrenvollen Beinamen ein: Isen Bänd. Er hieß zwar Julius, doch drückte diese Bezeichnung die hohe Anerkennung der Verkörperung von Person und Beruf aus.

Er war der stets leutselige und hilfsbereite Schmied des Dorfes, der besonders im Kriege half, wo er nur konnte. Gleich, ob es das Fahrrad eines Kindes, ein Auto oder einen Traktor zu reparieren galt. Er wuchs auf mit der Entwicklung der Landmaschinen und paßte sich im Laufe der Jahre der nicht immer leichten Umstellung auf moderne Techniken an. Seine Schmiede war sein Reich. Bis in sein hohes Alter hinein war er tätig und hätte am 20. April dieses Monats seinen 90. Geburtstag feiern können.

Neues Geschenkhaus in der Himmelstraße
27. April 1973

Nach knapp einjähriger Bauzeit eröffnet am Samstag das alteingesessene Geschenkhaus Erkmann in der Himmelstraße seine neuen Geschäftsräume. Die hohen Investitionen waren nicht zuletzt eine Folge der laufenden Ortskernsanirung, der das alte, im Fachwerkstil erbaute Geschäft in der Dieningstraße in Kürze weichen muß.

Unsere Gemeinde in Zahlen
09. Mai 1973

Einheimische: 5.358, Vertriebene: 1.119; Ausländer: 73; Staatenlose: 7;

Insgesamt: 6.637 Einwohner.

ACA - Spielplatz übergeben
28. Mai 1973

Die Kinder taten so, als ginge sie der ganze Wirbel gar nichts an . Sie waren von ihrem neuen Reich so begeistert, daß sie bei intensivstem Spiel einfach keine Zeit hatten, den Reden zu lauschen, die der "großen Sache" galten, die der Automobilclub Ascheberg geschaffen hat: Gestern wurde der ADAC-Spielplatz, Prälat-Degener-Straße, vom Vorsitzenden Pattberg der Gemeinde übergeben.

Neue Erleichterung für Bürger
08. Juni 1973

Die Straßenreinigung in Ascheberg und Davensberg war in früheren Jahren und Jahrzehnten kein Problem. Für jeden Bürger war es eine Selbstverständlichkeit, daß er die Straße und den Bürgersteig vor seinem Haus sauber hielt. Das hat sich in den letzten Jahren durch Zuzüge, besonders aber dadurch, daß Mietshäuser entstanden, wesentlich geändert.

Aus diesem Tatbestand hat der Rat die Konsequenz gezogen und mit Wirkung vom 01. Oktober 1973 die öffentliche Straßenreinigung eingeführt. Der Bürger wird pro laufender Meter Straße vor seinem Grundstück etwa 0,70 DM im Jahr zahlen.

Pfingstkirmes der Jugend
12. Juni 1973

Trotz des unfreundlichen Wetters herrschte am Pfingstmontag auf der von der kath. Jungengemeinschaft und dem Jugendspielmannzug ausgerichteten Kirmes an der Realschule ein ständiges Kommen und Gehen. Die Veranstalter hatten sich sehr viel Mühe gegeben und ihr Angebot sowohl auf Kinder als auch auf deren Eltern abgestellt. So brauchten die Mütter nicht auf ihren Kaffee und Kuchen zu verzichten; für sie war in der Aula der Realschule der Tisch gedeckt, während sich die Väter an einem Bier mit Korn zum "Vorzugspreis" gütlich taten. Draußen dann hatte der Nachwuchs das Wort. Da gab es einen Schießstand, die berühmte ZDF-Torwand, an der jeder seine Fußballkünste zeigen konnte, Pferde mit Wagen und einen Flohmarkt, auf dem es vom Micky-Maus-Heft bis zur Fahrradpflege so ziemlich alles zu ergattern gab. Immerhin gab es mit einem Klappfahrrad, Staubsauger und einem großen Frühstückskorb ansehnliche Preise zu gewinnen.

Rektor Schomberg 80
14. Juni 1973

Rektor i.R. Heinrich Schomberg vollendet morgen, sein 80. Lebensjahr. Heinrich Schomberg wurde in Bochum geboren und studierte in Rüthen. Am 01. April 1914 wurde er in Ascheberg abgestellt und legte 1930 in Dortmund mit Erfolg die Prüfung als Sonderschulleiter ab. Doch er blieb Ascheberg treu. 1961 verließ er die Schule als Rektor. Schomberg ist bis heute sehr rüstig, spaziert und radelt gern. Seit 50 Jahren betreut er mit Liebe seine Bienen, leichte Arbeit im Garten verrichtet er ebenso gerne wie er in geselliger Runde die Kegelkugel schiebt.

Alle machten sie mit, nur die Musiker nicht
Bürgerschützenfest war ein voller Erfolg
18. Juni 1973

Das diesjährige Schützenfest des Bürgerschützenvereins war ein gelungene Fest. Alles und alle machten mit. Die Sonne schien, die Stimmung schlug hohe Wellen, Aschebergs Bürger waren auf den Beinen, nur die Musik, die machte nicht mit. Jedenfalls nicht sofort! Aber auch diese Panne konnte die Schützenbrüder und ihre Freunde nicht aus der Fassung bringen. Als am Abend König Heinz Hembrock und seine Frau und Königin Gertrud mit Hofstaat zum Vereinshaus marschierten, sorgten sie selbst für Musik. Singend zogen sie in den gutbesuchten Festsaal ein, wo starker Applaus sie begrüßte.

Feuerwehr war schnell
26. Juni 1973

Zuverlässig und schnell arbeite die Freiwillige Feuerwehr am Sonntagabend, als um 19.30 Uhr in einem Stallgebäude des Bauernhofes Holtschulte Feuer gemeldet wurde. Als das Dach und das Balkengelege abgebrannt waren, war das Feuer gelöscht. Kinder hatten den Brand entdeckt und sofort gemeldet. Die Brandursache ist noch nicht geklärt.

Schützenbruderschaft St. Lambertus
14. Juli 1973

Schützenfest, 14 Uhr Andacht, anschließend Marsch nach Füchtling zum Vogelschießen mit anschließender Königsproklamation. 20 Uhr öffentlicher Ball im Festzelt bei Brüggemann.

Königspaar: Anton II. Engbers und Ehefrau Anneliese II.

Unsere Gemeinde in Zahlen
26. Juli 1973

Einheimische: 5.381; Vertriebene: 1.202; Ausländer: 77; Staatenlose: 7;

Insgesamt: 6.667 Einwohner.

Drei Wochen Tennis gespielt und schon im Finale dabei
08. August 1973

Am Wochenende veranstaltete der Tennisclub seine erste Juniorenmeisterschaft. Bei reger Beteiligung waren im großen und ganzen spannende Spiele zu sehen. Im Junioreneinzel der Jungen besiegte Stephan Wagemann seinen drei Jahre älteren Gegner Christian Hillmann in drei Sätzen mit 2:6, 6:0, 6:2. Obwohl der Unterlegene erst seit drei Wochen Tennis spielt, konnte er sich schon für das Finale qualifizieren.

Bei den Juniorinnen konnte sich überraschend die 15jährige Dagmar Surmann nach hartem Kampf gegen Irmgard Lüningmeyer durchsetzen, die in den Vorentscheidungen schon die Favoritin Doris Grote mit 6:4, 6:3 ausgeschaltet hatte.

Im Junioren-Doppel setzten sich erwartungsgemäß die hohen Favoriten Wagemann-Bose mit 6:2,6:0 gegen die Kombination Hillmann-Surmann R. durch.

Als beste Nachwuchsspielerin wurde Manuela Gronheid auch mit einem Preis bedacht.

Richtfest
14. August 1973

Richtfest feierte gestern die Firma Jäger an ihrer neuen Produktions- und Lagerhalle im Industriegebiet. Mit dem Bau des Betriebes, der 50 Arbeitsplätze bieten wird, wurde Mitte Juni begonnen. Bürgermeister Walter Bose und Gemeindedirektor Bernhard Rothers überreichten dem Firmenchef Jäger mit den besten Wünschen für die Zukunft des Betriebes eine Blumenschale.

Gunter Nitsche tritt beim TuS zurück
16. August 1973

Eine schlechte Nachricht für die Sportbewegung. Gunter Nitsche (37), Allroundman des TuS Ascheberg, tritt von all seinen sportlichen Ämtern zurück. Diese Mitteilung machte er gestern gegenüber der Lüdinghauser Zeitung. Grund für das anläßlich der letzten Jahreshauptversammlung angekündigte, aber immer wieder hinausgeschobene Ausscheiden aus der organisatorischen Betätigung beim TuS:

Gunter Nitsche möchte sich beruflich weiterbilden und die ihm ebenfalls auferlegten Aufgaben in anderen Bereichen ernster als bisher wahrnehmen. Das gilt besonders für die Kommunalpolitik, wo er für die CDU als Ratsherr fungiert.

Das Ordnungsamt meldet
18. August 1973

Im Ortskern sind in den letzten Tagen starke Geruchsbelästigungen festzustellen, die im wesentlichen darauf zurückzuführen sind, daß von landwirtschaftlichen Betrieben Jauche und Dungstoffe auf Felder und Weiden auf-gebracht werden. Umunzumutbare Geruchsbelästigungen zu vermeiden, müssen diese Dungstoffe - vor allem bei der derzeitigen Witterung - in der Nähe von bebauten Gebieten unverzüglich untergepflügt bzw. untergegraben werden.

Puppen für Leprakranke
18. August 1973

Bemerkenswerte Aktivität wurde in den vergangenen Monaten in der Altenbegegnungsstätte entwickelt, wo es darum ging, einen selbstgestellten Auftrag zu erfüllen. Pater Guido, Leiter eines Aussätzigendorfes in Brasilien, hatte der Leiterin der Altenbegegnungsstätte, Frau Merten, anvertraut, daß die Kinder des Dorfes noch nie ein richtiges Spielzeug in den Händen gehabt hätten. So setzten sich die Frauen sofort hin und bastelten über hundert teils entzückende Stoffpuppen, die nun bald zum Versand kommen, damit sie Weihnachten auf dem kargen Gabentisch der Kinder etwas Freude bereiten. Zur Zeit sind die Puppen in der Begegnungsstätte ausgestellt.

Nach langem Tauziehen: Spadaka geht ins neue Zentrum
22. August 1973

Die Spar- und Darlehenskasse wird nun doch im neuen Ortszentrum, das im Bereich der alten Mädchenschule entstehen soll, ihr langersehntes Bankgebäude errichten. Dies bestätigte gestern auf Anfrage der Lüdinghauser Zeitung Rendant Josef Koppers. Diese Umdisposition hat sich durch den plötzlichen Verkauf des jetzigen Gebäudes einschließlich des ehemaligen Westhoffschen Hauses an der Sandstraße ergeben. Die Transaktion wurde jetzt vorgenommen. Sie eröffnet für die Spar- und Darlehenskasse wie auch für die Gemeinde neue Perspektiven, nachdem es in den vergangenen Monaten zu teils unliebsamen Auseinandersetzungen gekommen war.

Ganz Ascheberg schien auf den Beinen zu sein
27. August 1973

Ihr traditionelles Schützenfest feierte gestern in der Gemeinde die bewährte Verbindung von Kolping und Berg und Tal. Ganz Ascheberg schien auf den Beinen, als bereits am frühen Nachmittag der Kampf um die Königswürde begann, die nach hartem Ringen von Bruno Heppner entschieden wurde. König Bruno wählte seine Frau zur Mitregentin. Beide standen am Abend im Vereinshaus im Mittelpunkt eines festlichen Geschehens. Schlingermanns Weide war gefüllt mit Menschen die bei strahlendem Sonnenschein sich das Geschehen nicht entgehen lassen wollten. Zum Gelingen der Stunden trug neben den beiden Spielmannszügen der Kolpingfamilie auch die "Bärenkapelle" bei.

Langenölser in Ascheberg herzlich begrüßt
26. Treffen - Wappenteller für den Organisator Willi Bufe
10. September 1973

"Es ist nicht einfach, ein solches Treffen vorzubereiten, es ist vielmehr mit sehr viel Arbeit verbunden. Nur der, der es schon selbst einmal gemacht hat, weiß das." Das sagte Gemeindedirektor Bernhard Rothers gestern Nachmittag in der Feierstunde bei den rund 450 Langenölsern, die sich zum 26. Male in Ascheberg zusammengefunden hatten. Diesen Tag nahm der Verwaltungschef zum Anlass, dem Organisator dieses Treffens als Anerkennung einen Teller mit dem Ascheberger Wappen zu überreichen. Willi Bufe aus Essen - er ist einer der 50 Langenölser, die 1946 nach Ascheberg kamen - bedankte sich und überreichte Bernhard Rothers die Patenschaftspostkarte als Erinnerung.

Slalomstrecke B 58 wird jetzt ausgebaut
Straße wird bis Weitkamp neu erstellt
15. September 1973

Nach Jahren des Wartens ist es jetzt endlich soweit: Ein Teilstück der B 58 zwischen Lüdinghausen und Ascheberg, die wegen ihrer zahlreichen Kurven bei Autofahren als Slalomstrecke verschrieen ist, wird jetzt ausgebaut. Mit einem Kostenaufwand von rund drei Millionen DM lässt das Landesstraßenbauamt den Abschnitt zwischen der Kreuzung der B 58 mit der K 2 (Weitkamp) und dem ausgebauten Stück des Autobahnzubringers in Ascheberg auf einer neuen Trasse ausbauen.

Vom Baustopp keine Spur
03. Oktober 1973

Rege Bautätigkeit herrscht zur Zeit in Ascheberger Baugebiet "Hoveloh II". Die allerorts rückläufige Tendenz im Baugeschäft scheint sich hier noch nicht auszuwirken, was nicht zuletzt darauf zurückzuführen ist, daß immer mehr Großstädter das weite Umland als Wohnstätte bevorzugen. Durch die naheliegende Autobahn ist gerade Ascheberg für Pendler in dieser Hinsicht attraktiv.

Goldenes Paar in Ascheberg
04. Oktober 1973

Das Fest der Goldenen Hochzeit feierten gestern die Eheleute Josef und Theresia Schöler, geb. Söbbecke, in der Osterbauerschaft. Trotz ihres hohen Alters - beide stehen im 79. Lebensjahr - sind sie auf dem Hofe ihres Sohnes noch sehr rührig. Theresia steht noch täglich am Herd und kocht sehr gerne, während ihr Mann mit der täglichen Fütterung der Schweine noch vollauf beschäftigt ist.

Trauerhalle ist endlich im Bau
06. Oktober 1973

Noch rechtzeitig vor Eintritt des Winters hofft man in Ascheberg, daß die neue Trauerhalle im Rohbau fertiggestellt ist. Bisher konnten die Arbeiten reibungslos abgewickelt werden. Der Rat hatte dem Bau zugestimmt, weil wie in vielen Orten des Kreises Lüdinghausen die Leichenzüge oft den Verkehr behindern und außerdem von der Halle aus eine würdige Bestattung erfolgen kann. Die Kosten für die Leichenhalle sind mit rund 200.000 DM veranschlagt. Man hofft, daß diese Vorplanung sogar noch unterschritten werden kann.

Sprung ins Tuch
18. Oktober 1973

Würden Sie so ohne weiteres aus sechs bis sieben Meter Höhe in ein Sprungtuch springen? Freiwillig sicher nicht, höchstens im Katastrophenfall. In Ascheberg gibt es seit vergangenem Montagabend einen mutigen jungen Mann mehr. Er heißt Hubert Bultmann, Gastwirtssohn und von Berufs wegen schon der Freiwilligen Feuerwehr nicht ganz abhold. Unlängst erst reiste er mit einigen Feuerwehrkameraden nach Moskau. Auf dieser Tour muß auch wohl die Idee geboren worden sein, den jungen Gastwirt einer besonderen Mutprobe zu unterziehen. In ein Sprungtuch zu springen, das sei doch wohl eine Kleinigkeit, hatte Hubert Bultmann gemeint, als die Ascheberger Feuerwehrkameraden ihm dies vorschlugen.

Was lag näher, als dieses Versprechen mit fünf Kästen Pils zu besiegeln.

Am Montagabend nun schlug die große Stunde des Hubert Bultmann. Im gleißenden Scheinwerferlicht aufgefahrener Löschfahrzeuge kletterte der junge Mann auf das Dach eines Gebäudes an der Feuerwehrzentrale. Mit einem etwas mulmigen Gefühl, durch eine Reihe von strammen Doornkaats nur mühsam gebändigt, stieg er dem Zenit seiner Mutprobe entgegen. Unten standen 16 Feuerwehrkameraden und hielten ihm vorschriftsmäßig das Sprungtuch entgegen, in das er - die Beine voran - springen sollte. Hubert Bultmann nahm sein Herz in beide Hände und sprang. Beifall kam auf. Beim anschließenden, fast zwangläufig gegebenen Umtrunk bekannte der Springer ohne Fallschirm, daß er beim nächsten Mal allerdings eine größere geschnittene Hose anziehen würde......

Frisiersalon Nientidt eröffnete neu
30. Oktober 1973

Am Samstag eröffnete der Friseurmeister Karl Nientidt seinen neuen Frisiersalon auf der Appelhofstraße. Zahlreiche Gäste waren erschienen, um dem Besitzer und seiner Familie zur Neueröffnung zu gratulieren. Seit 1925 ist dieser Frisiersalon schon ansässig. Der Vater eröffnete das Geschäft am Kirchplatz. 1958 wurde er zur Appelhofstraße verlegt. Nach dem Tode des Vaters eröffnete damals Karl Nientidt zusammen mit seiner Mutter 1965 den Salon. Im Rahmen der Ortskernsanierung mußte das alte Haus abgebrochen werden. In diesem Jahr begann die Familie dann mit dem Neubau, wenige Meter von der alten Stelle entfernt. Das neue Geschäft zeichnet sich durch die modernen und geschmackvollen Einrichtungen aus.

Zwei Häuser dem Erdboden gleichgemacht
01. November 1973

Das alte Dorfbild an der Dieningstraße bekommt, bedingt durch die Ortskernsanierung, ein neues Bild. Am Wochenende fielen die Häuser Erkmann-Kommander und das Wohnhaus Theodor Heubrock der Raupe zum Opfer. Allein auf weiter Flur steht nur noch das Haus des Malermeisters Melchior Greive. Es ist sicher nur noch einer Frage der Zeit, bis auch dieses Haus abgebrochen wird, damit die geplante Straße (verlängerter Burgwall) fertiggestellt werden kann und so das baureife Hinterland erschlossen wird.

Nun durch eine Schranke gesperrt
09. November 1973

Der Bahnhofsweg, im Volksmund "Bahnpättchen" genannt, ist ein alter Kirchweg, der von der Westerbauerschaft durch den Breil ins Dorf führte. Er wurde durch der Bahnbau in den 20er Jahren unterbrochen. Der östliche Teil diente von da an eben als Fußweg zum Bahnhof.

In den letzten Jahren wurde er im Zuge des Ausbaues des Schulzentrums in zunehmenden Maße auch Schulweg. Der Bahnhofsweg ist immer noch Fußweg. Leider wird er, seitdem er eine schöne Teerdecke bekommen hat, sehr stark von Autos benutzt. Diese Zweckentwicklung führte zu einer erheblichen Gefährdung der Schulkinder, besonders aber auch aller Fußgänger und Radfahrer, die ihn täglich benutzen, um zum Bahnhof zu kommen.

Daher wurde der Weg mit einer Schranke gesperrt für den gesamten Motorfahrzeugverkehr, so daß die Fahrzeuge nur bis zur Realschule fahren können. Diese Maßnahme wird sicher von allen Fußgängern, die sich durch die schnellfahrenden Autos gefährdet und gestört fühlen, sehr begrüßt.

Dreister Einbruch in Spadaka
Unbekannter Täter erbeutete 70.000 DM
04. Dezember 1973

Wahrscheinlich 60.000 bis 70.000 DM erbeutete gestern Abend gegen Geschäftsschluss ein unbekannter Täter in der Spadaka. Der maskierte Gangster hatte sich vermutlich einschließen lassen und hatte abgewartet, bis das meiste Personal die Geschäftsräume verlassen hatte. Der Unbekannte zwang den Rendanten der Bank und einen Mitarbeiter, das Geld herauszugeben und schloss dann beide in einen separaten Raum ein. Anschließend verschwand er mitsamt der Beute. Die Kriminalpolizei Lüdinghausen, die mit der ersten Ermittlung betraut ist, tappt noch völlig im dunkeln. Bis gestern abend war nicht einmal bekannt, mit welchem Verkehrsmittel der Täter an- oder abgefahren ist. Auch liegt keine Personenbeschreibung vor.

Gelungenes Weihnachtsfest
13. Dezember 1973

Weihnachtlich ging es gestern im Saal von Haus Klaverkamp zu. Der TuS Ascheberg hatte seine Mitglieder und vor allem die Kinder zu einem weihnachtlichen Theaternachmittag eingeladen. Die Mädchengruppe des TuS und ihre Leiterinnen Wilfriede Pahl, Marlis Schäckermann, Floretta Schmidtke, Gabi Schmidtke und Irmgard Bultmann haben seit der Dorfolympiade die einzelnen Stücke und Szenen eingeübt. An manch langen Abenden nähten die Übungsleiterinnen die Kostüme für die kleinen Schauspielerinnen. Heinz Hembrock hatte eine Akkordeongruppe zusammengestellt, die für den musikalischen Rahmen sorgte. In seiner Begrüßungsansprache hatte sich der Vorsitzende des TuS Gerd Ott bei den Kindern und Übungsleiterinnen für die Mühe und den Einsatz bedankt. Der Saal war bis auf den letzten Platz besetzt, und wäre der Saal noch größer gewesen, so wäre er auch noch voll geworden. Für die Kinder gab es Limonade und Kuchen und zum Abschied ein Buch. 120 Kinder beteiligten sich an der Aufführung und an der Akkordeongruppe. Kinder und Erwachsene amüsierten sich köstlich und werden sicher noch einige Zeit von dieser gelungenen Veranstaltung sprechen.

Die ganze Gemeinde nahm Abschied vom Ehrenbürger Ludwig Jürgens
17. Dezember 1973

Die Gemeinde hat heute Nachmittag Abschied von ihrem hochgeschätzten Ehrenbürger Ludwig Jürgen genommen. Keine Standesorganisation und kein Verein ließen es sich nehmen, dem verdienten Verstorbenen das letzte Geleit zu geben.

1974



MGV Cäcilia bereitet 100-Jahr-Jubiläum vor
Zum Jubelfest neue Choranzüge mit Wappen
12. Januar 1974

Zu ihrer 99. ordentlichen Generalversammlung im Jubiläumsjahr trafen sich die Mitglieder des MGV Cäcilia 1874 im Vereinslokal Bultmann. Der 1. Vorsitzende Bernhard Jürgens konnte die fördernden und aktiven Mitglieder, deren Zahl sich zur Zeit auf 97 beläuft, begrüßen. Man gedachte des verstorbenen Ehrenvorsitzenden Ludwig Jürgens.

Der Vorsitzende gab dann einen umfassenden Bericht über das hundertjährige Bestehens des Vereins und über die besonderen Ereignisse in diesem saeculum. Besonders herausgestellt wurde das hundertjährige Jubiläum, dessen Vorbereitungen bereits angelaufen seien, nachdem die Aufgabenverteilung auf die einzelnen Gruppen des mitgliederstarken Vereins verteilt worden waren.

Am 13., 14. und 15. Juli soll diese Jubiläumsveranstaltung verbunden mit dem Kreissängerfest stattfinden.

Kirchenchor erfreute Gemeinde und Kranke
Heinz Hembrock kann auf seine Chorgemeinschaft stolz sein
12. Januar 1974

Im vergangenen Jahr war es ein Adventssingen, in diesem Jahr ein Weihnachtskonzert, und wieder konnten 300 Besucher feststellen, wie wohltuend und schön Chorgesang und Instrumentalspiel wirken können. Der Kirchenchor St. Lambertus zählt 50 Mitglieder, und zusammen mit der Instrumentalgruppe war es vorn im Chor der Pfarrkirche ein stattlicher Klangkörper. Beim Singen und Spielen kam ihnen die großartige Akustik der Kirche zu Hilfe. Die gebrachten Werke von Händel, Buxtehude, Prätorius, Schnabel, Träder, Purcell, Keiser und Vivaldi kamen voll zum Tragen. Besonders schön wirkte die Konzertflöte, gespielt von Veronika Hembrock beim Lied: "Lieb Nachtigall" im Satz von W. Träder. Ruhig und sicher begleitete Birgit Mersmann auf der Orgel.

Feueralarm
12. Januar 1974

Alarm gab gestern Gastwirt und Metzgermeister Kurt Hillmann, als der Kamin in seiner Räucherkammer gegen 11.55 Uhr Feuer gefangen hatte. Ein schneller Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr konnte eine Beschädigung der Gebäude verhindern.

Westfälischer Schwank kommt gut an
18. Januar 1974

Der westfälische Schwank "We hätt de hätt" ist so richtig aus dem Leben gegriffen. Die wirklichen und eingebildeten menschlichen Sorgen und Schwächen werden hier auf einem Bauernhof auf die Schippe genommen. Die Laienspielschar der Kolpingfamilie fand bei ihren Aufführungen großen Beifall beim Publikum.

51 und 102 DM pro Jahr
23. Januar 1974

Die Ascheberger wissen nun endlich, was hinsichtlich der Einführung bei größeren Müllgefäßen kostenmäßig auf sie zukommt. Der Gemeinderat verabschiedete die notwendige Satzung und legte die Gebühren verbindlich fest. Danach kosten die 100-Liter-Müllgefäße bei wöchentlicher Abfuhr einschließlich Sperrmüllabfuhr 51 DM; das 220-Liter Gefäß bei gleicher Leistung 102 DM jährlich.

Notstände gebührenfrei - Stundenlohn für Feuerwehrmann 10 DM
23. Januar 1974

Wer die Freiwillige Feuerwehr "freiwillig" in Anspruch nimmt, muß für diese Dienstleistung künftig Gebühren entrichten. Das Beschloss der Rat der Gemeinde in einer klargefassten Satzung. Damit sind natürlich nur solche Leistungen gemeint, bei denen die Feuerwehr zu rein privaten Dienstleistungen herangezogen wird. Feuerschutz und die Hilfeleistungen bei Unglücksfällen und öffentlichen Notständen sind als sogenannte Pflichtaufgaben gebührenfrei. Die Gebühren sind klar geregelt. Der Einsatz von Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr kostet bei Tag stündlich beispielsweise 10 DM, bei Nacht 12 DM. Ein Tanklöschfahrzeug TFL 16 kostet je Stunde 40 DM, für Fahrtkilometer werden 0,70 DM erhoben. Teuer wird die missbräuchliche Alarmierung. Sie beträgt 200 DM.

Bauhof besteht jetzt 20 Jahre
"Das Mädchen für alles"
24. Januar 1974

Hätte die Gemeinde Ascheberg ihren Bauhof nicht, stände es schlimm um sie; denn die Männer des Bauhofes, die bei Wind und Wetter zur Stelle sind, die sich in mehreren Handwerken auskennen, sind sozusagen das unentbehrliche "Mädchen für alles". Wenn Not am Mann ist, sind sie zur Stelle, reparieren und flicken und bewahren die Gemeinde vor größeren Schaden.

Ein Ferkel für die Handballer
09. Februar 1974

Gar lustig ging es beim Karnevalball in der Gastwirtschaft Forsthoff zu. Bodo Köppen betätigte sich dabei u.a. als Auktionator und brachte für 180 DM ein Ferkel an den Mann. Heinz Lakenbrink hatte es gestiftet und Dieter Pape konnte en mitnehmen. Er wiederum stellte es für einen weiteren gemütlichen Abend der Handballmannschaft von TuS Ascheberg zur Verfügung. Daß dieser Abend ein voller Erfolg wird, dürfte niemand bezweifeln.

Lumpenball im Vereinshaus
16. Februar 1974

Um auch den Jugendlichen in der Karnevalszeit eine Veranstaltung zu bieten, veranstaltet die Kath. Junge Gemeinde zum erstenmal einen Lumpenball. Die Veranstaltung findet am 23. Februar im Vereinshaus statt.. Von 15 bis 18 Uhr sind alle Jugendlichen unter 14 Jahre eingeladen, ab 19.30 Uhr alle Jugendlichen an 15 Jahren. Die KJG hofft ein interessantes Programm bieten zu können. Für Musik sorgen die Diskjockeys "Chappi" und "Manni". Abends findet neben einer Verlosung, eine Oldie-Hitparade und einigen Büttenreden auch eine Kostümprämierung statt. Für Besucher, die kostümiert erscheinen, beträgt der Eintritt 2 DM, für unkostümierte Jugendliche 3 DM. Die KJG hofft, daß diese Veranstaltung ein Erfolg wird und zu einem festen Bestandteil im Angebot der Ascheberger Festivitäten.

Brand rasch unter Kontrolle
26. Februar 1974

Aus ungeklärter Ursache brach am Sonntagabend in der Schreinerei Josef Stattmann in der Westerbauerschaft ein Feuer aus, das glücklicherweise keinen nennenswerten Schaden anrichtete. Um 20.55 Uhr wurde die Feuerwehr alarmiert, die sofort ausrückte und das Feuer, das in einem Sägespänehaufen entstanden war, bald unter Kontrolle hatte.

Kanalisation
28. Februar 1974

Die Kanalisation hält unsere Gemeinde schon seit Jahren in Atem. Immer wieder müssen weitere Straßen aufgerissen werden, um die Sammler zu verlegen. Neuerdings sind die Arbeiten bis in den Burgwall vorgeschritten. Zwischenzeitlich hat die Gemeinde jedoch schon Straßen, in denen der Kanal liegt, wieder in einem guten Zustand versetzt.

Seit 15 Jahren ist Ascheberg seine neue Heimat
16. März 1974

Heute vollendet der erzbischöfliche Konsistorialrat Norbert Felsmann sein 75. Lebensjahr. Er wurde am 16. März 1899 in Leobschütz in Oberschlesien geboren. Nach Abitur und Kriegsdienst bei der schweren Artillerie in Frankreich und dem Studium der Theologie an der Universität Breslau wurde er am 17. März 1923 von Kardinal Bertram zum Priester geweiht. Nach kurzer Tätigkeit in Dreimühlen wurde er Pfarrverwalter in Babitz und kam 1924 als Kaplan in seine Vaterstadt Leobschütz, einer Pfarrgemeinde von 13 000 Seelen mit einem blühenden katholischen Vereinsleben.

Erst Ende 1959 kam der Jubilar in die Bundesrepublik in die Diözese Münster, weil die meisten seiner 1945/46 ausgesiedelten deutschen Pfarrkinder hier eine neue Heimat gefunden hatten. Natürlich war er hier fremd, und als er sich bei dem damaligen Bischof Keller meldete, bot er ihm an, nach Ascheberg zu gehen.

Seitdem sind 15 Jahre vergangen und Ascheberg ist ihm wirklich zur Heimat geworden, die er mit keinem anderen Ort vertauschen möchte. Seine große Verbundenheit mit allen Teile der Bevölkerung wurde besonders im Vorjahre deutlich aus Anlaß seines goldenen Priesterjubiläums, dessen Feier noch in aller Erinnerung ist.

Mädchenschule
16. März 1974

Die Mädchenschule an der Himmelstraße wurde abgebrochen. Hier soll die neue Volksbank entstehen.

Schwache Wahlbeteiligung
27. März 1974

Mit 16,4 % Wahlbeteiligung zum Pfarrgemeinderat liegt die Beteiligung unter der von 1971. Gewählt wurden: Luise Bölling, Franz Dornhegge, Leo Droppelmann, Mechtild Goß, Margret Hattrup, Ludger Raters.

100 Jahre Uhren Höhne
28. März 1974

Ein nicht gerade alltägliches Jubiläum wird im Hause Höhne an der Sandstraße gefeiert. An diesem 28. März nämlich besteht das Uhrenfachgeschäft 100 Jahre. Der am 21. Februar 1841 geborene Bernhard Höhne gründete im Jahre 1874 das Optiker- und Uhrenfachgeschäft Bernhard Höhne. Als er im Jahre 1905 verstarb übernahm sein Sohn Franz Bernhard Höhne das Geschäft. Und vor 22 Jahren schließlich, 1952 übernahm dessen Sohn Paul das Geschäft. Brillen gibt es im Hause Höhne zwar nicht nur, aber dafür erwartet den Kunden ein wohlsortiertes Angebot an Geschenkartikeln. Als besonderes Jubiläumsstück steht eine hundert Jahre alte Standuhr im Verkaufsraum. Wir wünschen den Geschäftsleuten Paul und Anni Höhne zum Jubiläum alles Gute.

Ein Bagger für den Friedhof
02. April 1974

Die Gemeinde wird für die Aushebung der Gräber auf den Friedhöfen in Ascheberg und Davensberg einen Bagger anschaffen. Er wird rund 46.600 DM kosten. Er war notwendig geworden, da niemand mehr bereit war, die Gräber von Hand auszuheben.

WEPU vernichtet
Katastrophe am Karsamstag drei Millionen Brandschaden
16. April 1974

Durch ein Großfeuer ist in der Nacht zum Osterfest eine der größten Brotfabriken der Bundesrepublik, die Firma Merten ("WEPU") , vernichtet worden. Wie die Polizei gestern mitteilte, entstand ein Sachschaden von mindestens drei Millionen Mark. Die genaue Brandursache steht noch nicht fest, doch gehen die Behörden nach ersten Ermittlungen von einem Defekt im elektrischen System aus.

WEPU-Belegschaft konnte aufatmen
Gehälter für ein Jahr gesichert
17. April 1974

Die Belegschaft der am Karsamstag abgebrannten Brotfabrik WEPU atmet hörbar auf, als ihnen Unternehmensberater Siegbert Schidlowski gestern Nachmittag mitteilte, daß die Unternehmenssleitung eine Betriebsunterbrechungsversicherung abgeschlossen hat, die das Einkommen der Belegschaft für die Dauer von zwölf Monaten gewährleistet.

Der Bann ist gebrochen - Keine Schuld am Brand
18. April 1974

Der Bann ist gebrochen: Geschäftsleitung und Belegschaft der Brotfabrik Merten ("WEPU") können endgültig aufatmen. Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei haben gestern Nachmittag bekannt gegeben, daß der Brand am Karsamstag, bei dem die Backanlagen der Fabrik abgebrannt waren, auf Grund eines technischen Versagens ausgelöst wurde, das nicht auf menschliche Fehler zurückzuführen ist. Allerdings erklärte der Brandsachverständige Krabbe, daß der Schaden sich nicht, wie bisher angenommen, auf drei Millionen DM beläuft, sondern wahrscheinlich sechs Millionen und unter Einrechnung aller Eventualitäten bis zu acht Millionen DM betragen wird.

Acht Boxen eingeweiht - Langer Wunsch erfüllt
22. April 1974

Als die Mitglieder des Reit- und Fahrvereins kurz vor Weihnachten mit dem Erweiterungsbau der Stallungen begannen, gingen sie daran, sich einen lange gehegten Wunsch zu erfüllen: Acht Boxen, dringend erforderlich und schon seit langem gewünscht, sollten entstehen.

Die Mitglieder waren sich dann auch schnell einig, daß die Vereinskasse nicht über die Maßen strapaziert werden sollte und so half jeder mit, das Gebäude zu erstellen.

Zur offiziellen Einweihung am Samstag war Pfarrer Hugo Horstmann eingeladen worden, der gerne zugestimmt hatte, den Neubau einzusegnen.

Neubildung der Gemeinde - Wünsche erfüllt
10. Mai 1974

"Es bedeutet für Ascheberg sehr viel, nämlich, daß der Hauptwunsch, die Erhaltung der Selbständigkeit, erfüllt wurde. Die zweite Forderung war, im Raume Lüdinghausen zu bleiben. Auch dieser wurde entsprochen in Abänderung der Gesetzesvorlage.

Wir Ascheberger sind insofern erfreut darüber, als Warendorf verkehrsmäßig ungünstig liegt, und auch zum Raume Lüdinghausen mehr Beziehungen bestehen. Insbesondere besuchen die Kinder die höheren Schulen in Lüdinghausen, soweit nicht ein kleiner Teil nach Münster und Werne fährt.

Die Zusammenlegung von Herbern und Ascheberg zur neuen Gemeinde Ascheberg ging nicht von der Gemeinde Ascheberg aus, sondern von den Neuordnern. Die neue Gemeinde wird künftig keine reiche Gemeinde sein, sie ist ärmer als bisher.

Der Gesetzgeber erwartet, daß Ascheberg als Verwaltungs- und als gewerblicher Schwerpunkt der neuen Gemeinde ausgebildet wird.

Die Neugliederung wird für die Gemeinden Herbern und Ascheberg noch viele Probleme bringen, über die von den zuständigen Gremien zu beraten und zu entscheiden ist".

Dieses sagte Gemeindedirektor Bernhard Rothers aus Anlaß der neugebildeten Gemeinde Ascheberg.

Auch MGV Cäcilia auf Bierdeckel
17. Mai 1974

Was den Lüdinghauser Automobilisten aus Anlaß des Westfalenringrennens am Himmelfahrtstag recht ist, ist dem MGV Cäcilia billig.

Aus Anlaß seines 100jährigen Bestehens fand sich auch hier die Iserlohner Brauerei bereit, einen Bierdeckel herauszugeben, um zur Popularität des Ereignisses, das die Sänger im Juli feiern wollen, beizutragen. Die Auflage beträgt mehrere tausend Stück.

Zelterplakette ist in Ascheberg angekommen
20. Mai 1974

Das also war er, der erste Höhepunkt im Jubiläumsjahr des MGV Cäcilia: Die Verleihung der Zelterplakette durch den Kultusminister Jürgen Girgensohn im Großen Saal des Aachener Rathauses.

Bernhard Jürgens, 1. Vorsitzender des MGV, nahm diese wertvolle Auszeichnung gestern morgen aus der Hand des Kultusministers entgegen. Außer dem Vorsitzenden waren weitere drei aktive Sänger sowie Bürgermeister Walter Bose und Gemeindedirektor Bernhard Rothers nach Aachen gefahren.

Sprühdose im Herd: 7.000 DM Schaden
21. Mai 1974

Gerade sollte die Familie zum Mittagessen gerufen werden, da passierte es am Samstag auf dem Hofe Stummann in der Osterbauerschaft: der Heizungsherd in der Küche explodierte. Die Explosionswelle riß Türen aus der Verankerung und das Küchenfenster heraus. Der Sohn des Hauses erlitt leichte Brandverletzungen und die Tochter bekam einen Schock. Und das war so gekommen: Man hatte einige Kübel Abfall in den Herd zum Verbrennen entleert. Darunter befand sich auch eine Sprühdose. Und diese löste die Explosion aus. Die herbeigerufene Feuerwehr kommt das entstehende Feuer sofort unter Kontrolle bringen. Den entstandenen Schaden schätzt die Polizei auf ca. 7.000 DM.

Ein Fernsehsessel für Schwester Gerberta
30. Mai 1974

Feststimmung herrschte gestern im St. Lambertushospital. Es galt das Goldene Ordensjubiläum von Schwester Gerberta zu begehen. Dem offiziellen Empfang war ein Gottesdienst in der Pfarrkirche voraufgegangen. Zur anschließenden Gratulationscour, die mit einem gemeinsamen Lied und einer kurzen Ansprache von Schwester Oberin eingeleitet wurde, sprach zunächst Pastor Hugo Horstmann Worte des Dankes, die er mit einem kleinen plattdeutschen Gedicht von Augustin Wibbelt beschloß. Namens der politischen Gemeinde überreichte Bürgermeister Walter Bose einen Fernsehsessel für kommende ruhige Stunden.

Die "Leoparden" aus Zaire kommen - Haus Reher unter Polizeischutz
31. Mai 1974

Morgen ist es also soweit. "Die Leoparden" - Zaires Nationalmannschaft - werden in ihr Weltmeisterschaftsquartier Jagdschlößchen Einzug halten. Die Kicker werden zwischen 13 und 14 Uhr erwartet.

Erste Runde geht klar an Autogrammjäger
04. Juni 1974

Es ist kurz vor 13 Uhr, als der vom Deutschen Fußballbund gecharterte Bus in den Schockfarben Grün und Gelb mit dem Frankfurter Kennzeichen F-WM 126 in die enge Himmelstraße vor dem Hotel "Jagdschlösschen" einbiegt. Für 30 Kinder, ein Dutzend Polizeibeamte, die gastgebende Familie Reher und ein paar neugierige Kellner hat die Fußballweltmeisterschaft 1974 begonnen. Die "Schwarzen Leoparden" aus Zaire erschienen auf der Szene. Masamba Kilasu und seine Kameraden waren sofort von jungen Autogrammjägern umlagert.

Paul Reher neuer König
10. Juni 1974

"Feucht wird's bei jedem Schützenfest" heißt es, doch beim diesjährigen Bürgerschützenfest wurde es der Feuchtigkeit denn doch zuviel. Was am Samstagmorgen zunächst bei strahlendem Wetter begonnen hatte, verwässerte dann bereits vor dem Königsschuss.

Ein Vogel fällt ja für gewöhnlich nicht nach einer Stunde. Doch die Widerstandsfähigkeit des diesjährigen Tieres versetzte auch alte Hasen in Erstaunen. Selbst der Dauerbeschuss mit "dicken Dingern" konnte den Vogel nicht erschüttern. Schließlich half nichts mehr. Die Jungschützen mussten heran und das Tier erst einmal herunterholen. Der Vogel wurde gelockert und aufgesetzt. Auch dann brauchte es noch etlicher Patronen, bis Paul Reher schließlich der erlösende Schuß gelang. Im strömenden Regen und völlig durchnäßt wurde er von seinen Vereinskameraden auf die Schulter gehoben.

Doch Schützenfest ist Schützenfest und trotz des Regens setzte sich wenige Minuten vor drei Uhr der Festzug in Richtung Forsthoff in Bewegung. Bei einem stimmungsvollen Fest - die Musik war in diesem Jahr von Anfang an dabei huldigten die Schützen ihrem neuen König und seiner Königin.

St. Lambertus-Kirche
20. Juni 1974

Ein Blitzschlag zerstörte am Montag einen Glockenmotor im Kirchturm. Außerdem wurde auch ein Motor der Kirchturmuhr beschädigt. Mit den Reparaturarbeiten ist bereits begonnen worden.

Die Zaire-Fußballer verscherbelten gestern ihre Restbestände an DM
25. Juni 1974

Weit vor der normalen Geschäftszeit wurde gestern morgen Bürgermeister Walter Bose aus den Federn getrommelt. Vor der Tür seiner Drogerie stand ein schwarzer Mann aus Zaire und begehrte Einlaß. Wenig später hatte Bose, noch bevor der Tag richtig begonnen hatte, mit dem Verkauf von Fotogeräten ein gutes Geschäft gemacht. Wie Bose erging es gestern noch zahlreichen Geschäftsleuten in und um Ascheberg. Zaires Nationalmannschaft nebst Anhang verscherbelte den respektablen Restbestand an DM. Bei einem Taschengeld von täglich 120 DM und anderen Zuwendungen sahen sich Mobutus Abgesandte in der Lage, sich mit kapitalistischen Konsumgütern groß einzudecken. Angefangen bei Stereogeräten, tragbaren Farbfernsehern und Fotogeräten bis hin zu Nähmaschinen, Textilien und teurem Schnickschnack sorgten die Zairer für soviel Flugballast, daß extra eine Sondermaschine nach Frankfurt beordert werden muß, um sie heim ins afrikanische Reich zu holen. Ob so blendender Geschäfte sah sich ein Kaufmann sogar veranlaßt, dem Jagdschlößchen Besitzer einen Blumenstrauß zukommen zu lassen - man kann nie wissen ..........

St. Lambertus
29. Juni 1974

Gerd Fasselt, Kaplan an der Heilig-Geist in Münster wird Nachfolger von Kaplan Schwarte in Ascheberg, der bekanntlich vom Bischof in Rees am Niederrhein einen neuen Wirkungskreis zugewiesen bekommen hat.

Waldfest der KAB St. Josef
02. Juli 1974

Für Freunde und Gönner veranstaltete die KAB St. Josef wie in jedem Jahr ein Waldfest. Die Kinder hatten die Möglichkeit, sich bei den verschiedenen Spielen wie Torwandschießen, Dosenwerfen und Glücksraddrehen den Nachmittag zu vertreiben. Für die Erwachsenen gab es eine Biertheke, für die Frauen hatte man einen mit viel Blumen bestückten Kaffeetisch bereitgestellt. Wie zuletzt zu hören war, freuten sich die Kinder schon wieder auf das nächste Waldfest.

Schützenbruderschaft St. Lambertus
06. Juli 1974

Schützenfest, Programmänderung wegen der Fußballweltmeisterschaft. Um 9 Uhr ist eine hl. Messe, anschließend Marsch nach Füchtling zum Vogelschießen, danach Königsproklamation.

Königspaar: Bernhard I. Baumhöver und Ehefrau Maria I.

Um 19.30 Uhr öffentlicher Ball im Festzelt.

Erfreulicher Auftakt
Bemerkenswertes Jubiläumskonzert des MGV Cäcilia
08. Juli 1974

Ein gekonntes Jubiläumskonzert bildete gestern Abend in der Aula der Realschule einen bemerkenswerten Auftakt zu den Jubiläumsfeierlichkeiten des MGV. Die Organisation war perfekt und die Darbietungen des durch den Dattelner Realschulkinderchor verstärkten MGV verleitete die zahlreichen Zuhörer immer wieder zur spontanen Beifallsbekundungen. "Das muß ja einfach gut gehen", ließ ein aktiver Sänger nach dem Konzert verlauten, "nachdem wir heute Nachmittag Weltmeister geworden sind!" Der Sieg in München schien überhaupt das Herz so manchen Sängers erleichtert zu haben, denn da wurde frei und ungezwungen gesungen, nichts gekünstelt oder gestellt. Nicht zuletzt aber trugen auch die zahlreichen intensiven Chorproben zu diesem erfreulichen Abend bei.

Viele Ständchen für den MGV Cäcilia
100jähriges wurde groß gefeiert
15. Juli 1974

Es war ein heiteres, dem Ereignis angemessenes Fest, ein unbeschwertes und voll praller Lebensfreude. MGV Cäcilia wurde 100 Jahre alt, und da wollte - so schien es - jeder dabei sein. Die Ascheberger waren's wie kaum jemals zuvor. Und die Auswärtigen kamen ebenso in hellen Scharen. Sangesbrüder von überall her erwiesen dem Geburtstagskind, das sich unter Führung seines Präsidenten Bernhard Jürgens frisch wie eh und je präsentierte, ihre Reverenz. Eingerahmt wurde alles am gestrigen Nachmittag vom Kreissängerfest, in dieser Form sicherlich das letzte Mal, denn der Kreis Lüdinghausen wird im kommenden Jahr nicht mehr bestehen. In Erinnerung brachte dies übrigens der Kirchenchor Herbern, der mit seinem Beitrag "Treue Heimat" auf den Boden der politischen Tatsache zurückführte.

MGV ehrte 19 Jubilare
Stürmischer Beifall beim Frühschoppen
16. Juli 1974

Die Ehrung des ersten Vorsitzenden Bernhard Jürgens wurde durch den Ehrenchorleiter Heinrich Kroes vorgenommen, der am vergangenen Samstag zum Ehrenchorleiter ernannt worden war. Für die organisatorischen Leistungen, an denen Bernhard Jürgens keinen geringen Anteil hatte, wurde ihm besondere Ehre zuteil. Neben der Silbernadel des Deutschen Sängerbundes für 25jährige Mitgliedschaft überreichte ihm der Ehrenchorleiter einen großen Blumenstrauß.

Die goldene Nadel des Deutschen Sängerbundes für 50jährige Mitgliedschaft erhielten: Gottfried Hattrup, Anton Baumhöver, Franz Witthoff und Heinrich Stenkamp.

Die goldene Nadel des Sängerbundes von Nordrhein-Westfalen für 40jährige Mitgliedschaft erhielten: Ferdinand Uhlmann, Otto Stenkamp, Josef Plässer, Heinrich Lepping, Alfons Schilling und Karl Drees.

Außer Bernhard Jürgens erhielten noch die silberne Nadel des Deutschen Sängerbundes: Johann Steinbach, Melchior Greive, Paul Höhne, Alois Hattrup, Josef Raters, Josef Niemann und Franz Brüggemann.

Glück kommt aus der Luft
Bernhard Mangels gewann Ausstellungswettbewerb
26. Juli 1974

Der Tag wird kommen in diesem Jahr, an dem Bernhard Mangels, Besitzer des Sparmarkts Mangels an der Sandstraße, mit seiner Frau nach Düsseldorf fahren, dort einen Linienjet besteigen und nach München fliegen. Daselbst wird er im Hilton residieren und von dort aus an einem Wochenende durch München bummeln. Kosten wird ihn das ganze Unternehmen nichts, denn diese Wochenendreise hat er gewonnen.

Und das kam so: Der Vertreter der chemischen Fabrik Höhn und Höhn, die unter anderem "Ako Pads" herstellt, ließ sich von Bernhard Mangels eine Karte abstempeln, mit der der Geschäftsmann seine Teilnahme an einem Dekorier- und Ausstellungswettbewerb zusagte. Erster Preis war der Flug nach München. "Ich hatte schon gar nicht mehr daran gedacht", erklärte Bernhard Mangels gestern, "als heute morgen dieser Brief ankam und mir mitgeteilt wurde, daß ich den ersten Preis gemacht habe." Sichtlich frohgelaunt erklärt er weiter: "Und das tollste, das kommt ja noch, denn auch der Ausrichter des Wettbewerbes wird dem Sieger die Flug- und Hotelkarten per Hubschrauber am Dienstagvormittag nach Ascheberg bringen.

Jakobi-Kirmes
29. Juli 1974

In Ascheberg geht es wieder rund. Die Büchsen der Schießstände werden auch in diesem Jahr wieder eifrig benutzt. Für 150 Punkte gab es einen Elefanten. Seit 50 Jahren kommt Otto Gehner zur Kirmes nach Ascheberg. Sein Kinderkarussell erfreut die Herzen der Kinder. Mit einem Wappenteller ehrte Gemeindedirektor Bernhard Rothers Otto Gehner für seine Treue zu Ascheberg.

Hubert Schulze Pellengahr wird 75 Jahr
Ein Mann der ersten Stunde
16. August 1974

Auf dem Hofe Schulze Pellengahr faßte gestern morgen die große Diele kaum alle Gäste. Sie waren gekommen, um dem Hausherrn ihre Glückwünsche zur Vollendung seines 75 Lebensjahres auszusprechen.

Der erste Gratulant war Pfarrer Hugo Horstmann, der namens der kath. Kirchengemeinde Glückwünsche und ein Geschenk überreichte. Hubert Schulze Pellengahr war nämlich 25 Jahre Mitglied des Kirchenvorstandes gewesen.

Noch ehe der Pfarrer seine Wünsche angebracht hatte, blies eine Jägergruppe zu Ehren des Geburtstagskindes auf dem Hof. Und dann riß der Strom der Gratulanten nicht mehr ab. für den Kreis waren OKD Goß und Verwaltungsdirektor Niethe sowie Kreisbauleiter Dr. Kalesky gekommen.

Für die Gemeinde gratulierte Bürgermeister Walter Bose und Gemeindedirektor Bernhard Rothers, die dem Jubilar einen Wandteller überreichten.

Königsschießen bei der KAB St. Josef
26. August 1974

Eine runde Sache war auch in diesem Jahr wieder das Schützenfest der KAB St. Josef, das diesmal auf dem Schießstand der Gaststätte Eickholt gefeiert wurde. Schönstes Wetter hatte zu jener guten Stimmung beigetragen, die ihren Höhepunkt fand, als Hans Drüppel mit dem 276. Schuß den Rest des hartnäckigen Vogels von der Stange geholt hatte.

König August regiert
26. August 1974

Es war nicht nur ein spannender und harter Kampf an der Vogelstange auf der Vogelweide, wo gestern Nachmittag Kolping und Berg und Tal ihr Schützenfest feierten. Der Vogel erwies sich als sehr langlebig, reagierte auf viele Schüsse nur mit einer Drehung, doch schließlich schaffte August Kleykamp den alles entscheidenden Schuß und holte den arg zerzausten Vogel, von seinem Bruder Heinz Kleykamp gezimmert, von der Stange. Auf dem traditionellen Königsball, im Vereinshaus, hatten dann die Schützenbrüder die Möglichkeit, die neue Königin zu bewundern, Maria,, die Ehefrau von August Kleykamp.

Standesamt ist 100 Jahre alt
Die erste Eintragung war die "Geburt eines weiblichen Geschlechtes"
14. September 1974

Vor 100 Jahren trug der Standesbeamte Neuhaus in das Geburtsregister des neu errichteten Standesamtes Ascheberg (Westfalen) ein:

"Ascheberg, am 5. Oktober 1874. Vor dem unterzeichneten Standesbeamten erschien heute der Person nach bekannt der Kötter Bernhard Nolde, wohnhaft in Ascheberg, Bauerschaft Oster Nr. 72, katholischer Religion, und zeigte an, daß von der Elisabeth Nolde geborene Bitter, seiner Ehefrau, katholischer Religion, wohnhaft bei ihm zu Ascheberg, Bauerschaft Oster am dritten Oktober des Jahres tausend acht hundert siebenzig und vier morgens um zwei Uhr ein Kind weiblichen Geschlechts geboren worden sei, welches die Vornamen Maria Anna erhalten habe."

Es war die erste Beurkundung des Standesamtes Ascheberg.

Das uralte Spiel um St. Lambertus
23. September 1974

In der Gemeinde Ascheberg begannen am Wochenende die Feierlichkeiten aus Anlaß der 450. Wiederkehr des Kirchbaues St. Lambertus. Im sakralen Bereich standen Pontifikalamt mit Weihbischof Lettmann am Sonntagmorgen und das Festkonzert, des Kammerorchesters "pro musika" und des Kirchenchores, am gestrigen Abend im Mittelpunkt des Geschehens.

Bereits am Samstag fand die Eröffnung einer Ausstellung im Saal der Gemeindeverwaltung unter dem Thema "Kult- und Kulturgut der Pfarrgemeinde" statt. Am Samstagabend wurde dann auf dem Kirchplatz das Lambertusspiel in Szene gesetzt, bei dem die Kinder die Hauptpersonen waren. Der festlich geschmückte Lambertusstuhl wurde von den Kindern umtanzt, während viele andere mir ihren bunten Fackeln Spalier standen. Nach dem Bauernspiel wurde ein großer Umzug durch das Dorf gehalten.

"Es war eine Woche lang ein großes Fest"
30. September 1974

Mit einem heiter beschwingten Pfarrfamilienfest beendete die katholische Kirchengemeinde St. Lambertus am Samstag der Reigen der Festivitäten zum 450jährigen Kirchbaujubiläum und machte nochmals eindrucksvoll deutlich, daß sie würdige Anlässe zu feiern versteht. Pfarrer Hugo Horstmann vermochte die Stimmung in einem einzigen Satz festzuhalten: "Es war eine Woche lang ein großes Fest." Und dieses Fest hatte bei weitem nicht immer ernsten, besinnlichen Charakter, wie man an der Stimmung im Vereinshaus, am Samstagabend, feststellen konnte.

Nachruf
04. Oktober 1974

Der Schreinermeister und Bauingenieur Josef Stattmann verschied am 2. Oktober 1974 im Alter von 73 Jahren. Der Verstorbene hat sich neben seiner Berufsarbeit als Leiter seines Schreinereibetriebes im starken Maße den öffentlichen Belangen gewidmet, und zwar u.a. in den Gremien der Kirchengemeinde, der Spar- und Darlehenskasse und der politischen Gemeinde.

Von Oktober 1967 bis November 1969 war er Bürgermeister, nach dem er seit November 1956 als Ratsmitglied seine Kenntnisse und Erfahrungen in den Dienst der Allgemeinheit gestellt hatte. Josef Stattmann war bei der Bevölkerung seiner Heimatgemeinde beliebt und hochgeachtet, besonders wegen seines frohen und ausgleichenden Wesens, aber auch wegen seines klaren Urteiles und seines praktischen Sinnes für die Lösung der Probleme.

Der Verstorbene hat sich um die Bürger seiner Gemeinde sehr verdient gemacht.

Wir werden sein Andenken stets in Ehren halten.

Das Skatspiel ist sein Hobby
Goldhochzeit der Eheleute Olbrich
18. Oktober 1974

Das Fest der goldenen Hochzeit feiern heute das Ehepaar Felix und Agnes Obrich, Ludgeristraße 3, der wie seine Frau Agnes gebürtig aus dem Kreis Glatz in Schlesien stammt, ist gelernter Bauhandwerker. Als Soldat nahm er am 2. Weltkrieg teil und geriet in russische Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Entlassung im Mai 1949 fand er seine Familie in Ascheberg wieder, wohin sie infolge der Kriegswirren nach Kriegsende kam.

Zunächst war man auf dem Hofe Stummann in der Osterbauerschaft untergebracht. Seit 1959 wohnt das Jubelpaar, das noch sehr rüstig ist, im Hause seines Sohnes Max. Regelmäßig trifft sich Felix Olbrich jeden Dienstag mit Skatfreunden in der Altenbegegnungsstätte. Seine Frau Agnes zum Hobby ihres Mannes: "Dienstagnachmittags läßt er alles liegen und stehen!"

Dem Jubelpaar werden die Glückwünsche der Stadt Castrop-Rauxel als Partnerstadt über Stadt und Kreis Neurode, Schlesien, übermittelt.

Vermißter Rentner vor 8 Tagen in Holland gestorben
23. Oktober 1974

Der seit zehn Tagen vermißte Rentner Bernhard Recker ist, wie jetzt bekannt wurde, bereits am 15. Oktober im Krankenhaus Hengelo (Holland) gestorben. Die Polizei hatte ihn in einem Graben gefunden und ins Krankenhaus bringen lassen, wo er noch in der gleichen Nacht starb. Die Identifizierung des 68jährigen konnte in Zusammenarbeit der holländischen Polizei mit der Gronauer und Lüdinghauser sowie einer Verwandten in Gronau erfolgen. Diese hatte die Suchmeldung in der Gronauer Nachrichten gelesen. Bernhard Recker war bekanntlich in den frühen Morgenstunden aus Ascheberg mit dem Fahrrad abgefahren und nicht mehr am gleichen Tage zurückgekehrt. Er starb, wie die holländische Polizei mitteilte, eines natürlichen Todes.

Gegenbesuch
07. November 1974

Zu einem Gegenbesuch nach Ascheberg kam gestern nachmittag der Gemeinderat Herbern. Auf dem Parkplatz hinter der Verwaltung begrüßten Bürgermeister Walter Bose und Gemeindedirektor Bernhard Rothers und eine Anzahl Gemeindevertreter die Gäste aus der Nachbargemeinde, die ab 01. Januar zu einem Ortsteil von Ascheberg wird. Einer kurzen Besprechung im Sitzungssaal folgte dann eine Besichtigung der Ortsteile Ascheberg und Davensberg. Wenn die Herberner nicht gerade mit wehenden Fahnen sich dem neuen Gemeindeverband anschließen, so war die Begrüßung doch herzlich. Besonders Amtsdirektor Knaden und Bürgermeister Schütte-Nütgen erwiderten die Begrüßung in Ascheberg mit sichtlicher Herzlichkeit.

Schützenbruderschaft St. Lambertus
08. November 1974

Auf der Generalversammlung bei Brüggemann löst Ewald Dornhegge den langjährigen Schriftführer / Kassierer Viktor Bultmann ab. Am gleichen Abend wird Bernhard Frenster als Nachfolger von Wilhelm Westhues zum Oberst gewählt. Im Offizierscorps vollzieht sich auch auf anderen Positionen ein Generationswechsel.

50 Reiter bei der Hubertusjagd
20. November 1974

Roß und Reiter hatten es diesmal auf dem glitschigen Boden in Schlingermanns Weide besonders schwer beim Greifen nach der Lunte.

Bei den Junioren wurde Peter Walz Fuchsmajor, bei den Gästen des Reitervereins "von Nagel" Herbern schaffte es Willy Beutelmann, und bei den Ascheberger Senioren wurde es nach vorangegangenen Gruppenentscheidungen Theo Bonkhoff.

500. Decke für Leprakranke
25. November 1974

In einem kleinen Rahmen feierten 25 Damen der Altenbegegnungsstätte einen erfreulichen Anlaß. die Strickerinnen und Näherinnen, die sich montags regelmäßig in der Gruppe zur Werkarbeit zusammenfinden, konnten die 500. Decke vorzeigen. Dabei waren auch genähte, leichte Decken, die auf den Leprastationen der Tropenkrankenhäuser Verwendung finden.

Erich Hattrup Oberbrandmeister
05. Dezember 1974

Grund zum Feiern hatte die Freiwillige Feuerwehr auf ihrer turnusmäßigen Montagsversammlung in der Gaststätte Bultmann. Erich Hattrup (33), Gemeindebrandmeister, konnte aus den Händen von Gemeindedirektor Rothers die Ernennungsurkunde zum Oberbrandmeister in Empfang nehmen. Grund für diese Beförderung sind letztlich seine Verdienste, die er sich in den letzten Jahren erworben hat und seine besondere persönliche Eignung.

1975



Verwaltung geteilt
03. Januar 1975

Aus räumlichen Gründen muß die Verwaltung der neuen Gemeinde Ascheberg nach dem Zusammenschluß getrennt in den Ortsteilen Herbern und Ascheberg untergebracht werden. Während im Amtshaus in Herbern die Finanzverwaltung einschließlich Gemeindekasse, das Schul- und Kulturamt sowie eine Verwaltungsstelle untergebracht sind, haben im Amtshaus in Ascheberg das Hauptamt, das Ortnungsamt einschließlich Standesamt und das Bauamt ihren Sitz. Diese räumliche Trennung wird sowohl für die Bürger als auch für den Verwaltungsablauf Schwierigkeiten mit sich bringen. Dennoch wird die Gemeindeverwaltung jederzeit bemüht sein, den Anliegen der Bürger gerecht zu werden.

Laienbühne erntet wieder Erfolge!
06. Januar 1975

Ebenso wie im vergangenen Jahr war diesmal das plattdeutsche Bühnenstück "Kiärmes in`t Duorp" der Laienspielschar der Kolpingfamilie ein großer Erfolg für Schauspieler und Zuschauer. Bei den ersten beiden von insgesamt vier Vorstellungen war das Vereinshaus immer bis auf den letzten Platz besetzt.

Kinder spielen schon in der Januarsonne
23. Januar 1975

Ein nicht alltägliches Bild konnten in diesen Tagen Passanten am Kindergarten beobachten. Kurz vor der Mittagspause waren die Spielgeräte vor dem Kindergarten so stark frequentiert wie an den schönsten Sommertagen. Die mildesten Januartage seit Menschengedenken hatte diese Idylle geschaffen. Statt der sonst üblichen Schneeballschlacht amüsierten sich die Kleinen an den fest montierten Spielgeräten.

Wache rund um die Uhr
24. Januar 1975

Der Unfallrettungsdienst des DRK ist in den letzten Jahren erheblich erweitert worden. Seit Anfang des Jahres 1975 ist die Außenstelle der Unfallrettungsstation Lüdinghausen im St. Lambertus-Krankenhaus rund um die Uhr besetzt. Jedes Fahrzeug ist mit zwei ausgebildeten Kräften einsatzbereit. Die Station Ascheberg ist unter der Rufnummer 210 bei Tag und Nacht zu erreichen.

Das Brennereistübchen wird heute eröffnet
01. Februar 1975

Die Ortskernsanierung macht sichtbare Fortschritte. Ab heute ist ein weiterer Schritt getan: Der Neubau der Firma Heydt an der Sandstraße steht. Die rustikale Fassade fügt sich harmonisch zu der übrigen Bebauung. Im Erdgeschoß wurden zwei Ladenlokale angesiedelt, die beide in Zukunft wohl über mangelden Kundenstrom nicht werden klagen können.

Hans und Brigitte Krüper, bisher Pächter der Gaststätte "Am Brunnen" übernehmen von heute an Heydt`s Brennereistübchen.

Viel Bein beim MGV - Karneval
04. Februar 1975

Zum "Fest des Jahres" wurde am Sonntagabend im rappelvollen Saal Bultmann das traditionelle Karnevalsfest des MGV Cäcilia. Da blieb kein Auge trocken. Das bunte, abwechslungsreiche Programm bot für jeden Geschmack etwas. Ein charmanter Conférencier, der die Ansagen mit viel Witz und Humor zu würzen wußte, war "Pilo" Heinz Lakenbrink. Er brachte die richtige Stimmung "ins Haus". Ein Höhepunkt im Programm war sicherlich das Ballett, dessen Auftritt mit viel Beifall belohnt wurde.

Reinerlös nach Nordkirchen
05. Januar 1975

2.150 DM betrug der Reinerlös, den die Laienspielschar der Kolpingfamilie mit ihrer Theateraufführung "Kiärmes in`t Duorp" unter der Leitung von Spielleiter Franz Heubrock in fünf Aufführungen eingespielt hatten. Der Vorsitzende der Kolpingfamilie Heinrich Fallenberg hatte jetzt Gelegenheit, diesen Betrag der Leiterin der Kinderheilstätte in Nordkirchen Schwester Laurentia zu übergeben.

"Ran-tip-tip" war nicht zu schlagen
11. Februar 1975

Der "Ran-tip-tip" bleibt Dorfmeister. Auch diesmal gelang es den anderen Kegelklubs nicht, den schon auf den ersten Platz abonnierten Klub zu schlagen. Mit 3.999 Holz konnte der "Ran-tip-tip" aus den Händen des Gemeindedirektors den begehrten Pokal entgegennehmen.

Josef Rodenstein macht weiter
13. Februar 1975

Seit genau 43 Jahren hält Josef Rodenstein dem Autohaus Wilhelm Dortmann jun. die Treue. Gemeinsam mit dem Firmengründer Wilhelm Dortmann sen. begann er 1932 den Betrieb mit aufzubauen. Mittlerweile 65 Jahre alt denkt er noch lange nicht daran, seinen Beruf als Tankwart an den Nagel zu hängen.

Auch im Alter anderen helfen
26, Februar 1975

"In unserer heutigen Zeit müssen wir den alten Menschen zeigen, daß auch sie wertvolle Mitglieder unserer Lebensgemeinschaft sind." Mit diesen Worten skizzierte Frau Luise Merten ihre Aufgabe in der Altenbegegnungsstätte. Zusammen mit zwölf ehrenamtlichen Helferinnen bemüht sich Frau Merten, eine häufig vorkommende Vereinsamung der alten Mitmenschen zu verhindern. In einem Gespräch vertrat sie die Ansicht, daß man den Dienst am alten Menschen viel mehr in den Vordergrund rücken müsse.

Scheune niedergebrannt
26. Februar 1975

Völlig abgebrannt ist gestern in den frühen Morgenstunden die Scheune der Familie Pape an der Ecke Lohstraße / Burgwall. Dank des schnellen Einsatzes durch die Freiwillige Feuerwehr konnte ein Übergreifen auf das Wohnhaus verhindert werden. Ebenso konnte der Hauseigentümer Pape das in dem alten Haus untergestellte Auto vor den schnell um sich greifenden Flammen in Sicherheit bringen. Nach den bisherigen Informationen sowohl der Polizei als auch der Feuerwehr konnte die Brandursache noch nicht ermittelt werden. Der Schaden wird auf 12.000 DM geschätzt.

Kirchplatz St. Lambertus
08. März 1975

Mit der vollkommenen Umgestaltung des Kirchplatzes ist in diesen Tagen begonnen worden. Im Rahmen der Ortskernsanierung erhält der Kirchplatz einen ganz neuen Unterbau der jeglichen Belastungen standhält und er wird gepflastert.

Die "Unverbesserlichen" sind Dorfmeister
18. März 1975

"Wenn es den Sport nicht schon gäbe, dann müßte er jetzt erfunden werden." Mit diesen Worten brachte Gemeindedirektor Bernhard Rothers sie Stimmung bei der Siegerehrung zu diesjährigen Dorfmeisterschaft der Keglerinnen auf den Höhepunkt. Jedoch war nicht nur die Atmosphäre, sondern auch der Kampfgeist einmal ausgezeichnet. In einem interessanten Zweikampf zwischen dem Vorjahressieger "Sandroller" und dem Klub "Die Unverbesserlichen" mußte der letztjährige Dorfmeister mit 5 Holz Unterschied den Titel an "Die Unverbesserlichen" abgeben, die insgesamt 3.380 Holz erzielen konnten.

12. April 1975

Die Gastwirtschaft "Am Brunnen", Surmann, muß dem neuen Zugang zum Katharinenplatz weichen. Sie wird abgebrochen.

Altenbegegnungsstätte
25. April 1975

Die Altenbegegnungsstätte soll eine Terrasse erhalten. die Gemeinde wird gibt einen Zuschuß von 5.000 DM. Durch entsprechende Bepflanzung soll die Fachwerkseite ein ganz neues Gesicht erhalten. Später, wenn das neue Gemeindezentrum St. Lambertus realisiert wird, soll das alte Haus am Kirchplatz abgebrochen werden. Dadurch soll ein alter Beschluß des Gemeinderates verwirklicht werden.

Feuerwehr füllt Becken
30. April 1975

Sozusagen das nützliche mit dem Angenehmen verbanden dieser Tage die Männer der Freiwilligen Feuerwehr miteinander. Sie füllten erstmals das neue Wasserbecken am Rathausplatz (Katharinenplatz) mit Wasser.

Dorfhelferin verabschiedet
01. Mai 1975

Wilhelmine Heimann, bekannt unter den Namen Fräulein Trütken, verläßt nach zehnjähriger Tätigkeit Ascheberg. Die Pfarrgemeinde St. Lambertus hatte zu einer kleinen Feierstunde eingeladen. Pfarrer Hugo Horstmann sprach den Dank der Pfarrgemeinde für die treue Hilfsbereitschaft in den Einsatzfamilien aus. Wörtlich sagte er: "Ihr Einsatz hat ein Stück christlichen Gemeindelebens heute glaubwürdig deutlich werden lassen." Als Zeichen des Dankes und der Anerkennung überreichte er ein Buchgeschenk und verband damit gute Wünsche für die Zukunft.

Greives Kapelle renoviert!
14. Mai 1975

Rechtzeitig zum Maimonat konnte die über einhundert Jahre alte Flur-, Hof- und Prozessionskapelle mit dem Bild der Schmerzhaften Mutter von den Mitgliedern der Schützenbruderschaft St. Katharina - Berg und Tal - wiederhergestellt und vom Präses, Pfarrer Hugo Horstmann, gesegnet werden.

In den letzten zehn Jahren war die Kapelle von pietätlosen Menschen mehrfach geschändet worden. Sie zerschlugen die Fenster, erbrachen die Tür, beschmutzten den Innenraum, bis eines Tages das Marienbild mit einer Eisenstange demoliert war.

Ortskernsanierung
15. Mai 1975

Unser Dorf ändert sein Gesicht. Im Zuge der Ortskernsanierung wurde gestern das Haus Hölscher (Sparding) an der Sandstraße abgebrochen. Alfred Hölscher baut aber neu.

Bürgermeister gewählt
23. Mai 1975

Wie zu erwarten, entschied sich der neue Rat während seiner ersten Sitzung nach den Kommunalwahlen für Bernhard Schütte-Nütgen als Bürgermeister.

Von 30 gültigen Stimmen entfielen auf den Kandidaten der CDU 21. Erich Binder, der von der SPD für dieses Amt vorgeschlagen worden war, erhielt neun Stimmen. Erster stellvertretender Bürgermeister wurde Ignatz Wagemann. Auf ihn entfielen 21 Stimmen bei sieben Enthaltungen.

Bürgerschützenfest
26. Mai 1975

Nach zähem Ringen um die Königswürde der Bürgerschützen fiel der Vogel am Samstag auf der Festwiese neben der Reithalle wenige Minuten vor 13 Uhr. Gerd Hartwig hatte den glücklichen Schuß getan. Zur Königin erwählte er sich seine Frau Roswitha.

Eltern als Schülerlotsen
29. Mai 1975

Die Sorge der Eltern um Gesundheit und Leben ihrer Kinder hat jetzt die Gemeinde veranlaßt, an zwei Stellen die Aufgaben eines Schülerlotsen selbst in die Hand zu nehmen. Vielleicht können sie sich sogar energischer durchsetzen als Jungen und Mädchen aus den Schulen, selbst wenn sie die bekannten Schülerlotsen-Ausrüstung tragen

Brand bei der "Bäuerlichen"
07. Juni 1975

Auf mindestens 20.000 DM schätzt die Kriminalpolizei Lüdinghausen den Brandschaden, der gestern morgen in einer Lagerhalle der Bäuerlichen Bezugs- und Absatzgenossenschaft in der Appelhofstraße entstanden ist.

50 gemeinsame Jahre
17. Juni 1975

Großes fest im Hause Rüschenschmidt! Heute feiern die Eheleute Anton und Margarete Rüschenschmidt, geb. Althoff, das Fest der "goldenen Hochzeit". Im Hause Steinfurter Straße 40 wird heute eine Menge los sein. Rund 50 Gratulanten werden erwartet. Im Jahre 1920 hatte Anton Rüschenschmidt seine aus Hamm stammende Frau kennengelernt. Geheiratet wurde erst, nachdem das Haus fertiggestellt war.

Spar-Klub trimmt sich
23. Juni 1975

Zu einer Fahrradtour trafen sich am Samstag die Mitglieder des Spar-Klubs Grün-Weiß. Vom Haus Klaverkamp aus ging der Ausflug über die "Spitze" in die Osterbauerschaft, wo auf dem Hofe Beuckmann eine kleine Rast mit Essen und "einigen Litern Pils" gemacht wurde. Von dort ging es zum Hofe Platvoet, auf dem die Besichtigung des Reitstalles anstand. Ein gemütliches Beisammensein am Ausgangspunkt beendete dann die "Trimm-dich-Tour".

Anlagen für Trauerhalle am Friedhof
28. Juni 1975

Als am Palmsonntag der neuen Trauerhalle auf dem Friedhof der kirchliche Segen erteilt wurde, mußten die Gläubigen durch Lehm und Matsch warten um in die Halle zu gelangen. Und nachher hatte man geraume Zeit zu tun, um alles wieder sauber zu bekommen. Diesem Übelstand soll jetzt abgeholfen werden. Der Gemeinderat gab in seiner Sitzung am Donnerstag einen Dringlichkeitsbeschluß nachträglich sein Plazet. Danach werden die Anlagen rund um die Friedhofshalle jetzt neu gestaltet. Damit dürfte auch ein Schlußstrich unter das leidige Problem Trauerhalle gezogen sein, mit dem sich der vorige Gemeinderat nicht immer zu seiner Freude befassen mußte. Auch die Verwaltung wird jetzt endlich aufatmen können.

Schützenbruderschaft St. Lambertus
05. Juli 1975

Schützenfest, Um 13.45 Uhr finden sich die Schützen zu einer Andacht in der Pfarrkirche ein. Anschließend ist der Marsch nach Füchtling zum Vogelschießen.

Um 19.30 Uhr ist öffentlicher Ball im Festzelt bei Brüggemann.

Königspaar: Josef I. Auferkamp und Ehefrau Erna I.

Gräber geschändet
09. Juli 1975

Auf dem Friedhof werden in letzter Zeit immer wieder Beschädigungen bzw. Diebstähle festgestellt. Von unbekannten Tätern wurden Grablampen beschädigt oder entwendet und die Bepflanzungen der Gräber zertreten.

Das Friedhofsamt bittet um Hinweise, die zu diesen Schändungen gemacht werden können.

Er wird noch besonders darauf hingewiesen, daß der Besuch des Friedhofes nur während der Tageszeit gestattet ist. Außerdem ist es nicht erlaubt, Tiere frei auf dem Friedhofsgelände laufen zu lassen. Mitgebrachte Hunde sind stets an der Leine zu führen.

Halbe Million Schaden nach Brand auf Bauernhof Paul Falke
Ursache Heuselbstentzündung / Menschen und Tiere unverletzt
11. Juli 1975

Bis auf die Grundmauern brannte in der Nacht zum Donnerstag der Bauernhof der Familie Paul Falke, Westerbauerschaft 26, nieder. Trotz des schnellen Eingreifens der Freiwilligen Feuerwehr Ascheberg, die später noch durch die Kameraden aus Davensberg, Herbern, Lüdinghausen, Nordkirchen und Südkirchen unterstützt wurde, konnte das völlige Ausbrennen des Hofes nicht mehr verhindert werden. Sowohl die Scheune als auch die Stallungen und das Wohnhaus wurden ein Opfer der Flammen. Der Sachschaden wird auf über 500.000 DM geschätzt.

Kirmes wird auf dem Kirchplatz gefeiert
29. Juli 1975

Am Wochenende geht es wieder hoch her. Man feiert das Fest des Jahres, die Jakobi-Kirmes. Noch vor wenigen Tagen sah man emsige Pflasterer auf dem Kirchplatz. Was vor einigen Wochen niemand für möglich hielt, ist dennoch wahr geworden. Die Kirmes kann wieder auf dem Kirchplatz aufgebaut werden.

Wehrleute spielten zur Kirmes Fußball im Bikini
29. Juli 1975

Auf einem Schaumteppich hinter dem Feuerwehrgerätehaus spielten am Kirmesmontag um 9.00 Uhr die Wehrleute im Rahmen der Kirmes Fußball. Dabei handelte es sich keineswegs um herkömmliche Spielregeln: Erstens traten sie beiden Mannschaften in Badehosen bzw. im Bikini auf das Feld, und zweitens hatten die ebenfalls leicht gekleideten Torwarte die Aufgabe, den Ball mit einem Wasserstrahl, der aus dem Schlauch kam, den sie in der Hand hielten, abzuhalten.

In der Gaststätte Bultmann nahmen die Feuerwehrleute nach dem lustigen Fußballspiel einen Imbiß ein. Der älteste Schausteller der Kirmes, Otto Gehner, überreichte dem Gemeindebrandmeister Erich Hattrup eine Flasche Schnaps.

Dom-Café
02. August 1975

Ein großer Erfolg war auch in diesem Jahr wieder das Dom - Kaffee in der Altenbegegnungsstätte, deren Erweiterung (Terrasse) rechtzeitig für die Kirmestage fertiggestellt werden konnte. Der Andrang war wiederum so groß, daß der Ansturm konnte kaum bewältigt werden konnte, obwohl etliche junge Frauen ausgeholfen hatten. Der Erlös des Dom - Cafés ist für die aussätzigen Kinder in einem Dorf in Brasilien und in Indien bestimmt.

Kommunalwahlen
05. August 1975

Wahlberechtigte: 7.541; Abgegebene Stimmen: 6.868; Gültige Stimmen: 6.789;

Wahlbeteiligung in %: 90,0; jCDU 4.967 = 73,7%; SPD 1.822 = 26,8%

Volksbank
07. August 1975

Nicht nur für die Volksbank (früher Spar- und Darlehenskasse) wird der kommende Sonntag ein großer Tag sein, auch die politische Gemeinde kann diesen Tag rot anstreichen. Die neue Bank nämlich ist das erste Gebäude, das am neuen Rathausplatz (Katharinenplatz) bezugsfertig wird und eingeweiht wird.

Sie ist jedem bekannt
13. August 1975

Maria Bücker wird am heutigen Mittwoch 85 Jahre alt. Es wird wohl kaum jemanden in Ascheberg und Umgebung geben, der die Jubilarin nicht kennt - und umgekehrt. Frau Maria Bücker wurde am 13. August 1890 in Ascheberg geboren. Seit 1918 ist sie im Krankenhaus St. Lambertus tätig. Sie hat ihre Arbeit in all den vielen Jahren unentgeltlich gemacht, um es im Alter gut zu haben. Lohn hat die Jubilarin immer abgelehnt.

Feuerwehr ist in Gifhorn im Brandeinsatz
13. August 1975

Die Uhr zeigte ungefähr zwanzig Minuten nach 16 Uhr gestern nachmittag, als in zahlreichen Gemeinden im Kreis Coesfeld die Feuersirenen losheulten. So auch in Ascheberg. Diesmal war es kein Bauernhof, der brannte, kein abgeflämmtes Feld, sondern es ging darum, in Niedersachsen im Gebiet Gifhorn beim großen Waldbrand zu Hilfe zu eilen.

Praxiseröffnung
18. August 1975

Am heutigen Tag eröffnet Dr. med. dent. Hans Funnekötter seine neue Zahnarztpraxis im neuen Gebäude der Volksbank.

"War schon furchterregend"
19. August 1975

"Das muß so etwa ein Uhr gewesen sein, als wir in der Nacht zum Mittwoch von Celle aus nach Huested in den Einsatz geschickt wurden. Der ganze Himmel war rot, wie gemalt. Und als wir dann die Flammenwand vor uns sahen, hell lodernd - wir dachten es sei nur noch drei Kilometer entfernt, in Wirklichkeit aber waren es doch noch zehn Kilometer - das war schon furchterregend!" So schilderte Wehrführer Erich Hattrup seine Eindrücke vom Katastropheneinsatz beim Waldbrand in Niedersachsen.

Kindergarten St. Lambertus
06. September 1975

Während bereits am 01. September der Betrieb im neuen Kindergarten St. Lambertus aufgenommen werden konnte, will die Kirchengemeinde die öffentliche Übergabe, verbunden mit der kirchlichen Einsegnung, am Sonntag, dem 21. September, dem Patronatsfest der Pfarrkirche, vornehmen. Der Kindergarten hat einen neuen, vom Straßenverkehr weit entfernten Standort erhalten. Wenn im nächsten Jahr der Rasen herangewachsen ist, können die Kinder auch draußen bei gutem Wetter sich nach Herzenslust tummeln.

Pumpernickel DLG-prämiert
12. September 1975

Für ihr Pumpernickel kann die Schwarzbrotbäckerei Adolf Hülsmann, Dorfheide 5, künftig das Prüfzeichen "DLG-Prämiert" verwenden. Das Erzeugnis entsprach damit den strengen Bestimmungen der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft. Zu diesem Erfolg kann man dem heimischen Betrieb, mit den besten Zukunftswünschen verbunden, nur herzlich gratulieren.

Feuerwerker Walter Häusler geehrt
13. September 1975

Für Walter Häusler, 65 Jahre alt und wohnhaft Steinfurter Straße 22, wird der gestrige Tag einer der Höhepunkte in seinem bisherigen Leben gewesen sein. Der gelernte Musiker, der durch den Krieg zum Feuerwerker geworden ist, erhielt gestern aus den Händen des Ministerpräsidenten von NRW, Heinz Kühn, das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik. Im Plenarsaal der Landesregierung erhielt Walter Häusler gestern um 11 Uhr die hohe Auszeichnung für seine Verdienste, die er sich in fast 30jähriger Arbeit als Feuerwerker im Regierungsbezirk Münster erworben hat.

Ascheberg grüßt Ascheberg
Postler besuchten Namenvetter in Holstein
15. September 1975

Zu einem originellen Ausflug startete am Samstagnachmittag aktive und ehemalige Mitarbeiter und Bedienstete des Postamtes Ascheberg, um mit den Angestellten des Postamtes 2323 Ascheberg in Holstein partnerschaftliche Kontakte aufzunehmen. Die Initiative zu dieser Partnerschaft der Namensvetter aus Westfalen und Schleswig-Holstein ging von Max Olbrich und Theodor Theermann aus. Erfreut griff Postamtsleiter Josef Menze diese Idee auf und half, sie schnell zu verwirklichen.

Partnerschaft weiter gefestigt
16. September 1975

Auch der offizielle Teil des 28. Langenölser Heimattreffens im Hause Klaverkamp war ein voller Erfolg. Bis auf den letzten Platz besetzt war der große Saal, als Organisator Willi Bufe die ehemaligen Bürger der Gemeinde Langenöls begrüßte. Besonders erfreut zeigte er sich über den Besuch von 12 DDR-Bürgern, denen es gelungen war, an diesem Treffen teilzunehmen. Wie in jeden Jahr erhielten sie auch diesmal 20 DM von der Verwaltung, die offiziell durch den Amtsinspektor Heinz Stiens vertreten war.

In Ascheberg nimmt die Kriminalität überhand
20 September 1975

Der Kreistagsabgeordnete Ralph Giebeler, Ascheberg, Mitglied der CDU-Kreistagsfraktion hat in einem Schreiben an den OKD Groß den Unmut der Bürger der gesamten Gemeinde Ascheberg über die Anhäufung der Straftaten in den letzten Monaten zum Ausdruck gebracht. Die Besorgnis, daß die Delikte sich ohne genügenden polizeilichen Schutz ausweiten würden, erscheint dem Kommunalpolitiker nicht ganz abwegig. Seit dem 28. Juni haben sich in den drei Ortsteilen Ascheberg, Davensberg und Herbern insgesamt 85 Straftaten ereignet. Davon entfallen auf Ascheberg 63, auf Herbern 15 und auf Davensberg acht.

Die KAB St. Josef war beim Fest eifrig dabei
König wurde nach hartem Kampf Hermann Kazulke
24. September 1975

Sein diesjähriges Schützenfest feierte die KAB am letzten Samstag bei Eickholt in Davensberg. Zum Höhepunkt aller Veranstaltungen dieses Jahres hatten sich zahlreiche Mitglieder mit ihren Frauen eingefunden. Nachdem man sich bei Kaffee und Kuchen genügend gestärkt hatte, begann für die Männer das Schießen, die Damen versuchten währenddessen ihr Glück beim Kegeln. Der Vogel erwies seine Zähigkeit, denn erst nach dem 202. Schuß war sein Ende besiegelt. Hermann Kazulke war der glückliche Schütze, seine Frau wählte er sich zur Königin.

Brand rasch unter Kontrolle
01. Oktober 1975

Sehr schnell bekam gestern mittag die Freiwillige Feuerwehr mit einem Löschzug den Brand unter Kontrolle, der aus bisher unbekannten Gründen in einem Teil der Scheune des Bauern Wismann, Nordbauerschaft 13, ausgebrochen war. Neben dem Gebäudeteil wurden zahlreiche Stroh- und Heuballen ein Raub der Flammen.

Im Bett erstickt
07. Oktober 1975

Durch einen Unglücksfall verlor die Familie Posorski ihr erstes Kind, die acht Monate alte Verena. Die Kleine erstickte in ihrem Bettchen an Erbrochenem nach der Morgenmahlzeit. Eine Stunde zuvor hatte die Mutter das Kind noch friedlich schlummernd und in Rückenlage vorgefunden.

Ein wirklich seltener Fund
08. Oktober 1975

Glück bei der Pilzsuche hatte in diesen Tagen Günter Nitsche. Bei seiner schon zur Routine gewordenen Suche nach den begehrten Leckerbissen entdeckte er einen Wiesenchampignon, "den man wohl alle Jubeljahre nur findet". Zu Hause wurde der Riesenfund erst einmal auf die Waage gelegt. Da war bei der Familie Nitsche natürlich das Staunen groß, als der Gewichtsanzeiger bei 150 Gramm stehen blieb.

25 Jahre Radio Mersmann
10. Oktober 1975

Trotz ungünstiger Witterung herrschte am Sonntag im Radiogeschäft Mersmann, Burgwall, eine beängstigte Enge. Paul Mersmann hatte aus Anlaß des 25jährigen Geschäftsjubiläum zum "Haus der offenen Tür" eingeladen. Dieser Einladung waren Interessenten aus dem ganzen Kreis gefolgt. Vor dem Geschäft erfreuten zwei Blaskapellen die Besucher.

Möllmanns-Kapelle
11. Oktober 1975

In diesen Wochen und Monaten sind genau 60 Jahre vergangen, seit die Prozessionskapelle in den Wirren des Ersten Weltkrieges erneuert wurde. Gleichzeitig wurde ihr Standort nahe an die Straße verlegt.

Nach 30 Jahren: Bauer findet Bombe im Acker
15. Oktober 1975

Wie vom Schlag getroffen hielt Bauer Bernhard Lendermann (47), Lütkebauerschaft 6, gestern beim Pflügen an: Auf seinem Acker entdeckte er in nur 20 Zentimeter Tiefe eine Fünf-Zentner-Bombe.

Das "Monstrum" entpuppte sich als Langzeitzünder und wurde nachmittags von einem Bombenräumkommando aus Münster entschärft und fortgeschafft. Durch diesen Vorfall erinnert sich Bauer Lendermann wieder an eine Begebenheit, die sich ihm als Junge fest eingeprägt hat: Als 13jähriger beobachtete er, wie etwa 50 britische Bomber einen Angriffsflug auf Hamm tätigten: Durch die Abwehr wurden die Bomber zum Rückzug gezwungen und mußten dabei ihre Bomben abwerfen. Dabei wurden verschiedene Bauernhöfe aus Lendermanns Nachbarschaft getroffen. Nach dem gestrigen Bombenfund steht Bauer Lendermann der Vorfall wieder genau vor Augen.

Auch wundert er sich, daß er die Bombe, die so nah unter der Oberfläche lagerte, nicht schon früher gefunden hat, denn schon seit 30 Jahren wird der Acker von ihm bearbeitet.

Ein weiteres Opfer
31. Oktober 1975

Ein weiteres Haus ist in diesen Tagen Opfer der schon seit Jahren durchgeführten Ortskernsanierung geworden. Das durch den Abbruch des ehemaligen Hutgeschäfts Emting und Grobecker (Mühlenbeck) frei gewordene Raum soll angeblich zum Bau eines neuen Kaufhauses genutzt werden.

Der erste Weihnachtsbasar
07. November 1975

Am Sonntag findet in der Begegnungsstätte ein Weihnachtsbasar statt. Der Verkauf ist von 8 Uhr bis 18 Uhr. Es ist Gelegenheit zu einer gemütlichen Kaffeestunde da. Angeboten werden: Stofftiere, Puppen, Kissen, gestickte Decken, Handarbeiten aller Art und sonstige Sachen. In aller Stille mit viel Fleiß und Ausdauer wurden diese Handarbeiten von jungen und älteren Frauen angefertigt. Der Erlös ist für ein Lepradorf in Brasilien unter der Leitung von Pater Gudio gedacht.

Über 1000 Trauergäste bei der Beisetzung von Konsistorialrat Norbert Felsmann
17. November 1975

Wenn es noch eines Beweises für das gute Verhältnis der Ascheberger Bürger mit dem Erzbischöflichen Konsistorialrat Norbert Felsmann bedurft hätte, dann war es die Beisetzung und das Requiem in der St. Lambertus Pfarrkirche am Samstag. Mehr als 1000 Trauergäste hatten sich eingefunden, um dem toten Seelsorger das letzte Geleit zu geben. Außer zahlreichen Bürgern waren Priester aus der näheren und weiteren Umgebung nach Ascheberg gekommen, waren die Ratsmitglieder, Bürgermeister Schütte-Nütgen und Gemeindedirektor Rothers dabei, Verbände und Vereine hatten ihre Abordnungen mit Fahnen entsandt. Eine Nichte hatte noch in letzter Minute die Ausreisegenehmigung aus Polen erhalten und kam noch rechtzeitig zur Beerdigung.

Erstmals wurde Amazone Fuchsmajor
Barbera Möller ließ die Reiter "abblitzen"
19. November 1975

Erstmals, wohl nicht nur in der Geschichte des Ascheberg Reitervereins, wurde gestern eine Amazone auf Schlingermanns Weide Fuchsmajor: Frau Barbera Möller ließ alle Reiter "abblitzen".

Fuchsmajor bei den Jugendlichen wurde Peter Wentrup.

Drei langjährige Sänger des Kirchenchores geehrt
05. Dezember 1975

Die Sängerinnen und Sänger des Kirchenchores St. Lambertus hatten sich anläßlich des Festes der hl. Cäcilia, der Patronin der Kirchenchöre, nach einem gemeinsamen Gottesdienstes zu einer kleinen Feierstunde im Pfarrheim versammelt.

Man gedachte der Gründung des Chores vor 70 Jahren und konnte drei Jubilare ehren. Hubert Falke für 40jährige Mitgliedschaft. Theodor Heubrock für 50jährige Mitgliedschaft und als Höhepunkt den 93 Jahre alten Ludolf Middendorf, der als einziger noch lebender Mitbegründer des Chores diesem seit 70 Jahren angehört.

Zur Freude der versammelten Chormitglieder konnten alle drei Jubilare gesund und wohlauf an der Feierstunde teilnehmen und aus der Hand des Präses, Pfarrer Hugo Horstmann, die Ehrenurkunden und Ehrennadeln entgegennehmen.

Kolping ehrte Jubilare
08. Dezember 1975

Einen ausgezeichneten Besuch konnte die Kolpingfamilie bei ihrem Kolpinggedenktag verzeichnen. Rund 60 Mitglieder waren in die Gaststätte Forsthoff gekommen, um an der Ehrung der Jubilare teilzunehmen.

Zuvor hatten sich die Mitglieder am frühen Morgen zu einem Kirchgang getroffen. Während des anschließenden gemeinsamen Kaffeetrinkens nahm der Vorsitzende Heinrich Fallenberg die Ehrung der Jubilare vor.

Für 50jährige Mitgliedschaft in der Kolpingfamilie wurden:

Karl Höhne, Anton Baumhöver, Bernhard Klaverkamp und Gottfried Hattrup geehrt. Vorsitzender Heinrich Fallenberg erinnerte bei dieser Gelegenheit noch einmal daran, daß diese "50jährigen" Mitbegründer der Kolpingfamilie seien.

Robert Feldmeier wurde für seine 40jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet, während Paul Schwake, Johann Stahl, Berni Bücker, Heinrich Siebeneck, Josef Niemann, Bernhard Walter, Gerd Ott, Karl Terlau, Bruno Heppner, Heinrich Mersmann, Leo Droppelmann, Franz Heubrock, Leo Kneilmann und Willi Kehrenberg für 25jährige Zugehörigkeit zur Kolpingfamilie geehrt wurden.

1976



Krankenhaus St. Lambertus
02. Januar 1976

Einmal anders überraschten die Schwestern des St. Lambertus-Hospitals zu den Feiertagen ihre Kranken. Walter Häusler war mit seiner Heimorgel ins Krankenhaus gekommen und spielte vor den einzelnen Zimmern weihnachtliche Weisen. Zwei Mädchen, als Engelchen, sangen Lieder, während die Schwestern kleine Geschenke an die Patienten übergaben.



300 Schäden wurden gemeldet
05. Januar 1976

300 bisher gemeldete Sachschäden richtete der in der Nacht vom Freitag auf Samstag wütende Sturm allein im Raum Ascheberg an. Besonders auf dem Gehöft Schulze Pellengahr kam es zu erheblichen Schäden. Eine am Wohnhaus stehende Kastanie stürzte gegen vier Uhr morgens auf das Dach des Hauses. Glücklicherweise kamen die Bewohner des Hofes mit dem Schrecken davon, doch schätzt man den Sachschaden auf mindestens 50.000 DM.

50 Prozent Steigerung
10. Januar 1976

In Verbindung mit der Feier des Weihnachtsfestes und dem Fest der Erscheinung des Herrn zeigte sich auch in diesem Jahr die Pfarrgemeinde St. Lambertus besonders offen und hilfsbereit. Das Endergebnis der Aktion Adveniat für die Christen in Lateinamerika beträgt 26.650 DM, was eine Steigerung von mehr als 50% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Auch die Sternsinger-Aktion zum Dreikönigstag war ein Zeugnis christlicher Solidarität. Mehr als 60 Mädchen und Jungen zogen mit den Helfern nach einer Aussendungsfeier in der Kirche in die Häuser der Gemeinde, um die Botschaft von Christus in die Herzen zu singen. Gleichzeitig sammelten die Sternsinger 3.322 DM, die sicher irgendwo in der Mission Licht und Hoffnung bringen werden.

Verdienstkreuz für Bernhard Rothers
15. Januar

Mit einer frohen Nachricht überraschte Bürgermeister Schütte-Nütgen den Haupt- und Personalausschuß. Bundespräsident Walter Scheel hat Gemeindedirektor Bernhard Rothers, der vor kurzen sein 40jähriges Dienstjubiläum feierte, das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Landrat Knipper wird es überreichen.

Sturmschäden an der Turnhalle sind behoben
19. Januar 1976

Der Sturm vor zwei Wochen hatte auch an den Gebäuden und Einrichtungen der Gemeinde teilweise erhebliche Schäden verursacht. In der Turnhalle an der Herberner Straße waren mehrere Fenster einschließlich der gesamten Umrahmung in die Halle eingedrückt worden. Die herabfallenden Teile hatten den Parkettboden beschädigt, so daß die Hölzer ausgewechselt werden mußten.

Neue Turnhalle an der Nordkirchener Straße eingeweiht
26. Januar 1976

Offiziell ihrer Bestimmung übergeben wurde gestern die neue Turnhalle. Eröffnet wurde die Halle, die schon seit einiger Zeit benutzt wird vom Vorsitzenden des Jugend- und Sportausschusses Nitsche, die Weihe für beide Konfessionen nahm Kaplan Gerd Fasselt vor. In einer kurzen Ansprache drückte Bürgermeister Schütte-Nütgen besonders das enge Verhältnis der Jugend zum Sport aus. Anschließend folgten sportliche Darbietungen der Vereine.

Nachruf
03. Februar 1976

Am Freitag, dem 30. Januar 1976, verstarb Herr Theodor Neukemper im Alter von 90 Jahren.

Der Verstorbene war 46 Jahre als Lehrer an den Volksschulen in Ascheberg Tätig. Nach dem Kriege widmete er sich dem Wiederaufbau der Realschule und unterrichtete auch hier noch mehre Jahre. Die Bevölkerung der Gemeinde, insbesondere seine zahlreichen Schüler, werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

....die liebe Schwiegermutter
09. Februar 1976

Hoch ging es auch beim Karnevalsfest des Kirchenchores St. Lambertus zu, das zum letzten Mal im alten Kindergarten gefeiert wurde. Neben einem Vortrag von Ludger Bohnenkamp über das "Junggesellendasein" ließ sich unter anderem Thea Borgmann in der Bütt über die liebe Verwandtschaft aus. Besonderer Aufmerksamkeit widmete sie dabei der Schwiegermutter, deren Gebaren von "Spaßmacherin" Thea schonungslos aufgedeckt wurde. "Aus Erfahrung" ,so Thea schilderte sie den täglichen Umgang mit der lieben Schwiegermutter. Alles in allem ein gelungener Einstand im alten Kindergarten, der abgerundet wurde durch die bekannte Musikkapelle der Gebrüder Bourichter.

Florianbrunnen
02. April 1976

Der Florianbrunnen soll schöner werden, und die Freiwillige Feuerwehr läßt sich diese "Schönheitsoperation" auch viel Arbeit kosten. Tatkräftig helfen die Feuerwehrmänner bei der Renovierung ihre Brunnens, damit er bald wieder an seinem alten Platz aufgestellt werden kann.



Anerkennung für Hubert Blome
09. April 1976

Einen besonderen Anlaß zum Feiern bot sich beim alljährlich stattfindenden Kaffeetrinken der KAB St. Josef. Hubert Blome erhielt vom Vorsitzenden der KAB Adolf Lerbs ein Bild der Pfarrkirche St. Lambertus als Anerkennung für seine 20jährige Tätigkeit als Hauptkassierer der KAB. Er sprach ihm gleichzeitig den Dank der KAB für seine unermüdlich geleistete Arbeit aus.

Dr. Grote 30 Jahre in Ascheberg
15. April 1976

Heute sind es genau 30 Jahre, daß Dr. Theo Grote sich in Ascheberg als Zahnarzt niederließ. 30 Jahre, in denen er nicht nur als Zahnarzt seine Patienten versorgte, sondern auch die Achtung aller Mitbürger der Gemeinde gewann. Theo Grote, damals junger Zahnarzt, war wie viele, die aus dem Krieg zurückkehrten, wieder einmal am Anfang eines neuen Lebensabschnittes. Von der Kammer wurden ihm zwei Gemeinden zur Auswahl an geboten. Er entschied sich für Ascheberg. Und das hat er bis heute nicht bereut. Angefangen hat Dr. Grote im Hause Dortmann in der Biete. So einfach wie damals seine ersten Geräte waren, so primitiv mußte er sich auch die Materialien besorgen. Besorgen im wahrsten Sinne des Wortes.

Konzert der jungen Akkordeongruppe
21. April 1976

Immer wieder langen Beifall erhielten die Mitglieder der noch recht jungen Akkordeongruppe am Montagabend im Vereinshaus. Bis auf den letzten Platz war der Saal gefüllt, als Heinz Hembrock den Taktstock zum ersten Stück hob. Der Erlös dieses Abends ist für den Kauf von Notenmaterial gedacht.

Feuerwehr nahm LF8 jetzt in Empfang
24. April 1976

Im Namen der Gemeinde übergab Bürgermeister Schütte-Nütgen am Freitagnachmittag auf dem Parkplatz der Gemeindeverwaltung der Freiwilligen Feuerwehr ihr neues Löschgruppenfahrzeug vom Typ LF8. Nach der Besichtigung des Wagens traf man sich dann bei Bultmann, um hier auf Vorschlag des Bürgermeisters "den ersten Löschversuch zu unternehmen".

Das "Preußens Gloria" zum Jubiläum des Kolpingspielmannszuges der Kolpingfamilie
04. Mai 1976

Ein festliches Bild boten am Sonntagnachmittag die mit Fahnen und Girlanden geschmückten Straßen unseres Dorfes. Zahlreiche Zuschauer fanden sich gegen 14 Uhr am Rathausplatz (Katharinenplatz) ein, um hier den Höhepunkt der Veranstaltung des Spielmannszuges der Kolpingfamilie anläßlich ihres 20jährigen Bestehens mitzuerleben. Unter den Klängen des "Preußens Gloria" strebten die geladenen Spielmannszüge aus der näheren und weiteren Umgebung im Sternmarsch zum Rathausplatz, wo Gemeindedirektor Bernhard Rothers eine Festansprache hielt, in der er dem "Geburtstagskind" seinen Glückwunsch aussprach und im Auftrag des Rates der Gemeinde ein Geschenk in Form eines Schecks überreichte, in der Hoffnung, "daß der Betrag dazu Beiträge, die Ziele, die man sich für die Zukunft gesteckt habe, zu erreichen".

Scheunenbrand
07. Mai 1976

Auf rund 60.000 DM schätzt die Kriminalpolizei den Schaden der am Mittwochabend durch ein Feuer in einer Scheune des Landwirts Josef Witthoff gegenüber dem St. Lambertus-Hospital verursacht wurde. Das Feuer war gegen 17.30 Uhr ausgebrochen und ist wahrscheinlich durch drei sieben- bis achtjährige Jungen, die der Polizei noch unbekannt sind, beim Spielen mit Streichhölzern entstanden. Die Scheune brannte völlig nieder. Fünf Fuder Stroh, zwei Wagen und ein Heuwender wurden zudem ein Opfer der Flammen.

Alte Miele flott gemacht
21. Mai 1976

Stolzer Besitzer dieser "Miele" aus dem Jahre 1936 ist Andreas Portmann. Für ganze fünf Mark vom Nachbarn erstanden, hat der junge Liebhaber sein rostiges Gefährt wieder flott gemacht, so daß die "Miele" mit ihren 2,25 PS und 98 ccm immerhin noch fast 60 km/h schnell ist. Wahrlich ein "berauschendes Gefühl", mit dieser 40 Jahre alten Maschine noch soviel Leistung zu bringen.

Gründungsversammlung der CDU-Frauenvereinigung
31. Mai 1976

Ein voller Erfolg war die Gründungsversammlung der CDU-Frauenvereinigung. Gemeindeverbandsvorsitzender Dieter Heineke konnte mehr als 30 interessierte Frauen begrüßen, sowie Bürgermeister Schütte-Nütgen.

Heineke machte deutlich, daß bisher das weibliche Engagement besonders in Ascheberg weitgehend unberücksichtigt bleibe und nicht zuletzt von den Männern unterschätzt werde. 48 neue weibliche CDU-Mitglieder in anderthalb Jahren seinen ein deutlicher Beweis für den Wunsch nach Mitsprache.

Pfarrfest brachte 40.000 DM
Nahezu 10.000 Besucher registriert / Bestes Wetter / Alle Vereine beteiligten sich
09. Juni 1976

Ein einmaliger Erfolg war das Pfarrgemeindefest am 1. Pfingsttag. Eine nicht erwartete hohe Zahl von Besuchern gaben sich an den Ständen und Unterhaltungseinrichtungen ein Stelldichein. Das schöne Wetter an diesem Tag trug nicht zuletzt zu diesem Erfolg bei. Denn außer den Aschebergern sah man auch zahlreiche Gäste aus der näheren und weiteren Umgebung auf dem Rathausplatz und an der Kirche.

Einen ganz großen Erfolg verzeichneten an diesem Tag die älteren Mitbürger, die wie schon häufiger, wieder im Dom-Café Kaffee und Kuchen in vielfältiger Auswahl anboten. Als man in den frühen Morgenstunden rund 80 Torten zählte, waren einige doch sehr skeptisch, ob diese große Zahl überhaupt "an den Mann" bzw. an die Frau gebracht werden konnte. Doch hier wurden selbst die größten Optimisten noch eines Besseren belehrt. Bereits in den frühen Nachmittagsstunden war der Kuchen ausverkauft.

Und gestern morgen nach der ersten Bilanz bekam man auch in etwa einen Überblick über den finanziellen Erfolg, der bekanntlich für die neue Orgel gedacht ist. Rund 40.000 DM konnte man bereits auf das Konto für diesen Zweck einzahlen.

Vogel "vorgestellt"
12. Juni 1976

Hoch her ging es bei der Vogelvorstellung für das diesjährige Bürgerschützen-fest. "Vogelbauer" Reinhard "Opa" Feldmann hatte es wieder einmal verstanden, für das leibliche Wohl seiner Schützenbrüder ausgezeichnet zu sorgen. Nachdem der Vogel durch den Präsidenten Walter Bose auf den Namen "Mopiwa" getauft worden war, brachte man ihn unter Führung der Blaskapelle Hölscher zum Festwirt Alois Bultmann, wo es nach einiger Zeit dann auch noch Bier für die Schützenbrüder gab. Alles in allem ein vielversprechender Auftakt für das diesjährige Schützenfest.

Kurt Hillmann wurde neuer Schützenkönig
14. Juni 1976

Die Bürgerschützen kürten am Samstag ihren neuen König: Nach 170 Schuß fiel der Vogel von der Stange. Der glückliche Schütze, der das Regiment über die Schützenbrüder bis zum nächsten Vogelschießen übernehmen wird, war Kurt Hillmann. Bereits am Abend traf man sich dann im Zelt beim Festwirt Bultmann, um schon für den großen Königsball am Sonntag zu "trainieren". Bei flotter Musik und heißen Rhythmen tanzten die Bürger im Zelt.

Landwirte: Keine zweite Heuernte
12. Juli 1976

Wegen der anhaltenden Trockenheit befinden sich die Landwirte bereits jetzt mitten in der Getreideernte. Wenngleich die Wintergerste durch die Trockenheit kaum gelitten hat, so sieht es bei den üblicherweise später reifenden Getreidesorten entschieden schlechter aus. Die Ähren brennen zu. Das Korn in den Ähren entwickelt sich nicht voll, so daß mit einer sehr geringen Ernte zu rechnen ist. Auch an eine zweite Heuernte ist nicht zu denken. Wahrscheinlich wird manches Stück, was sonst nicht gemäht wurde, noch für die Heuernte genutzt.

Schützenbruderschaft St. Lambertus
03. Juli 1976

Schützenfest, um 13.45 Uhr ist in der Pfarrkirche eine Andacht, danach Abmarsch zum Vogelschießen bei Füchtling mit anschließender Königsproklamation.

Abends ist um 19.30 Uhr öffentlicher Ball.

Königspaar: Anton III. Füchtling mit Verlobte Margret Kössentrup.

Haus Siebeneck
17. Juli 1976

Seit die Grundmauern im neuem Haus Siebeneck fertiggestellt sind, schreiten die Bauarbeiten sichtlich voran. Siebeneck hat bekanntlich das ehemalige Gebäude der Spar- und Darlehenskasse erworben, es abgerissen und will jetzt dort ein neues Geschäftshaus errichten.

Florianbrunnen
21. Juli 1976

Seit dem letzten Wochenende steht der Florianbrunnen an seinen neuen Standort. Nachdem Steinmetz Plässer das Gestein gründlich überholt hatte, konnte die Freiwillige Feuerwehr, die Stifter dieses Brunnens ist, ihn jetzt sozusagen im neuen Gewand der Öffentlichkeit und damit seiner Bestimmung übergeben. Zwischenzeitlich hatte die Gemeinde dafür gesorgt, daß die notwendigen Leitungen gelegt wurden. Gottfried Hattrup legte die letzte Hand an und setzte die Wetterfahne auf den Brunnen.

Attraktionen bei der Kirmes
26. Juli 1976

Schon zur Tradition geworden ist die Jakobikirmes, die nicht nur "Einheimische" jedes Jahr wieder auf den Rummelplatz lockt - auch aus anderen Orten der näheren und weiteren Umgebung kommen die Besucher. Am Samstagabend um 19 Uhr war es soweit - mit sieben Böllerschüssen war der Start frei für das große Volksfest. Eröffnet worden war die Kirmes vom früheren Bürgermeister Walter Bose auf dem neuen Rathausplatz (Katharinenplatz). Er begrüßte alle Schausteller, die auch dieses Mal wieder mit einigen Neuigkeiten aufwarten konnten. Otto Gehner, der zuvor die Glückwünsche als Träger des Bundesverdienstkreuzes entgegengenommen hatte, dankte der Verwaltung für ihre Vorbeitungsarbeiten. Als besondere Attraktion dieser Kirmes erwiesen sich wieder einmal der Bobbahn-Express und die Bayernkurve. Mit ihren Schieß- und Wurfständen, Kinderkarussells und Ständen für das leibliche Wohl zeigte die Kirmes ein farbenprächtiges Bild.

Geschäft Niemann
06. August 1976

Seit geraumer Zeit wird in dem renovierten Geschäft Niemann bereits wieder verkauft. Der Umbau, der vor einigen Wochen begann, konnte wegen der guten Witterungsverhältnisse zügig vorangetrieben werden.

Krankenhaus St. Lambertus
10. August 1976

Genau 3050 Gramm wog die Zucchini die Frau Hattrup im Garten des St. Lambertus-Hospitals erntete. Diese Früchte, nach einem originalen Rezept zubereitet, dürften eine Bereicherung des Küchenzettels sein. Schwester Oberin selbst hatte die Zucchinien ausgesät.

Zum Tode von Rudi Pressel
25. August 1976

Die Krankheit blieb Sieger. Rudi Pressel, in Stadt und Land bekannter Allround-Kaufmann aus Ascheberg, seit Monaten zwischen Klinik und zu Hause pendelnd, verstarb vorgestern abend, gerade 47 Jahre alt. Der Fotograf, Drogist, Tierfreund, Kaufmann und Initiator eines bundesweit aufgezogenen Trödlermarktes hat sich immer behauptet, wo er gefordert war.

Anfang der 70er Jahre entdeckte er sein Herz für die Papageienaufzucht, umschiffte wegen der Einfuhr der Tiere manche Behördenklippe und galt als einer der wenigen, die dieses Geschäft im großen Stil aufzogen. Weit bekannter wurde Rudi Pressel mit seinen Trödlermärkten, die von Ottmarsbocholt aus ihren Weg kreuz und quer durch die deutschen Lande nahmen. Rudi Pressel hat zwar viele Nachahmer gefunden, keiner aber verstand sein Metier wie er. Auch von dieser manchmal recht schillernden Bühne ist er jetzt für immer abgetreten.

18 Sprengladungen warfen Feuerwehrturm um
26. August 1976

Punkt 15.30 Uhr fiel gestern der alte Feuerwehrturm zusammen, nachdem Ladungen in 18 Sprenglöchern gezündet worden waren. Halb Ascheberg war auf den Beinen. Die Sprengung dient der Ortskernsanierung. Bald entsteht hier ein Geschäftshaus (heute: "Spökenkieker").

Kolping und "Berg und Tal" feierten Schützenfest
30. August 1976

Seine Majestät Karl Naber und Ehefrau Annette regieren nun die Schützenbrüder des Kolpingvereins und des Schützenvereins "Berg und Tal". Nach spannendem Kampf um Ehre und Titel gelang es Karl Naber am Samstagnachmittag, das Vogelschießen für sich zu entscheiden und damit die Königswürde zu erringen.

Die Tennishalle ist eröffnet
10. September 1976

Pünktlich zur Wintersaison ist nun die neue Tennishalle fertig geworden. Am kommenden Sonntag hat die Besitzerin Gisela Lenz alle Tennisinteressierten eingeladen, um sich über die neue Möglichkeit des Tennissports in Ascheberg zu informieren.

Gründung des Verkehrsverein Ascheberg e.V.
16. September 1976

Die Aufgabe des Verkehrsvereins ist es, den örtlichen Fremdenverkehr zu fördern und zu vermehren.

Gründungsmitglieder:
  Bernhard Rothers, Gemeindedirektor
  Theodor Müller, Techn. Fernmeldeamtmann
  Franz Wesselmann, Gastwirt
  Bernhard Jürgens, Kaufmann
  Rudolf Grube, Frisörmeister
  Josef Farwick, Rektor

"Wandel der Welt im Auftrag Christi"
KAB St. Josef feierte ihr 50jähriges Jubiläum
20. September 1976

"Es gibt nur eine Möglichkeit, die Menschheit zu retten, daß wir alle Brüder sind". Mit diesen Worten eines englischen Literaten beendete CDU-Landtagsabgeordneter Paul Schmidts seinen Festvortrag anläßlich des 50jährigen Bestehens der KAB St. Josef.

In Anwesenheit des Landrates Heinrich Knipper, des Bürgermeisters Schütte- Nütgen, seines Stellvertreters Ignatz Wagemann sowie des Gemeindedirektors Rothers und des Diözesan - Präses Hoffmann forderte Paul Schmidts alle anwesenden Festgäste auf, zu agieren und nicht zu reagieren. "Die Repräsentanten der KAB wie z.B. von Kettler und Graf von Galen würden bei so einem Jubiläum ausrufen: Mach weiter."

Bei der von Adolf Lerbs hervorragend vorbereiteten Feier gab es für die KAB nicht nur lobende Worte, sondern auch Geld. Sowohl Landrat Knipper, der der KAB 50 Jahre Sorge um die Nöte der arbeitenden Menschen bescheinigte, als auch Bürgermeister Schütte-Nütgen, der die Hoffnung zum Ausdruck brachte, daß die Zusammenarbeit im Geiste Konermanns weitergeführt werde, über reichten dem Vorsitzenden Adolf Lerbs einen Scheck "zur Deckung der Unkosten". Die Feier zum 50jährigen Jubelfest beendete Präses Pfarrer Hugo Horstmann mit einem Wort des Dankes an alle, die an der Vorbereitung des Festes mitgewirkt hatten. Er forderte alle Anwesenden auf, am gemeinsamen Ziel der KAB mitzuwirken unter dem Aspekt "Wandel der Welt im Auftrag Christi".

1977





Schwerpunktprogramm ist "nicht von Pappe"
Orgelerneuerung, Sakristei und Pfarrfest
06. Januar 1977

Ein Schwerpunktprogramm hat sich die Pfarrgemeinde St. Lambertus für dieses Jahr vorgenommen. Dies geht aus dem Pfarrbrief hervor, den Pfarrer Hugo Horstmann und Kaplan Gerd Fasselt verfaßten, damit verbunden auch ein Rückblick auf das vergangene Jahr gaben. Die Planung und der Bau einer Sakristei, die Erneuerung der Orgel in der Pfarrkirche, die Planung und Durchführung eines Pfarrfestes sowie die Erörterung der Fragen zur Umstellung des Lambertushospitals sind die wichtigsten Programme dieses Jahres.

Die Lambertus-Gemeinde zeichnete sich im vergangenen Jahr nicht zuletzt durch die Spendenfreudigkeit aus. Insgesamt wurden 61.000 DM gesammelt, zweckgebundene Kollekten in Höhe von zusammen 49.700 DM wurden an die Bistumskasse weitergeleitet. Beim Pfarrfest wurde der stolze Erlös von 45.000 DM erzielt. Dieses Geld ist ein wichtiger finanzieller Grundstock zur Orgelerneuerung in diesem Jahr. Dafür stehen mittlerweile 100.000 DM - dank großzügiger Spenden - zur Verfügung.

Bei den einzelnen Kollekten, die zweckgebunden waren, kamen folgende Ergebnisse zusammen: Miserior 16.095 DM, Weltmission 4.079 DM, Adveniat 21.127 DM. An Missio-Mitgliedsbeiträgen wurden 2.339 DM und an Missio-Sternsingerspenden 3.322 DM an die Missio-Zentrale in Aachen geschickt. Dem Deutschen Aussätzigen-Hilfswerk konnten aus Ascheberg 7.425 DM überwiesen werden, die am Leprasonntag zusammenkamen. Die Adveniatkaritassammlung erbrachte 1.897 DM, die Sammlung der Frauengemeinschaft für das Priesterhilfswerk 1.151,50 DM.

Der Pfarrbrief zum Jahreswechsel enthält auch weitere Statistiken: 48 Kinder wurden in der Lambertus-Pfarrkirche getauft, 4 erhielten das Sakrament auswärts. 41 Pfarrangehörige, davon 23 Männer, starben im vergangenen Jahr. 32 Paare ließen sich kirchlich trauen, davon 20 in der LambertusKirche. Zur ersten hl. Kommunion gingen 1976 91 Kinder. Sechs Pfarrangehörige sind im Berichtszeitraum aus der Kirche ausgetreten.

Pavillons an der Grundschule
27. Januar 1977

In der zweiten Februarhälfte sind die beiden Pavillons an der Ascheberger Grundschule bezugsfertig. Dies teilte die Gemeindeverwaltung auf Anfrage mit. Die Gesamtkosten der Baumaßnahme belaufen sich laut Bewilligungsbescheid auf 270.000 DM. Die Raumnot an der Grundschule wird somit in einem Monat der Vergangenheit angehören.

Ascheberg ist ein gefragter Standort
28. Januar 1977

Die Gemeinde Ascheberg ist nach wie vor ein gefragter Standort für Gewerbeunternehmen: Die überaus günstige Verkehrslage in unmittelbarer Nähe der Autobahnauffahrt, sowie voll erschlossene Gewerbegebiete in den Orten Ascheberg und Herbern sind günstige Voraussetzungen, die Unternehmen zu schätzen wissen. Bislang gibt es jedenfalls keinen Anlaß, pessimistisch zu sein. Im Gegenteil, im Frühjahr wird es sich auf den Baustellen in den Gewerbegebieten wieder kräftig regen.

Jedem bleibt dann noch Platz auf einem Quadratmeter
Sakristei der Pfarrkirche St. Lambertus ist völlig überaltert!
15. Februar 1977

Der Putz bröckelt von den Wänden, die Waschgelegenheit ist kaum als eine solche zu bezeichnen, in dem wackeligen alten Schrank laufen die Gewänder Gefahr, schneller zuzustauben, bei besonderen kirchlichen Festen ist das Fiasko komplett: Meßdiener, Geistliche und Küster treten sich auf der etwa 25 Quadratmeter großen Sakristei-Fläche gegenseitig auf die Füße. Die Kirchengemeinde St. Lambertus, insbesondere Pfarrer Hugo Horstmann, ist bemüht, durch den Neubau einer Sakristei Abhilfe zu schaffen.

Katharinen-Stift gleicht Großbaustelle
Umbau und Erweiterung / Das Sozialwerk erwarb zudem einem Bauernhof
26. Februar 1977

Große Pläne hat das Sozialwerk St. Georg, das vor einigen Jahren das Katharinen-Stift mit den dazugehörigen Wirtschaftsgebäuden erworben hat. Besucher der benachbarten Realschule werden es sicher schon festgestellt haben, daß sich dort etwas tut, und dies nicht zu knapp. Wie gestern vom stellvertretenden Leiter des Sozialwerkes St. Georg, Josef Berg, in Gelsenkirchen zu erfahren war, wird das ehemalige Wirtschaftsgebäude zu Therapieräumen umgebaut, ebenso erfährt auch das alte Schulgebäude eine Generalüberholung. In ihm sollen Möglichkeiten zur Intensivpflege von Patienten geschaffen werden. Damit noch nicht genug. Inzwischen wurde von Sozialwerk auch der Bauernhof Dornhegge, mit den dazugehörigen 40 Morgen Land erworben. Dort werden nach erfolgter Durchbaumaßnahme etwa 40 Patienten wohnen und sich mit der Landwirtschaft und der Pflege der Tiere beschäftigen. Insgesamt wird dann die Zahl der Patienten um etwa 50 auf maximal 160 steigen.

Sozialwerk St. Georg
14. März 1977

Kurzen Prozeß machte das Sozialwerk St. Georg, nachdem sich herausstellte, daß die Bausubtanz des ehemaligen Wirtschaftsgebäudes am Katharinen-Stift für einen Umbau nicht mehr geeignet war. Inzwischen stehen schon die ersten Mauern des Neubaues, in dem Therapieräume eingerichtet werden.

Voraussetzung für Freibad geschaffen
Großzügigen Zuschuß angekündigt
01. April 1977

Eine faustdicke Überraschung konnte gestern Gemeindedirektor Bernhard Rothers noch kurz vor seinem offiziellen Ausscheiden aus dem Amt als Verwaltungschef Bürgermeister Schütte-Nütgen und Gunther Nitsche, Vorsitzender des Sport- und Jugendausschusses, machen: Aus Konjunkturförderungsmittel des Bundes soll ein erster kräftiger Zuschuß "in Millionenhöhe" zum Bau eines Freibades nach Ascheberg fließen. April, April!!

Bernhard Thyen kommt im Juni
02. April 1977

Voraussichtlich im Juni will der neue Gemeindedirektor Bernhard Thyen seinen Dienst antreten. Dies erklärte er gestern gegenüber der Lüdinghauser Zeitung. Am Mittwochabend wurde er mit 21 Stimmen vom Gemeinderat zum neuen Verwaltungschef gewählt, Auf den genauen Termin seines Dienstantritts wollte er sich nicht festlegen, dies sei Sache der beiden Verwaltungen in Ascheberg und Haren, wo er zur Zeit noch als stellvertretender Stadtdirektor tätig ist. Als sicher gelte, daß er auch schon bald mit seiner Familie nach Ascheberg umziehen werde. Im übrigen hatte er gestern wenig Zeit zu weiteren Ausführungen, die Arbeit in der Stadtverwaltung Haren an der Ems wartete auf ihn. Mit großem Interesse verfolgten am Mittwoch zahlreiche Ascheberger die Wahl des neuen Gemeindedirektors in der Aula der Realschule. Nahezu sämtliche Bediensteten der Verwaltung wollten sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, ihren neuen "Chef" zum erstenmal kennenzulernen.

Der Heimatverein stellt Gemeinde in Bildern vor
02. April 1977

Der Heimatverein hat eingeladen zur Generalversammlung im Saale Hattrup-Bultmann am Kirchplatz. Neben den üblichen Regularien wird ein Lichtbildervortrag geboten, in dem Ascheberg in seiner Entwicklung dargestellt wird. Es werden einige Bilder aus der Vergangenheit der Gemeinde gezeigt, dann besonders von der Entwicklung nach dem zweiten Weltkriege.

Eine Gemeinschaftspraxis: Dr. Hendricks und Dr. Erfmann
18. Juni 1977

Seit dem 16. Mai praktiziert ein vierter Arzt in Ascheberg, Dr. med. Rolf-Jürgen Hendricks. Seit langem mit Dr. Erfmann - prakt. Arzt in Ascheberg seit dem 01. April 1976 - befreundet, erfolgte die Niederlassung in dieser Praxis. Dr. Hendricks und Dr. Erfmann üben ihre Praxis gemeinsam als praktische Ärzte in Form einer Gemeinschaftspraxis aus.

St. Lambertus-Osterbauer
02. Juli 1977

Schützenfest, um 13.45 Uhr ist in der Pfarrkirche eine Andacht, danach Abmarsch zum Vogelschießen bei Füchtling mit anschließender Königsproklamation.

Abends ist um 19.30 Uhr öffentlicher Ball.

Königspaar: Günter I. Pirnke und Ehefrau Hedwig II.

Springbrunnen am Rathausplatz
04. August 1977

Leider ist nur Unrat in dem Springbrunnen am Rathausplatz (Katharinenplatz) zu finden und somit den Kindern ein kleines Vergnügen genommen, da man die Anlage nicht in Betrieb hat. Man sollte sich doch überlegen, ob es nicht möglich wäre, dieses Becken zu reinigen, die Wasserbetätigung anzustellen, um den Kleinkindern aus dem Orte eine Möglichkeit für Abkühlungen und das Schwimmenlassen von Booten zu geben. Diese wenigen Mehrausgaben, die dieses Vorhaben erfordert, wird durch ein erfreutes Kindergesicht voll entschädigt.

Kirche St. Lambertus
September 1977

Eingerüstet wird zur Zeit der Turm der St. Lambertus-Kirche. Hier werden in den kommenden Wochen und Monaten umfangreiche Restaurierungsarbeiten an der Fassade durchgeführt.

1935 war sie 30 Zentimeter hoch
18. Oktober 1977

Die Hauptschule Ascheberg hat ein Geschenk bekommen: eine 43 Jahre alte "Phoenix"-Palme aus dem Haus Büningmann. 1935 hat die damalige Großmutter auf dem Bauernhof zum 80. Geburtstag die Pflanze in einer Größe von ca. 30 Zentimetern geschenkt bekommen. Bei einem Dasein zunächst auf der Fensterbank und später an wegen der Größe im Sommer im Garten und im Winter in der Diele wuchs und wuchs die Palme, liebevoll gehegt und gepflegt, auf eine solche Größe, daß die Besitzer jetzt keine Möglichkeit mehr sahen, den "Baum" wieder ins Haus zu transportieren. Fenster und Türen waren zu klein.

"Was tun?" fragte man sich und kam der rettende Gedanke: In der Halle der Hauptschule war Platz und Sonne genug vorhanden und eine Blumenecke ebenfalls. "Wir freuen uns natürlich sehr über die Palme, die sonst ca. 2.000 bis 3.000 DM kosten würde, und sind den Büningmanns sehr dankbar", meinte Rektor Dieter Heineke. Fünf starke Männer wurden benötigt, um das Geschenk während der Herbstferien in die Hauptschule zu schaffen. Die Aufgabe hatte der Bauhof übernommen.

Geldbeschaffungsaktion eines Damentrios
Statt mehr Taschengeld gibt es eine Anzeige
20. Oktober 1977

Es gibt sicher viele Möglichkeiten, sein Taschengeld aufzubessern. Eine besondere Möglichkeit dazu hatten sich drei junge "Damen" aus Ascheberg ausgesucht. Doch während die Operation ihrer "Geldbeschaffungsaktion" noch recht gut vonstatten ging, haperte es bei der praktischen Ausführung.

Der Reihe nach: Die drei - die jüngste war 18, die älteste 25 Jahre alt - wollten in der Davert einen Zigarettenautomaten knacken. Der Plan sah das Abmontieren des Automaten vor, der weggeschafft und in einem stillen Versteck mit Hilfe eines vorher organisierten Winkelschleifers auseinander genommen werden sollte. In der Nacht zum Montag machten sie sich ans Werk, ohne dabei allerdings die Wachsamkeit der Polizei mit einkalkuliert zu haben.

Das Damentrio wurde auf frischer Tat ertappt und fand sich statt in einem Versteck auf der Polizeiwache zur Vernehmung wieder. Hier mußte es dann das handwerkliche Vorhaben gestehen. Statt der Taschengeldaufbesserung wartet nun eine Anzeige wegen versuchten Diebstahls auf die Ertappten.

"Sie werden uns unvergeßlich bleiben"
Kaplan Gerd Fasselt nimmt Abschied von Ascheberg / Neue Aufgabe in Krankenseelsorge
11. Oktober 1977

"Sie haben sich durch ihre Arbeit einen Platz in den Herzen der Ascheberger erobert, einen Platz der ihnen sicher ist. Sie werden uns unvergeßlich bleiben", meinte der ehemalige Gemeindedirektor Bernhard Rothers anläßlich der Verabschiedung von Kaplan Gerd Fasselt, dem eine neue Aufgabe im Bereich der Krankenseelsorge in Münster zugeteilt worden ist. Nicht nur die Bürger aus der katholischen Kirchengemeinde, sondern auch Repräsentanten der politischen Gemeinde waren im Pfarrheim dabei, als es galt, Abschied zu nehmen von einem engagierten Christen , der seine Aufgabe nicht nur im seelsorgerischen Bereich sah. Rothers wies in seiner kurzen Würdigung auf die Arbeit von Kaplan Gerd Fasselt, insbesondere auf den tiefen festen Glauben und der unerhörten Ausstrahlungskraft hin.

Vor "vollendeten Tatsachen"
Post überrumpelte die Gemeinde mit Kabelverlegungsarbeiten
28. Oktober 1977

Merkwürdig erschien es einem Mitarbeiter des Bauamtes schon, was er auf seinem Weg zum Bauhof auf der Alten Feld Straße sah. Der linke Bürgersteig war in voller Länge aufgerissen. Arbeiter der Bundespost rollten eine dicke Kabeltrommel heran, um mit Verlegungen zu beginnen. Für den Außenstehenden schien alles seine Richtigkeit zu haben. Nur der "eingeweihte" Mitarbeiter des Bauamtes stutzte: Nach den Plänen, die der Gemeinde vorlagen, sollten hier gar keine Kabelverlegungen durchgeführt werden. Die zwei Jahre alte Straße sollte sogar von den umfangreichen Ausbauarbeiten, die zur Zeit an der Steinfurter Straße durchgeführt werden, verschont bleiben. Nach einem Telefongespräch mit dem Fernmeldeamt Münster stellte sich heraus, daß das Fernmeldeamt es versäumt hatte die Gemeinde von den umfangreichen Baumaßnahmen zu unterrichten.

Winfried König als neuer Kaplan an St. Lambertus
28. Oktober 1977

An der Tür der Kaplanei klebt immer noch der Name seines Vorgängers. Doch seit Freitag wohnt am Kirchplatz der "neue Mann". Winfried König hat seine Tätigkeit als Kaplan aufgenommen. Als "Vicarius cooperator", so die offizielle katholische Bezeichnung, tritt der 45jährige gebürtige Halterner die Nachfolge von Kaplan Gerd Fasselt an. Neben seiner Ascheberg Aufgabe hat Winfried König noch die Diözesanseelsorge für Vertriebene und Aussiedler im Bistum Münster übernommen. Trotzdem hofft er, die schwierige Doppelbelastung bewältigen zu können.

Verkehrsverein mit Reisebüro
28. Oktober 1977

Eine echte Marktlücke in Ascheberg wurde entdeckt und aufgegriffen. Seit dem 15 Oktober ist dem Verkehrsverein ein Reisebüro angeschlossen. Damit werden den Bürgern der Gemeinde in Zukunft unnötige Kosten und Wege erspart, denn nun können alle Clubs-, Urlaubsreisen etc. direkt am Ort gebucht werden. Die Angebote laufen noch bis Ende des Jahres, so daß sowohl für "Spätentschlossene" noch die Möglichkeit für eine Wochenendtour, sowie Skisportler für einen Winterurlaub gegeben ist. Ein interessanter Sonderprospekt bietet Angebote speziell für Weihnachten und Sylvester, u. a. eine Sylversterfahrt ins Blaue mit Sylversterball, Festessen und Tombola zum Preis von 38,- Mark. Ein Besuch im Verkehrsbüro, Ascheberg, Sandstraße, lohnt sich, um sich kostenlos und unverbindlich informieren zu lassen. Neue Öffnungszeiten ab sofort: montags, mittwochs und freitags, jeweils von 11 bis 13 Uhr, Tel. 10 54.

Neue Orientierungshilfe kostet rund 8.500 Mark
11. November 1977

Neubürgern wird es bald leichter gemacht, sich in Ascheberg, Herbern und Davensberg zurechtzufinden. Die Gemeinde läßt einen neuen Ortsplan erstellen. Der Entwurf wurde dem Wirtschaftsförderungsausschuß auf seiner Sitzung vorgelegt. Die ortskundigen Ausschußmitglieder überprüften ihn und korrigierten noch einige Kleinigkeiten. Der Plan soll noch in diesem Jahr erscheinen. Außer für Neubürger ist er auch für den Fremdenverkehr gedacht. An Kosten entstehen der Gemeinde rund 8500 Mark.

Alte Sakristei abgebrochen
14. November 1977

Als es in die Tiefe ging, stieß man bei den Abbrucharbeiten auf Gebeine. Pfarrer Hugo Horstmann wunderte sich über diesen Fund nicht, denn im Bereich der Sakristei, die um 1890 erbaut wurde, lag ehemals der alte Friedhof der katholischen Kirchengemeinde. Die zahlreichen Funde sind nach Auskunft des Pfarrers nicht so geschichtsträchtig, als daß man sie einem Museum übergeben würde. Pfarrer Horstmann betonte, man werde die Gebeine in einem Sammelgrab auf dem neuen Friedhof beisetzen.

Aus Kreis von Höfen zu einem Dorf gewachsen
KAB über Geschichte Ascheberg informiert
24. November 1977

Die KAB St.-Josef Ascheberg hatte alle Mitglieder ins Pfarrheim geladen. Hier hörten die Anwesenden einen Vortrag des ehemaligen Gemeindedirektors über die "Geschichte Aschebergs". Bernhard Rothers erzählte sehr anschaulich von den Anfängen des Dorfes, wie es sich aus einem kleinen Kreis verschiedener Höfe, die noch verstreut lagen, langsam zu einer geschlossenen Gemeinde entwickelte.

So konnten die Zuhörer erfahren, daß der Name Ascheberg seinen Ursprung im Adelsgeschlecht der "Askaberger" hat. Dieses Adelsgeschlecht ist noch heute in Westfalen und darüber hinaus verbreitet. Ein Zweig dieses Geschlechtes wohnte auf der Burg Ichterloh. Der Vortrag wurde durch interessante Lichtbilder anschaulich untermalt. Mittelpunkt in der Geschichte Ascheberg war schon immer die Kirche, die auch im Fall kriegerischer Auseinandersetzungen als letzte Zuflucht und Verteidigungsstation galt. So hatte zum Beispiel der erste Kirchturm nur einen sehr kleinen Zugang, der im Innern mit Balken gesichert wurde. Später - um die Jahrhundertwende - wurde dann der alte Turm durch den heutigen ersetzt.

Desweiteren wurden Bilder des alten Ortskernes gezeigt. Hier konnte man erkennen, daß rund um die Kirche die Getreidespeicher angeordnet waren. Diese Speicher dienten als Vorrats- oder Sammelplätze der Fürsten, wo die Abgaben der Bauern gelagert wurden. Auch wurden Dias gezeigt, die den Anwesenden noch in guter Erinnerung sind, so z. B. die "Otte-Schule". Diese Bilder fanden natürlich das besondere Interesse der Zuhörer, die diese Zeit mit erlebt haben. Gleichzeitig wurde an diesem Abend Gemeindedirektor Bernhard Rothers für die geleistete Arbeit anläßlich des 50-jähriges Bestehens der KAB gedacht.

Zuhörer wirkten bei der Andacht selbst aktiv mit
Chor und Streicher boten ein buntes Programm
13. Dezember 1977

Viel Anklang bei den Zuschauchern fand am Sonntagnachmittag eine kirchenmusikalische Andacht zum Advent. Veranstalter wurden sie vom Ascheberger Kirchenchor unter Mitwirkung einer Streichergruppe. Auch die neuen Mitglieder des Chores, die erst seit kurzem dabei sind, waren beteiligt. Die Begrüßung der zahlreichen erschienen Zuschauer übernahm der Präses des Chores, Pfarrer Hugo Horstmann, der auch das erste Lied, "Gaudete in Domino", vorgetragen von der Choralschola, ansagte. Anschließend sangen und spielten Chor und Streicher "Herr, send herab uns deinen Sohn" von G. Mutter.

Besonders berührt wurden die Zuhörer von dem vom Chor gefühlvoll vorgetragenen "Ave Maria" von Dietsch. Zwischen den einzelnen Musikstücken sprach Pfarrer Hugo Horstmann kurze Gebete. Bei dem bekannten Lied "O Heiland reiß die Himmel auf" wurden auch die Zuhörer, unter denen auch Schwestern vom Krankenhaus, Gemeindedirektor Berhard Thyen und Altgemeindedirektor Rothers waren, aufgefordert, aktiv mitzuwirken. Die letzte Strophe des Liedes wurde von allen gemeinsam gesungen.

Bevor der Chor das letzte Lied anstimmte, dankte Pfarrer Hugo Horstmann den Mitgliedern des Chores, der Streichergruppe und Chorleiter Heinz Hembrock, der sein 25jähriges Dienstjubiläum feiern kann, für die gelungene Gestaltung des Adventssingens.

Großes Hick-Hack um das richtige Dach
Satteldach ursprünglich geplant, aber nicht genehmigt / Jetzt Änderung?
13. Dezember 1977

Wie sich die Zeitenändern, so wundert sich seit kurzem auch Karl Nientidt. Nicht nur der Eingeweihte zweifelt, auch ein Außenstehender weiß nicht, ob es das neueste "Eigentor" in der Gemeinde belächeln oder beweinen soll. Ursache des Ärgers ist der erst fünf Jahre alte Neubau der Nientidts an der Appelhofstraße. Verzweifelt hatte sich der Besitzer seinerzeit darum bemüht, die Genehmigung für ein Satteldach zu bekommen, war aber beim Einspruch der Behörden, die für das Projekt nur eine Flachdachkonstruktion genehmigten, gescheitert. Karl Nientidt baute also gezwungenermaßen mit Flachdach. Doch jetzt kam die Sache erneut ins Rollen: Denkmalschützer und Bauausschuß der Gemeinde wollen eine Änderung des Flächennutzungsplanes. Für das Haus Nr. 2 auf der Appelhofstraße soll ein Satteldach im Bebauungsplan "Ortskern Ascheberg" vorgesehen werden.

Der Bau- und Planungsausschuß befaßte sich in seiner jüngsten Sitzung auch mit dem Probelm. Für den Bebauungsplan "Ortskern Ascheberg" sollen Änderungsvorschläge erarbeitet werden. Auch das Nientidt-Haus wurde unter die Lupe genommen. In der Tat - die Denkmalschützer haben recht. Mit großer Mehrheit setzte sich nun der Bauausschuß dafür ein, im zukünftig geänderten Bebauungsplan auch dieses "Dach des Anstoßes" einzubeziehen. Daher schlägt er vor, für die Appelhofstraße ein Satteldach vorzusehen.

Karl Nientidt zieht Fazit: "Wenn ich mal etwas verändern möchte, sei es nur ein Fenster versetzen, kann es mir passieren, daß ich nur dann die Genehmigung erhalte, wenn ich ein komplettes Satteldach gleich mitbaue!" Mit Recht ist der Hausbesitzer "sauer". Ein nachträglicher Bau wird auf jeden Fall mehr kosten, als "wenn ich von Anfang an ein Satteldach gebaut hätte." Anscheinend fehle es, so glaubt der nach dem ganzen Papierkrieg und den Weg durch die Instanzen erboste Friseur, daß es einige Personen wohl doch an genügend Weitblick fehle.

Sonst jedenfalls wäre ein solcher "Bock" wohl nicht "geschossen" worden.

In "Nacht- und Nebelaktion" mußten zwei stattliche Linden "not-gefällt" werden
28. Dezember 1977

Das Heulen des Sturmes wurde nur durch das häßliche Krachen und Splittern von Holz übertönt. Zwei alte Linden schlugen klatschend auf das regennasse Feld. Auch bei uns forderte der über der Nord- und Ostsee hinwegtobende Orkan am Heiligabend seine "Opfer". Vier ausgewachsene Linden an der Davensberger Straße - im Zuge der Ausbauarbeiten an der Ortsdurchfahrt der L 844 nicht mehr so fest im Erdreich verwurzelt - wurden durch den Sturm vernichtet. Um eine Gefahr für die Allgemeinheit auszuschließen, mußte die Straßenmeisterei zwei der Bäume gewissermaßen "notfällen".

In der Lambertus-Orgel sitzt der Wurm
Generalüberholung kostet 240.000 DM Auftrag an Dorstener Spezialfirma vergeben
31. Dezember 1977

In der St. Lambertus-Orgel sitzt der Wurm. Aber nicht nur Kleintierschäden an dem neugotischen, um 1890 erbauten Instrument wurden bei einer Experten- untersuchung 1975 entdeckt, auch erhebliche technische Mängel wurden festgestellt. Von den 31 Orgelregistern können mehrere nicht mehr gespielt werden. Einzelne Töne klingen munter weiter, obwohl sie gar nicht gespielt sind. Die Folge: Organist Heinz Hembrock gebraucht mittlerweile fast ebensooft den Schraubenzieher wie das Notenblatt. Fast schon wie ein Orgelmechaniker rückt er den Tücken in den "Innereien" des baufälligen Instruments mir viel handwerklichen Geschick zu Leibe. Die Kirchengemeinde handelt nun in Eigeninitiative. Einer Generalüberholung durch die Dorstener Firma Breil stimmte der Pfarrgemeinderat im November zu. Die Ausbesserung, die rund 240.000 Mark kosten soll, wird voraussichtlich schon Weihnachten 1978 abgeschlossen sein. Mittlerweile laufen in Ascheberg ganz beachtliche Spendenaktionen. Die Pfarrgemeinde mobilisiert ihre rund 4.000 Angehörigen mit Erfolg. Schon sind 175.000 Mark in den Kassen von St. Lambertus geflossen. Der stattliche Rest wird aller Voraussicht nach noch beschafft werden können. Zuschüsse für die Orgelrenovierung jedenfalls sind nicht zu erwarten. St. Lambertus muß das Gesamtprojekt aus der "eigenen Tasche" finanzieren.

1978



Davensberger Straße
05. Januar 1978

Bekanntlich fielen kurz vor Weihnachten an der Davensberger Straße in der Nähe des Krankenhauses bei einem Sturm zwei Bäume um. Ob dies ursächlich mit dem Ausbau der Straße zusammenhängt, ist - so Gemeindedirektor Thyen - nicht feststellbar. Zwei weitere Bäume mußten in der letzten Dezemberwoche zudem auch noch gefällt werden, da auch für sie keine Standsicherheit mehr gegeben war. Die Verwaltung will sich nun bemühen, hier neue Bäume anpflanzen zu lassen, wobei sie versuchen wird, die Kosten (rund 2.500 DM) zu je einem Drittel auf das Landesstraßenbauamt, die bauausführende Firma und auf die eigene Gemeinde umzulegen.

Platt drückt Wesen aus
12. Januar 1978

Die Pflege der plattdeutschen Sprache ist eines der Hauptanliegen aller Heimatvereine. Die Sprache ist Ausdruck des Wesens der niederdeutschen Bevölkerung. Mit ihr kann man Geschehnisse des täglichen Lebens und Regungen des Herzens und des Gemütes im allgemeinen treffender ausdrücken als in der hochdeutschen Sprache.

Der Heimatverein begrüßt es daher besonders, daß die Laienspielschar der Kolpingfamilie in jedem Jahr ein plattdeutsches Stück aufführt und fordert diese bedeutende kulturrelle Aufgabe durch regen Besuch des Stückes.

Wer "Möllers Drüksken", das Stück von Natz Thier, bereits in früheren Jahren gesehen und erlebt hat, wird es sich sicher noch einmal ansehen.

Mehrere 1.000 DM Schaden bei Einbrüchen
Beleuchtete Schulplätze sollen in Zukunft Diebe abhalten
14. Februar 1978

Bei zwei Einbrüchen in der Herberner Hauptschule und in die Ascheberger Realschule entstanden mehrere tausend Mark Schaden. Es wurden unter anderem Thermopenscheiben und Teile der Inneneinrichtung zerstört. Zufällig war ein Punkt auf der Tagesortnung der letzten Bau- und Planungsausschuß-sitzung die Planung einer Platzbeleuchtung für die Marienschule in Herbern. wegen der aktuellen Ereignisse wurde dieser Punkt ausgeweitet und die Zweckmäßigkeit allgemeiner Absicherung der Schulen durch nächtliche Beleuchtung.

Monopolist
11. April 1978

Wer ein Monopol besitzt, also das Alleinrecht auf gewisse Dinge, kommt leicht in die Gefahr, es zu mißbrauchen.

Nach dem Motto "uns kann keener" verfällt man häufig in eine Art von Selbstüberschätzung und Überheblichkeit. Monopolisten reinsten Wassers sind bei- spielsweise Bundesbahn und Bundespost. Und es kommt nicht von ungefähr, daß Strizken sich des öfteren dieser Einrichtungen annimmt, wie man weiß. Nehmen wir mal einen Fall im Ascheberger Postamt beispielsweise. Da wollte eine Kundin (der Kunde ist ja bekanntlich König) einen Luftpostbrief aufgeben. Der Schalterbeamte machte die Dame darauf aufmerksam daß der Briefverschluß mit einem Tesafilm zusätzlich zu sichern sei. Ja, ob er denn, der Schalterbeamte, das bitteschön erledigen könne, "denn ich habe doch keinen Tesafilm bei mir", mutete die Aschebergerin dem Beamten diese kleine Sonderleistung zu. Da war nichts zu machen, nein, der Mann weigerte sich. Also machte sich die Frau auf den Weg, ging in ein Schreibwarengeschäft und kaufte sich einen Klebestreifen, kehrte in die Post zurück und glaubte gesehen zu haben, daß auf dem Schreibtisch eben jenes Röllchen Tesafilm lag, für das sie eigens einen Weg unternommen hatte. Kundendienst hin, Kundendienst her, man kann es einfach auch Unverschämtheit oder glatt Lieblosigkeit nennen, jedenfalls tut dies Stritzken

Brand in der Kirche St. Lambertus
25. April 1978

Um 15.15 Uhr klingelte gestern das Telofon bei Küster Heinz Hembrock. "In der Kirche brennt es!" berichtete eine Frau. Im Beichtstuhl im hinteren Teil der Kirche war Feuer ausgebrochen. Im Nu war der gesamte Innenraum verqualmt und verräuchert. Die Freiwillige Feuerwehr rückte sofort mit zwei Fahrzeugen an, um den Brand zu löschen. Bald hatte man das Feuer unter Kontrolle, doch war der Beichtstuhl bereits ausgebrannt. Die Ursache des Brandes und die Höhe des Schadens standen gestern noch nicht fest, die Untersuchungen durch die Kriminalpolizei laufen noch. Die Vermutung von Brandstiftung liegt natürlich nahe, ist jedoch noch nicht bestätigt worden. Nach Aussage von Nachbarn soll - kurz bevor der Brand entdeckt wurde - eine Person beim Verlassen der Kirche, die den ganzen Tag geöffnet ist, beobachtet worden sein.

Ist das Vereinshaus noch erhaltenswert?
Gutachten soll Entscheidungshilfe geben
29. April 1978

"Von heute auf morgen wird es nicht zusammenfallen", ist sich Pfarrer Hugo Horstmann sicher, "aber der Zustand wird immer ungenügender." Dabei war das Vereinshaus einst ein Prunkstück für die Gemeinde. Welcher Ort konnte damals, 1923, schon über ein Pfarrheim verfügen. Doch die alte Herrlichkeit ist vorbei, es strahlt nur noch der weiße Putz äußerlich. Er überlagert für den Fremden die inneren Unzulänglichkeiten, die viele Gruppen und Vereine bewogen haben, sich eine neue Unterkunft zu suchen. Überlegungen werden angestellt, eine gründliche Renovierung vorzunehmen, doch unter Abwägung aller Gründe kommt nicht nur Pfarrer Hugo Horstmann dazu, ein neues Pfarrheim zu bauen. Auch der Pfarrgemeinderat hat sich nach einer Besichtigung dahingehend geäußert. Viel mehr als die Idee existiert allerdings noch nicht.

Mutter von zehn Kindern stirbt bei Unfall auf der B 54
19. Mai 1978

Gegen 14 Uhr prallte gestern die aus Ascheberg kommende Fahrerin eines Pkws auf der B 54 kurz vor dem Ort bei einem Überholmanöver auf einen vor ihr nach links abbiegenden Lkw. Die Fahrerin, Frau Elli Rohlmann (52) starb noch am Unfallort. Sie hinterläßt zehn Kinder im Alter von etwa 10 bis 20 Jahren. Ihr Mann, der zur Freiwilligen Feuerwehr gehörte, war vor rund 10 Jahren bei einem Brand auf dem Hofe Platvoet umgekommen.

Heinrich Schomberg wird 85
15. Juni 1978

Heute wird Heinrich Schomberg, geboren am 15. Juni 1893, 85 Jahre alt. Der ehemalige Rektor an der Dorfschule kann auf ein ereignisreiches Leben zurückblichen.

"Schild"-Bürgerstreich
20. Juni 1978

Ein "Schild"-Bürgerstreich besonderer Art ist in Ascheberg zu bewundern. Im Zuge des Ausbaus der Biete wurde in Höhe des St. Lambertus-Hospitals gegenüber der Praxis Dr. Klopfer ein Schild aufgestellt: "1 Stellplatz freihalten für Artz". Für das Sprichwort "Deutsche Sprache - schwere Sprache" wieder einmal ein schlagender Beweis.

Schützenbruderschaft St. Lambertus
01. Juli 1978

Schützenfest, um 13.45 Uhr ist in der Pfarrkirche eine Andacht, danach Abmarsch zum Vogelschießen bei Füchtling mit anschließender Königsproklamation.

Abends ist um 19.30 Uhr öffentlicher Ball. Königspaar: Aloys I. Budde und Ehefrau Agnes III.

Jesuskorpus wurde jetzt entwendet
04. Oktober 1978

In der Zeit zwischen denm 24. und 29. September wurde aus einem Vorgarten in der Osterbauerschaft von einem Kreuzbalken der eichene Jesuskorpus entwendet. Es sntstand ein Sachschaden von 1.000 DM.

Ein wüstes Bild der Zerstörung
09. Oktober 1978

Den Frühaufstehern bot sich am Samstagmorgen ein wüstes Bild der Zerstörung im Ortskern. Die kürzlich aufgestellten Ziertröge mit Blumenanpflanzungen Dieningstraße / Steinfurter Straße und am Kirchplatz waren umgekippt und völlig verwüstet. Nachtschwärmer hatten wohl im Alkoholrausch ihre Kräfte gemessen. Sehr zum Ärger der Steuerzahler, denn die Instandsetzungen bringen erhebliche Kosten mit sich. Ob die "Kraftprotze" auch wohl in den häuslichen Anlagen so wüten würden?

Opferstock ausgeraubt
08. November 1978

In den vergangenen Tagen wurde der Opferstock in der St. Lambertuskirche von unbekannten Tätern ausgeraubt. Der Opferstock stand in der Nähe des rechten Seitenaltares. Er wurde aufgebrochen und das Bargeld entwendet.

Einbruch geklärt und Täter gefaßt
20. Dezember 1978

Festgenommen wurde auf Ersuchen der Kripo Lüdinghausen ein Straftäter aus Duisburg in dessen Wohnung in Duisburg. Nach bisherigen Feststellungen war der Festgenommene an dem Einbruch in die Geschäftsräume der Firma Hollenhorst am 14. November 1978 beteiligt. Der vermutliche Komplize aus Senden sitzt bereits seit einiger Zeit in U-Haft. Die Einbrecher hatten seinerzeit Beute im Wert von ca. 20.000 Mark gemacht. Der Festgenommene wurde dem Haftrichter vorgeführt, der Haftbefehl erließ.

1979



Die Kirche wird strahlendweiß
Der Brand des Beichtstuhls sorgte für graue Schattierungen
04. Januar 1979

Strahlend weiß soll der Innenraum der katholischen Kirche St. Lambertus bald wieder sein. Als nächstes Vorhaben wurde der Weiteranstrich angesetzt. Schon während der Renovierungen der Orgel, die im Moment stetig voranschreitet,wurde die Bühne oben gestrichen. Pfarrer König äußerte jetzt, daß so bald wie möglich auch die restliche Fläche mit dem Pinsel in Angriff genommen werden soll.

Vor allem der Brand des Beichtstuhles hat dafür gesorgt, daß die Wände heute statt Weiß in allen Schattierungen von Grau bis Schwarz schillern. Der Zahn der Zeit sorgte in anderen Bereichen für Farbveränderungen. "Bei der Gelegenheit", so Pfarrer König, "soll gleichzeitig möglichst eine neue Beleuchtung installiert werden." Die alten Lampen seien nicht mehr ausreichend und verursachten außerdem einen störenden Summton. In den vergangenen Wochen wurden schon zwei modernere Lampentypen ausprobiert. Auch diese Maßnahme soll noch im Frühjahr verwirklicht werden.

Große Pläne hegt die Kirchengemeinde für die Sakristei. Zeichnungen liegen inzwischen beim Generalvikariat. Daß renoviert werden soll, steht fest. "Nur wann, das ist noch die große Frage", meinte Pfarrer König. Der Innenraum der Sakristei sei insgesamt baufällig. "Außerdem sei die Sakristei zu klein geworden für die elektrischen Anlagen und reparaturbedürftig.

Ende Januar sollen die Arbeiten an der Orgel abgeschlossen werden. "Das Spendenbarometer steht recht hoch,aber wir hoffen natürlich auf weitere Spenden, jetzt, wo man das fertige Ergebnis sieht", hofft Pfarrer König auf die Ascheberger.

Keine Zukunft für Krankenhaus / Gespräche ohne neue Erkenntnisse
23. Januar 1979

Auf Einladung des Ministers für Arbeit, Gesuntheit und Soziales fand am 19. Januar ein Gespräch mit Professor Dr. Farthmann im Ministerium in Düsseldorf statt. An diesem Gespräch nahmen von Coesfeld Seite aus teil: Landrat Knipper, die Fraktionsvorsitzenden Goeller und Zentek, der Vorsitzende des Krankenhausbeirates, Aldenborg, Kreistagsabgeordneter Tietze und Oberkreisdirektor Goß. An dem Gespräch waren außer dem Minister die Ltd. Ministerialräte Dr. Ehlers und Pand beteiligt.

Anlaß und Gegenstand der Besprechung war die Resolution des Kreistages vom 13. Dezember 1978 zur Krankenhausfrage. In einem einstündigen Gespräch wurden alle Gesichtspunkte noch einmal erörtert und die Argumente der Kreistagsresolution durchgespochen. Beide Seiten trugen ihre unterschiedlichen Standpunkte vor. Dabei wurde auch die Auffassungen der Trägerdargelegt. Das Gespäch hatte folgendes Ergebnis: Die Planungsfreigabe für Coesfeld wird in aller Kürze erteilt, und die Verwirklichungen des Vorhabens wird vom Ministerium zügig gefördert. Aufgrund der Rechtslage und der Daten der Zielplankonferenz sieht sich der Minister auch weiterhin nicht in der Lage, die drei Häuser Ascheberg, Billerbeck und Seppenrade in den Krankenhausbedarfsplan aufzunehmen.

Auf Anregung der Coesfelder Teilnehmer erklärte sich der Minister aber bereit, mit den Trägern und dem zuständigen Spitzenverband sowie dem Kreis Coesfeld ein weiteres Gespäch über die zukünftige Verwendung der drei Häuser in seinem Ministerium zu führen. Der Minister sagte die Unterstützung seines Ministeriums bei den dann durchzuführenden Maßnahmen zu.

Grundstein für die neue Halle gelegt
08. März 1979

"Wo ist der Architekt?" Bürgermeister Schütte-Nütgen blickte sich noch einmal fragend um. Dann nahm er die Kelle in die eine, den Stein in die andere Hand. Geübt im Umgang damit legte er gestern abend den Grundstein für die aus Platzgründen notwendig gewordene Erweiterungshalle des Ascheberger Feuerwehrgerätehauses.

Vorab hatte der erste Bürger der Gemeinde noch einmal auf die wichtige Erweiterung hingewiesen und die Urkunde, die allerdings erst später ihren Platz in der neuen Halle findet, verlesen. Die Freude über den Neubau stand auch Wehrführer, Erich Hattrup, auf dem Gesicht geschrieben, als er kurz einige Worte zur Grundsteinlegung sprach. Durch die Erweiterung erhält die Feuerwehr Ascheberg drei weitere Fahrzeughallen, neue Schulungs- und Naßräume.

Neue Linden am Ortseingang
17. März 1979

Der Schaden, den eine Baufirma vor über einem Jahr an der Davensberger Straße anrichtete, wurde gestern vom Landesstraßenbauamt wiedergutgemacht. Für die irrtümlich abgehackten Linden am Ortseingang wurden sieben neue Pflanzen eingesetzt. Die Gemeinde will das Bild mit fünf weiteren Bäumen abrunden. Ein Wermutstropfen blieb dennoch zurück, denn bis die neuen Stämme den Umfang der alten erreicht haben, wird noch viel Zeit vergehen.

Dieningstraße erhält endlich neue Decke
23. März 1979

Als Marterstecke bezeichnen sie die einen, als Teststrecke für Geländewagen die anderen. Gemeint ist die Dieningstraße. Seit Wochen liegt sie wegen der schlechten Witterung "auf Eis". Doch nach Auskunft des Landesstraßen-bauamtes soll es in den nächsten Tagen, wenn das Wetter hält, weitergehen. "In zwei Tagen können wir dann fertig sein", so der stellvertretende Leiter der Straßenmeisterei Lüdinghausen, Brundiek.

Orgel heutigen Anforderungen gerecht
Zum erstenmal in voller Pracht / Reuter spielte "Königin der Instrumente"
27. März 1979

Die St. Lambertus-Gemeinde hat nun wieder eine funktionsfähige und den heutigen Anforderungen gerechte Orgel. Mit 34 klingenden Registern ein beachtliches Instrument, das von der Firma Breil, Dorsten, erweitert und restauriert wurde. Dies zeigte sich besonders beim Spiel der Passacaglia in c-Moll von J. S. Bach durch Prof. Dr. Rudolf Reuter. Wußte hier ein Meister auf diesem Instrument dieses großartige, größte Orgelwerk Bachs mit seinen 20 Variationen zu gestalten. Zügig setzte er gleich das Thema an, das hier einstimmig im Baß beginnt und immer wieder in den Unterstimmen zu erkennen war. Bis zur großen Schlußkadenz ließ die Steigerung nicht nach.

Einen besonders festlichen Rahmen bekam die Orgeleinnahme durch die Weihe des Weihbischofs Wöste. Nach jahrelangen Anstrengungen und Planungen konnte Pfarrer Hugo Horstmann die Orgel vorstellen und nannte es ein Beispiel für das Gemeindeleben. Der Bischof dankte in seiner Festansprache, daß so viele gekommen seinen, um die Orgel zu hören, die nun die Gefühle des Menschen ansprechen könne. Freude, Jubel, Trauer und Schmerz könne ein Künstler - der Organist - mit seiner Orgel ausdrücken.

Der Bischof erinnerte weiter, daß die Urkirche bereits Psalmen und Hymnen gesungen habe, die es heute nicht mehr gebe. Es habe sich daraus die Orgel als "Königin der Instrumente" entwickelt, die in Gottesdiensten einen wichtigen Beitrag zum Lobe Gottes und zur Freude der versammelten Gemeinde habe und behalten werde.

"Ascheberger werdet wach!" / Demonstration des MGV
26. März 1979

"Ascheberger werdet endlich wach!" "Noch ist über die Schließung unserer Krankenhäuser das letzte Wort nicht gesprochen." "Keine Wählerstimme mehr für die Totengräber unserers Krankenhauses." Mit diesen und ähnlichen Parolen demonstrierte gestern morgen in strömendem Regen der Ascheberger Männergesangverein gegen die bevorstehende Schließung des St. Lambertushospitals.

Spontan hatten sich die Mitglieder zu einem Protestmarsch durch die Straßen des Ortes entschlossen, als jetzt bekannt wurde, daß die letzte Entscheidung über die Zukunft der kleinen Häuser in wenigen Wochen bevorsteht und in Düsseldorf die zuständigen Gremien "grünes Licht" für die Stillegung einiger Hospitäler, unter ihnen auch Seppenrade, Billerbeck und Ascheberg signalisiert haben.

Die Ascheberger Bürger ergriffen die Initiative, fertigten in kurzer Zeit Plakate und Spruchbänder an und zogen so ausgerüstet gestern gegen 11 Uhr vom Kirchplatz aus zum Krankenhaus und von dort zurück zum Ausgangspunkt. An dem Protestmarsch nahmen auch Gemeindedirektor Thyen, die CDU-Ratsmitglieder Dieter Heineke und Walter Bourichter sowie der Vorsitzende des Heimatvereins, Bernhard Rothers, teil. Unter Trommelwirbel und in Begleitung eines Lautsprecherwagens, in dem der MGV-Vorsitzende Bernhard Jürgens sitzend, über Lautsprecher energisch gegen den geplanten Schritt der Landesregierung protestierte, marschierten die Bürger los: "Wenn die Parteien versagen, müssen es die Bürger wagen." "Ascheberg muß zusammenstehn wie ein Mann. Es geht um den Erhalt unseres Krankenhauses." "In diesem Fall darf Parteizugehörigkeit keine Rolle spielen," forderten die MGV-Mitglieder und prangerten an: "Die kleinen Krankenhäuser stehen still, weil Minister Farthmann es so will", oder "Wir wohnen jetzt 50 Kilometer von der Kreisstadt weg, und trotzdem sind wir nicht für die der letzte Dreck."

Schließlich bekundeten die Bürger: "Die Gebietsreform haben wir gefressen, die Schließung unseres Krankenhauses nie." Vorsitzender Bernhard Jürgens stieß ins gleiche Horn mit seiner Ankündigung: "Dies war erst der Auftakt. Jetzt sollen weitere Demonstrationen folgen".

"Die Bäume werden an den Tag erinnern"
Schützenregenten pflanzten mit Spaten bewaffnet eine ganze "Königsallee"
26. März 1979

"Noch in hundert Jahren werden diese Bäume an den heutigen Tag erinnern", meinte Heimatvereinsvorsitzender Bernhard Rothers nach dem ersten Spatenstich. 100 Linden, Eichen, Kastanien und Spitzahorn pflanzten ehe-malige, noch amtierende und zukünftige Könige der Ascheberger Schützen-vereine am Samstag auf dem Weg zwischen der Nordkirchener Straße und dem Prozessionsweg. Kaum ein Wölkchen war am Himmel, als sich alte und junge Schützenregenten, jeder mit einem Spaten bewaffnet, versammelten.

"Wir brauchen jeden Baum" hatte sich der Heimatverein gesagt und zum 300jährigen Bestehen des Bürgerschützenvereins die Idee entwickelt. Nicht nur zur Belustigung, wie Bernhard Rothers ausführte, sondern vor allem zum Schutz der Heimat und der Umwelt, der auch Aufgabe des Schützenvereins sei, sollten die Bäume gestiftet werden.

Am Samstag legten die Könige selbst Hand an. Manche konnten das gleich mehrfach tun, wenn Großvater oder Urgroßvater auch schon "den goldenen Schuß" abgegeben hatten.

Mit dem ältesten König von 1906 begannen die "Grabungsarbeiten" an der Nordkirchener Straße und endeten mit einem "Noch-Nicht-König", Gemeindedirektor Bernhard Thyen, der einen Spitzahorn in die Erde setzte. Die Feuerwehr sorgte für den ersten Guß der ca. zwei Meter hohen Bäume, die ihre volle Pracht noch entfalten werden, jeder mit einem Schildchen mit Namen und Jahr des Regenten versehen. Im Herbst sollen die nächsten Limden oder Eichen hinzukommen, wenn es neue Könige gibt.

Aktion zur Erhaltung des Krankenhauses
31. März 1979

"Schluß mit dem Krankenhäusermord, laßt uns das Hospital am Ort" ist im Moment überall in Ascheberg zu lesen. Doch die Aktionen sind noch nicht ausgeschöpft. Am Donnerstagabend beschlossen die Vorstände aller Ascheberger Vereine, eine weitere große Demonstration zur Erhaltung des Ascheberger Krankenhauses durchzuführen. Als Termin wurde der Palmsonntag (8. April) vorgesehen.

Mit 90 Dienst am Altar
Theodor Heubrock feiert Geburtstag
05. April 1979

Die Pfarrgemeinde St. Lambertus freut sich in diesen Tagen über die Vollendung des 90. Lebensjahres von Theodor Heubrock, Katharinenweg 9. Er versieht heute noch rüstig jede Woche den Ministrantendienst am Altar der Pfarrkirche, wenn seine jüngeren Nachfolger in die Schule müssen.

Über die Geburt am 05. April 1889 freute sich nicht nur seine Mutter, Therese geb. Schwipp aus Walstedde, sondern auch sein Vater , Melchior Heubrock, der auf der Dieningstraße eine Schreinerei betrieb und sich im Hause Schwipp eingeheiratet hatte. Im Kreise seiner sechs Geschwister, von denen Bernhard und Maria in Münster hochbetagt noch leben, verlebte er eine strenge aber frohe Jugendzeit.

Seine Schulzeit mit den unvergeßlichen Lehrern Merten und Felgemacher der unteren Schuljahrgänge und mit Lehrer Buck aus der Oberklasse hat er noch in guter Erinnerung. Von den Erlebnissen und Streichen aus dieser Zeit erzählte Theodor Heubrock im persönlichen Gespräch mit Pfarrer Hugo Horstmann: "Mit 13 Jahren"; so berichtet er, "empfingen wir erstmals die Sakramente der Buße und der Beichte" unter Pfarrer Degener. Die Jahre vorher wurden wir jeden Morgen entweder von der Schule auf der Himmelstraße oder von der Schule auf der Sandstraße in rechter Ordnung und gemeinsam zur Schulmesse um 7 Uhr in die Pfarrkirche geführt. Wenn wir auch zum 50. Male das Requiem der Choralsänger hörten, wir waren alle da. Zu der damaligen Zeit gab es in der Pfarrkirche St. Lambertus nur 18 Meßdiener, die aus den Jungen des Dorfes ausgesucht wurden und erst zugelassen werden konnten, wenn sie das lateinische Stufengebet mit "Confiteor", und "Suscipiat" beim Kaplan auswendig aufgesagt hatten.

Unvergeßlich sind mir die Meßdienerausflüge, die wir jedes Jahr einmal als Wanderung nach Davensberg unternahmen. Bei Börgers gab es dann Kaffee und Kuchen, anschließend besichtigten wir die Folterwerkzeuge im Turm der Davensburg und erlebten dann viel Freude beim Kegeln auf der Bahn im Hause Börger.

Eine besondere Auszeichnung und Freude erlebten wir Meßdiener, wenn wir den Priester mit Chorkleidung, Schelle und Laterne auf dem Weg zur Krankenkommunion begleiten durften, zumal ja in den Häusern für den Priester, aber auch für den Ministranten, ein Frühstück bereitstand.

Im November - zum Fest der hl. Elisabeth - durften immer zwei Meßdiener auf dem HofSchulze Pellengahr mitfahren. Das war ein besonderes Erlebnis, zudem waren wir anschließend bei der Familienvisite eingeladen.

Bei der Einführung von Pfarrer Degener verlor ich meinen roten Rock. Rasch war der alte Küster Anton Niemann zur Stelle, gab mir "einen in den Nacken" und befahl: "Nimm den Rock wieder auf!"

Den Tag meiner Aufnahme in die Jünglingssodalität "Maria Heimsuchung 1903" vergesse ich nicht, da am Tage vorher an der Kirche mehrere Häuser abbrannten, auch unser Haus, Dieningstraße, wegen großer Brandgefahr ausgeräumt war und ich lange nach meinem Sonntagsanzug suchen mußte.

Nach der Schreinerlehre und Gesellenprüfung 1907 in Werne wurde ich Mitglied das kath. Gesellenvereins und wohnte zur Berufsausübung im Gesellenhaus - heute Kolpinghaus - in Münster.

Die gotischen Schläge, die über die Uhr der Pfarrkirche im Jahre 1910 aus Holz angebracht sind, stammen aus meiner Hand, ich habe sie gesägt, ausgearbeitet und angebracht.

1920 heiratete ich Maria Averkamp aus Drensteinfurt, wir hatten fünf Kinder. Vorher waren im schlimmen Winter im Zeitraum von 18 Tagen meine beiden Eltern gestorben.

Das Interesse am Gemeindeleben blieb stets erhalten. Viel Freude erlebten wir im Theaterverein "Eintracht", deren erster Vorsitzender Heinrich Mersmann war. Jedes Jahr nach Weihnachten spielten wir Theater und oft waren es Stücke der zoologischen Abendgesellschaft in Münster, die viel Anklang fanden.

Seit 1925 singe ich mit zur Ehre Gottes im Kirchenchor St. Lambertus, dessen Ehrenmitglied ich heute bin. Als dann die Schulkinder zum Ministrantendienst der Messe um 8 Uhr kein schulfrei mehr erhielten - etwa seit 1967 - gehörte ich bereitwillig und gern zu den ersten erwachsenen Ministranten: mit Dr. Bergmann und Rektor Schomberg, beide heute über 80 Jahre alt - die aus Gründen der Altersgebrechen den Dienst aufgeben mußten."

Seine Hobbys sind neben dem Ministrantendienst am Altar, Holzschnitten (noch in den letzten Wochen hat er einige Ergänzungen zum Schnitzwerk des Orgelgehäuses geliefert), Lesen in der Tageszeitung und das tägliche Abtrocknen in der Küche, das er sich nicht nehmen läßt.

Schützenbruderschaft St. Lambertus
07. April 1979

Nach über 15jährigem Bestehen der Osterbauer-Schießriege und einigen guten Plazierungen, gewinnt die St. Lambertus-Schützenbruderschaft bei Brüggemann ,zum ersten Mal den Wanderpokal auf Ortsebene, erkämpft werden 754 Ringe.

Ampelanlage verhilft zu mehr Sicherheit
07. April 1979

Den Bemühungen einer Davensberger Bürgerinitiative, die vor Monaten eine Unterschriftenaktion für die Errichtung einer Ampelanlage an der gefährlichen Kreuzung L 844 / B 58 startete, ist jetzt sichtbarer Erfolg beschieden. In diesen Tagen begann eine Baufirma mit den vorbereitenden Arbeiten zur Anlegung eines Radweges auf der (von Davensberg kommend) rechten Seite der L 844 sowie für Radwege an beiden Seiten der L 844 in Richtung Ortskern entlang des Geländes der Autofirma Hollenhorst. Darüber hinaus sollen Abbiegespuren für Pkw geschaffen werden. In rund acht Wochen, so schätzen die Verantwortlichen, wird man die Maßnahme abschließen können. Die Ampel ist bereits bestellt worden und soll - nicht wie in Senden und Davensberg vor einigen Monaten - mit großer Verzögerung, sondern frühzeitig, geliefert werden.

Trotz mancher heiterer Note beim Protest war's Aschebergern gestern bitterernst!
09. April 1979

Mit Krankenbett und Totenwagen, mit Särgen und 15 Treckern, mit Transparenten und Trommeln zogen gestern morgen rund 450 Bürger durch die Straßen des Ortes, um gegen die Schließung des St. Lambertus-Hospitals zu protestieren. Was der Männergesangverein am 25. März mit einer Demonstration im kleinen begonnen hatte, wurde jetzt im großen fortgesetzt. Fast alle Vereine Aschebergs und Davensbergs nahmen an dem Marsch teil. In Sprechchören forderten die Bürger immer wieder: "Schluß mit dem Krankenhäuser-Mord. Laßt uns das Hospital am Ort" und sagten mit ihrer Kampagne den "Totengräbern unserer Krankenhäuser" den Kampf an.

"Möllmanns Kapelle"
13. April 1979

"Die Kapelle bei Woschick soll bald wieder in altem Glanze erstrahlen." Dies haben sich einige Bürger auf Anregung von Theo Roberg zur Aufgabe gemacht. In den vergangenen Tagen gingen sie an die (Vor)arbeit und säuberten das Gelände um die Kapelle. Doch soll sie jetzt auch noch einen neuen Anstrich erhalten. Zuletzt plant man, zwei Sitzbänke in unmittelbarer Nachbarschaft aufzustellen. Bevor die Bürger diese Arbeiten in ihrer Freizeit in Angriff nehmen, warten sie allerdings darauf, daß die Kirchengemeinde die für die Maßnahmen notwendigen Materialien zur Verfügung stellt. In Kürze rechnen die Initiatoren mit der Bereitstellung des Geldes.

Kirchturm wird bald angestrahlt
21. April 1979

Der Kirchturm von St. Lambertus ist weit über die Grenzen von Ascheberg hinaus bekannt. Als Wahrzeichen des Ortes ist er aus Kilometerentfernung zu sehen. Selbst auf Flugkarten der Starfighter-Piloten der Bundeswehr ist dieser Turm verzeichnet - am höchsten Punkt in der Umgebung orientieren sich die Bundeswehrmaschinen im Tiefflug.

Jetzt wollen sechs Ascheberger Bürger das "Ansehen" noch steigern. Große Scheinwerfer sollen nachts die Kirche von allen Seiten anstrahlen. Die Idee wurde am Stammtisch bei Hillmann geboren. "Wir müssen mal etwas für das markanteste Gebäude in Ascheberg tun" hatten sich die "Gründungsmitglieder" gesagt, die ihren Geistesblitz gleich schriftlich niederlegten. Die sechs Stammtischler legten mit je 100 Mark den Grundstein für die Kosten. Architekt Axel Simon, der die "Technische Leitung" in Händen hält, hat bereits errechnet, daß die Anlge ca. 12.000,00 Mark kosten wird. Die Mittel sollen durch Spenden "von fünf bis 95 Mark" zusammenkommen.

Geschäftsleute und Förderer wurden angesprochen. 23 Ascheberger beteiligten sich bis jetzt. Wegen der Folgekosten (ca. 500 DM im Jahr) sind die Väter des Gedankens an die Gemeinde herangetreten, die im Ramen der Straßenbeleuchtung den Posten übernehmen soll.

Nutzung als Krankenhaus bleibt bis 1982 bestehen
Fristverlängerung vom Ministerium in Aussicht gestellt
18. Mai 1979

"Eine weitere Verlängerung der Auslauffrist bis zum 30. Juni 1982 wurde uns jetzt in Aussicht gestellt." Dies konnte der Vorsitzende des Krankenhauskuratoriums, Josef Koppers, nach einem Gespräch im Ministerium für Arbeit und Soziales in Düsseldorf über die weitere Verwendung des St. Lambertus-Hospitals in Ascheberg bestätigen.

Einen Teil des Diebesgutes in Davert-Bunker versteckt
19. Mai 1979

Abgeschlossen hat die Kriminalpolizei jetzt die Ermittlungen gegen zwei 19jährige Männer aus Ascheberg, die in der Nacht zum 13. März in einem Geräteschuppen in der Hegemerbauerschaft eingebrochen sind und Werkzeuge sowie Autoersatzteile im Wert von ca. 12.000 Mark entwendeten. Noch in der Tatnacht hatten die Männer das Diebesgut zu einem Helfer nach Witten transportiert, für den sie "auf Bestellung" stahlen. Zu diesem Zweck hatten sich die Beschuldigten auch einen VW Bus ausgeliehen und nach Abschluß der Fahrt den Tachometer so verstellt, daß die gefahrenen Kilometer nicht mehr feststellbar waren. Der andere Teil des Diebesgutes wurde in einem Bunker in der Davert versteckt und dort auch jetzt von der Polizei vorgefunden. Der Geschädigte erhielt sein Eigentum inzwischen fast vollständig wieder zurück.

1. Bürgermeister Aschebergs wird 85
Josef Wintrup feiert heute Geburtstag
31. Mai 1979

Am 31. Mai 1894 in Ascheberg geboren, wuchs der Jubilar in seinem Heimatort auf und besuchte dort die Landwirtschaftsschule. Er zählte stets zu den besten Schülern und wurde auch erster Schriftführer im Schülerverein. Bei der 50-Jahr-Feier wurde dem Schüler Wintrup eine Ehrennadel überreicht. Mit 19 Jahren begann für ihn der Militärdienst, und er wurde zu den Bückeburger Jägern in den ersten Weltkrieg berufen. Verwundet kehrte er nach Ascheberg zurück und übernahm 1926 den landwirtschaftlichen Betrieb seiner Eltern. 1932 heiratete Wintrup Toni Schulze Frenking. Aus dieser Ehe gingen fünf Kinder hervor.

Noch ein zweites Mal mußte Josef Wintrup in den Krieg und wurde als Zugführer zur 16. Panzerdivision "entsandt." Seine größte Sorge galt gegen Ende des Krieges der Rettung Aschebergs. So übergab er 1945 am Gabelpunkt der Lüdinghauser Straße das Dorf den Amerikanern, um es auf diese Weise zu schützen. Zwei Tage später wurde Wintrup vom noch herrschenden nationalsozialischen Regime zum Tode verurteilt.

Noch im selben Jahr galt Wintrup als einer der Mitbegründer der CDU und wurde als erster Bürgermeister Aschebergs berufen. Gleichzeitig war er auch als Vorsitzender des Aufsichtsrates der Spar- und Darlehenskasse (Volksbank) tätig.

Der Jubilar, der zusammen mit seiner Frau lebt, widmet ein Großteil seiner Zeit seinen beiden Hobbys, der Bienenzucht und einer Obst-Plantage. Zu seinem Geburtstag gratulieren Freunde, Bekannte, Verwandte und besonders die Kinder und neun Enkel.



Alglascontainer soll Einzug halten
01. Juni 1979

Auch in der Gemeinde Ascheberg - zunächst einmal nur im Ortsteil Ascheberg - soll die Zeit der Altglascontainer Einzug halten.

Nachdem dieses Thema schon vor zwei Jahren den Bauausschuß beschäftigte, dann aber "für`s erste" zurückgestellt wurde, entschloß sich jetzt der Bau- und Planungsausschuß in einem zweiten Anlauf dazu, einen ersten Sammelbehälter für Altglas aufzustellen.

Der Sammelcontainer soll laut Vorschlag der Bauausschußmitglieder auf dem Parkplatz am alten Kindergarten aufgestellt werden, weil es dort zum einen das optische Bild erlaubt, und zum anderen der Lärm, der durch in den Container plumpsende Flaschen verursacht wird, Bürger nicht so sehr stören wird.

So will man also zunächst nur in Ascheberg erproben, ob die Einwohner das neue Angebot annehmen. "Wollt ihr in Herbern auch wirklich keinen Container haben, damit es später nicht heißt, wir seien bevorzugt worden?" erkundigte sich besorgt ein Bauausschußmitglied bei seinen Herberner Kollegen, als die großmütig abwinkten.

Bei bester Stimmung den Tag verbracht
Die Pfarrkirmes bot Interessantes für alle
05. Juni 1979

Herliches Wetter wurde den Veranstaltern der Pfarrkirmes beschert. Der Spielmannszug der Kolpingfamilie Ascheberg, die Katholischen Landjugend und die Katholische Junge Gemeinde feierten einen gemütlichen Tag.

Eine hundertpozentige Organisation sorgte für ausgelassene Stimmung bis zum späten Nachmittag. Für "jung und alt" wurde Interessantes geboten.

Losbuden, ein Stand mit frischen "Berliner Ballen", die Blumenverlosung, Schießstand und vieles mehr waren ständig umlagert. Die Männer an den Bierständen, die Mütter im Café konnten gemütlich ein "Pläuschchen" halten, während die Kleinen sich vergnügt mit dem Feuerwehr-Fahrzeug oder mit der Mini-Eisenbahn durch die Gemeinde "kutschieren" ließen.

Die ausverkauften Stände und die vollen Kassen am Abend ließen wieder einmal auf eine gelungene Pfarrkirmes schließen.

Die gerichtliche Klage hat vorsorglich Bestand
Pfarrer Hugo Horstmann zur Krankenhaus-Situation
26. Juni 1979

Ein Erklärung, die sicher auch dazu dienen sollte, viele sich im Umlauf befindliche unrichtige Argumente zum Stand der Situation um das Ascheberger Krankenhaus aus der Welt zu schaffen, gab am Sonntag in den Gottesdiensten Pfarrer Horstmann für die Kirchengemeinde, die Träger des Krankenhauses ist, ab. Diese Erklärung wird nachstehend veröffentlicht.

"Annäherd einhundert Jahre haben Schwestern nebst Bedienstete und unsere Ärzte kranke und alte Menschen im St. Lambertus-Hospital medizinisch behandelt und menschlich betreut, aus der Verantwortung christl. Diakonie.

Nach der Gesetzgebung unseres Landes soll das St. Lambertus-Hospital zu Ascheberg in der Zukunft kein Krankenhaus mehr sein. Es wird in den Krankenhausbedarfsplan des Landes Nordrhein-Westfalen nicht aufgenommen.

Bei dem Gespräch mit den Ministerialbeamten der Landesregierung am 7. Juni 1979 in Cosfeld ist die Forderung der Gemeinde Ascheberg, das St. Lambertus-Hospital auch in der Zukunft weiter als Krankenhaus zu betreiben, erneut erörtert worden. Darum hält die Kirchengemeinde die gerichtliche Klage gegen den Regierungspräsidenten und die Krankenkassen vorsorglich aufrecht. Bei der Verhandlung in Coesfeld ging es allein um Fragen, Gesichtspunkte und Modalitäten, die eine Umstellung unseres Hauses betreffen.

Unter dem vorhandenen Druck erklärte sodann die kath. Kirchengemeinde sich bereit in Überlegungen einzutreten, das Krankenhaus auf ein Altenpflege- und Krankenheim umzustellen.

Aber auch für einen solchen Umstellungbeschluß bedarf es der Zustimmung und Genehmigung der entsprechenden Aufsichtsbehörden. Wenn wir eine derartige Umstellung erreichen, dürfen wir mit einer Verlängerung der Auslauffrist für unser Krankenhaus bis spätestens zum 30. September 1982 rechnen.

Das setzte allerdings auch voraus, daß unser St. Lambertus-Hospital von den Kranken der Gemeinde als Haus der Behandlung und Betreuung angenommen wird. In dieser Hinsicht ließ die Belegung unseres Hauses in den letzten Jahren zu wünschen übrig. Die Folgen mit finanziellen Belastungen und anderen können nicht ausbleiben.

Die Zukunft des St. Lambertus-Hospitals zu sichern, stellt den Träger - das ist die kath. Kirchengemeinde - vor sehr schwierige Entscheidungen. Die politische Gemeinde, die Mitglieder des Kuratoriums und des Kirchenvorstandes sowie auch die Bürgerinitiative haben alles unternommen und werden alles unternehmen, das Ascheberger Krankenhaus für die kranken und alten Menschen zu erhalten. Wenn trotz aller Bemühungen das Hospital geschlossen wir, dann nicht, weil wird Ascheberger es so wollten, sondern weil die Regierung es uns aufgezwungen hat."

Hotelier Hubert Reher verstorben
28. Juni 1979

H. Horstmann, Pfr. Hubert, Reher bekannter Hotelier aus Ascheberg, verstarb am Montag, 25. Juni, nach langer Krankheit. Reher machte seit 1957, als das "Jagdschlößchen" eröffnet wurde, den Namen Ascheberg über die Grenzen des Kreises hinaus bekannt. Viele wichtige Tagungen und Kongresse wurden in der kleinen Gemeinde seither durchgeführt. Am Freitag wird Hubert Reher, der im Alter von 57 Jahren starb, zu Grabe getragen. Um 14 Uhr beginnt eine Messe, anschließend erfolgt die Beisetzung.

Schützenbruderschaft St. Lambertus
30. Juni 1979

Schützenfest, um 13.45 Uhr ist in der Pfarrkirche eine Andacht, danach Abmarsch zum Vogelschießen bei Füchtling mit anschließender Königsproklamation. Abends ist um 19.30 Uhr öffentlicher Ball.

Königspaar: Heinrich III. Freisfeld und Ehefrau Hildegard II..

Besitzer im Urlaub - Schmuck ist weg
05. Juli 1979

Unbekannte Täter drangen nach dem 24. Juni in das Haus eines zur Zeit im Urlaub befindlichen Angestellten in der Osterbauerschaft ein und entwendeten Phonogeräte und Schmuck von unbekanntem Wert, die zum Teil sichergestellt werden konnten.

Opfergeld aus der Kirche gestohlen
19. Juli 1979

Von Sonntag auf Montag wurden in der kath. Kirche in Ascheberg die Opferstöcke am Schließblech aufgebrochen und das darin befindliche Bargeld in unbekannter Höhe entwendet. Hinweise nimmt die Polizeidienstelle Lüdinghausen entgegen.

Der letzte Kunde kam mit der Waffe
19 000 DM Beute bei Überfall auf die Volksbank
07. August 1979

"Überfall - Geld her!" Der Kassenbeamte hinter dem Spätschalter der Ascheberger Volksbank wurde kurz vor Toresschluß durch diesen Ausruf geschockt. Ein Mann im schwarzen Lederdreß stand mit gezogener Pistole vor ihm. 19 000 Mark mußte der Angestelle dem Bankräuber aushändigen.

Banküberfall platzte mit Knall: Der Kassierer täuschte Raub vor
18. August 1979

Mit einem Knall hat sich der Banküberfall vom 06. August auf die Ascheberger Volksbank aufgeklärt: Der eigene Kassierer des Hauses, der 29 Jahre alte H.T., täuschte den Raub vor und unterschlug die Summe von 19 000 Mark, wie gestern die Polizei bekanntgab. Weder der mysteriöse Motoradfahrer, mit blauem Halstuch und weinrotem Helm, exakt von H.T. beschrieben, noch der lange Trommelrevolver existieren. Die Kripo mußte nach einem "Geisterfahrer" fahnden, bis der Kassierer am Donnerstagabend das Geständnis ablegte.

August Mangels wird 93 Jahre alt
20. August 1979

Sein 93. Lebensjahr vollendet heute August Mangels, Burgwall. Mit diesem Alter ist er der älteste Bürger in Ascheberg und erfreut sich noch bester Gesundheit. Noch heute ist der Meister oft im Maler- und Lackierbetrieb zu finden, der von seinem Sohn Albert weitergeführt wird. Kinder und Enkel sorgen für ihn. Sein Interesse gilt dem Weltgeschehen genauso wie den kleinen Ereignissen im Ort. Er verfolgt die Tagespresse ebenso wie die Fernsehnachrichten. Jeden Sonntagmorgen geht er zu einem gemütlichen Stammtisch, den er sich trotz seines hohen Alters nicht nehmen läßt. Der 94. Geburtstag wird heute gebührend gefeiert.

Schützenbruderschaft St. Lambertus
26. August 1979

Theo Heubrock wird auf der Generalversammlung zum neuen Brudermeister gewählt, er tritt die Nachfolge des erkrankten Franz Sasse an. Neuer stellvertretender Vorsitzender wird Heinrich Freisfeld.

Ältester Bürger verstorben
26. August 1979

Plötzlich und unerwartet verstarb gestern morgen der älteste Bürger unserer Gemeinde, August Mangels. Noch vor wenigen Wochen konnte er seinen 94. Geburtstag feiern. Mit den Verwandten trauern viele Bekannte um diesen Ascheberger. Bis zum Schluß hatte er Sparziergänge unternommen, war beim Stammtisch anwesend und studierte gerne das Tagesgeschehen in und um die nähere Umgebung.

Pfarrer Wilhelm Jansen bedankt sich
03. September 1979

Über die Lüdinghauser Zeitung möchte sich Pfarrer Wilhelm Jansen bei seiner Heimatgemeinde St. Lambertus ganz herzlich nochmals für das feierliche Dankamt aus Anlaß seines vierzigjährigen Priesterweihe- und Heimatprimiz-tages bedanken. Besonders erfreut zeigte sich Pfarrer Jansen über die Gesänge des Kirchenchores. Sein Dank gilt weiterhin dem Pfarrer Hugo Horstmann für die große Mühe, die dieser sich um die Ausgestaltung der Predigt machte. Pfarrer Jansen dankt auch für die vielen anderen Glückwünsche und Geschenke.

Mit bunten Laternen den Reigen gebildet
25. September 1979

Mehrere hundert Ascheberger verfolgten am Sonntag das "Lambertusspiel", das am Abend vor der Kirche stattfand. Vor allem war es wieder ein Fest für die Kinder, die mit bunten Laternen zum Kirchplatz gekommen waren und dort gemeinsam Reigen bildeten und dabei bekannte Lieder wie "Dumme Liese, hole Wasser" und O Bur, wat kost Din Hei" sangen. Natürlich achteten Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr darauf, daß bei den zahlreichen Laternen kein Feuer entstand. Aber nicht nur die Kinder, sondern auch zahlreiche Erwachsene nahmen an dem anschließenden Umzug teil, der vorbei an mit bunten Lampen erleuchteten Häusern durch den Ortskern führte. Endpunkt war wieder die Lambertus-Kirche, wo Kinder und Erwachsene gemeinsam das Lied "Großer Gott wir loben Dich" sangen. Die Leitung des Lambertusspiels hatte Heimatvereinsvorsitzender Bernhard Rothers übernommen.

Der Bagger schlug gestern nachmittag zu
23. Oktober 1979

Die Sakristei der kath. Pfarrkirche St. Lambertus muß weichen. Im Rahmen der Erweiterung des zu engen Raumes wurde gestern mit dem Abbruch begonnen. Nachdem der alte Bau verschwunden ist, soll an der gleichen Stelle eine neue, größere Sakristei entstehen, die vom Stil her an die Form des linken Anbaus, von Schlaun erstellt, angelehnt werden soll. Die Fläche wird jedoch doppelt so groß sein.

Hugo Surmann 87 Jahr alt
17. November 1979

Hugo Surmann, in allen Ascheberger Vereinen wohlbekannt, wird am Sonntag 87 Jahre alt. Das rüstige Geburtstagskind wird den Tag inmitten seiner Familie und seiner Freunde verbringen. An Glückwünschen der befreundeten Vereine wird es nicht fehlen. Erst vor zwei Wochen war "Onkel Hugo", wie er von den Kindern oft gerufen wird, beim Feuerwehrfest aktiv dabei.

Alle wollten ihrem Pfarrer gratulieren
Lambertus-Parrgemeinde feierte gestern mit Pastor Hugo Horstmann das Silberjubiläum
26. November 1979

Den Anfang des Programms machte eine Streichergruppe mit einer Ouvertüre und Sarabande von Händel. Anschließend folgte ein Gedicht in plattdeutscher Sprache von Wibbelt. Josef Rösner, Vorsitzender des Pfarrgemeinderates begrüßte die Gäste und natürlich besonders Pfarrer Hugo Horstmann. Nach einem Lied des Kirchenchores, das von der Streichergruppe begleitet wurde, wünschten die Kinder des Kindergartens ihrem Pastor gemeinsam alles Gute. In der Gratulationscour der Vereine für ihren Pastor kam immer wieder die Zufriedenheit mit dem Pfarrer zum Ausdruck, der in vielen Verbänden auch das Amt des Präses innehat. An Geschenken mangelte es nicht, doch waren alle Gratulanten darauf bedacht, die Auswahl der Geschenke sinnvoll zu gestalten. So zum Beispiel der Bürgerschützenverein, der dem Pfarrer zum Silberjubiläum einen Scheck über 300 Mark "als Baustein für das neue Pfarrzentrum" überreichte.

Eine gute Zusammenarbeit mit dem Pastor wünschte sich auch stellvertretender Bürgermeister Ignatz Wagemann, der auf die Gemeinsamkeit der Aufgaben von Kirche und politischer Gemeinde hinwies. Zusammen-fassend für alle Würdigungen steht wohl die Aussage des Heimatvereins-vorsitzenden Bernhard Rothers über den Ascheberger Pastor: "Wir haben mit ihm einen guten Seelsorger erhalten, der sich mit seiner Gemeinde eng verbunden fühlt." Nach einem weiteren Musikstück der Streichergruppe und einer Gesangeinlage des Männergesangvereins "Cäcilia" ergriff Pfarrer Hugo Horstmann selbst das Wort: "Sie haben alle etwas überzogen", meinte er, sichtlich beeindruckt von den zahlreichen Würdigungen und Geschenken. Vor allem denkte er seiner langjährigen Haushälterin Lisabeth Kleideiter, ohne deren Unterstützung er seine seelsorgerische Pflicht nicht hätte so gut erfüllen können. Rückblickend erwähnte Horstmann die immer gute Zusammenarbeit mit seinen Mitpriestern und den über 350 ehrenamtlichen Helfern in der Pfarrgemeinde.

Kirchenchor "St. Cäcilia"
04. Dezember 1977

In kleiner Runde traf sich der Kirchenchor am Samstagabend in der Gaststätte Forsthoff, um Neumitgliedern, die im Laufe des Jahres dem Chor beigetreten sind, die Chornadel des Verbandes zu verleihen. Mit besonderem Beifall bedacht wurde Josef Rösner, dem für 25jährige Treue zum Chor vom Vorsitzenden Helmut König und vom Pfarrer Hugo Horstmann Urkunde und Ehrennadel überreicht wurden.

BBAG steht jetzt kurz vor ihrem Ziel: Aussiedlung in Sicht
06. Dezember 1979

Was noch in der vergangenen Woche nicht rosig aussah, scheint jetzt kurz vor der Realisierung zu stehen: Die Bäuerliche Bezugs- und Ansatzgenossenschaft will aus dem Ortskern ins Gewerbegebiet an der Raiffeisenstraß umziehen, wo sie heute schon ein Grundstück besitzt. Die Verhandlungen stehen günstig. Auch die Generalversammlung gab am Montagabend grünes Licht und beauftragte die Geschäftsführung, die Aussiedlung umgehend zu betreiben.

Der Nikolaus kam
06. Dezember 1979

"Die Winde stürmen um das Haus, der Vater erzählt vom Nikolaus", heißt es in einem alten Gedicht. Als der Nikolaus gestern abend in Ascheberg höchstpersönlich zu Besuch kam, mußte er Bart und Mitra festhalten. Das tat der Freude und den strahlenden Gesichtern der Kinder keinen Abbruch, über 400 warteten sehnsüchtig mit Mama oder Papa auf einen Blick und vor allem die prallgefülte Tüte mit allerlei Leckereien. Der Ascheberger Nikolaus, ein waschechter mit Vornamen Emil, kam im Zeitalter der Technik statt zu Pferde in offenen Jeep, geleitet von den Fackelträgern des Jungkolping und der Feuerwehr, angeführt vom Kolpingspielmannszug.

Alt-Bürgermeister Josef Wintrup verstorben
11. Dezember 1979

Im Alter von 85 Jahren verstarb gestern der erste gewählte Bürgermeister Aschebergs nach dem Zweiten Weltkrieg, Josef Wintrup. Gemeinsam mit Dr. Pistorius und Hugo Merten hatte er, ausgerüstet mit einer weißen Fahne, Ascheberg den Amerikanern übergeben und vor der Zerstörung gerettet.





  Hier gehts weiter mit Teil 7: Ascheberg in den Jahren 1980 - 1989

Heimatverein Ascheberg | Im Heubrock 7 | 59387 Ascheberg
info@heimatverein-ascheberg.de

Quellennachweis: Münstersche Zeitung, Ruhr Nachrichten, Lüdinghauser Zeitung
und Vereine und Verbände der Gemeinde Ascheberg